Heuschreckenarten nach einfachen Merkmalen bestimmen (Bayern): Unterschied zwischen den Versionen

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{{Key Start | id = Heusch
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<!--
| title = ''Heuschrecken''
+
  ?Vorschlag für neue Seitenlinks:
| creators    =
+
                  vvv        +          vvv
| geoscope    = Bayern (ohne höhere Alpen)
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  result    = Deutscher Name - Wissenschaftlicher Name
| audience    =
+
  result text = ''Wissenschaftlicher Name''
| source      =
+
  common names ...
| status      = In Eingabe
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| edited by        = G. Schmidt
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| general review by =
+
| nomreview  by    =
+
| expert review by  =
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}}
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{{Lead | 1 | Fühler körperlang oder länger, Körper im Querschnitt höher als breit Langfühlerschrecken (Ensifera)| 2
+
  → wissenschaftliche Namen lassen sich für Schüler eher schwer einprägen,  
}}
+
    weil sie niemand an die Etymologie heranführt, daher Nennung beider Namen im Titel besser(?)
 +
-->
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{{OrangerRahmen|text='''Heuschrecken''' sind mit ca. 70 Arten eine relativ überschaubare Tiergruppe und die meisten Arten sind auch für den Anfänger sicher bestimmbar. Auf den meisten Grünlandtypen kommen 3 bis 10 verschiedene Heuschreckenarten vor. Die Artenzusammensetzung spiegelt Nutzungsgrad und Bodenfeuchtigkeit wider.
  
{{Lead | 1' | Fühler kürzer als der Körper, Form eines typischen Wiesengrashüpfer | 3
+
Eine Schwierigkeit die sich dem Anfänger bei der Artbestimmung stellt ist, dass Heuschrecken beim Heranwachsen eine unvollkommene Verwandlung durchleben [http://www.naturspektrum.de/ns1.htm?start=text/text_hemimetabolie.php (=&nbsp;Hemimetabolie)]. Das heisst die Larven&nbsp;– zunächst flügellos&nbsp;– nähern Ihr Aussehen bei jeder Häutung dem der erwachsenen Tiere an. Daher ist es für Anfänger nicht immer leicht, auf den ersten Blick zu sagen, ob er ein kurzflügeliges erwachsenes Tier vor sich hat oder eine Larve mit noch unentwickelten Flügeln.
}}
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{{Lead | 1''| Fühler körperlang oder länger, Körper eher drehrund meist braun gefärbt (Grillen) | 4
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Bei den Larven liegen aber immer die Hinterflügel seitlich versetzt auf den Vorderflügeln und diese schauen darunter hervor. Bei erwachsenen Tieren überdeckt der Vorderflügel den zusammengefalteten Hinterflügel.
| image a    = File:Feldgrille.jpg‎
+
| caption a  = Feldgrille
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}}
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{{Lead | 1'''| Fühler  kürzer als der Körper, Halsschild  nach hinten bis zum Körperende verlängert, Tiere klein 8-14 mm, Körper braun bis Schwarz
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<gallery>
| result      = ''Tetrigidae''
+
<!--<File:Chorthippus parallelus femina.jpg>-->
| commonnames = Dornschrecken
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File:Chorthippus.parallelus4.-.lindsey.jpg | Larve des Gemeinen Grashüpfers&nbsp;…
| image a    = File:Tetrix sp01.jpg
+
File:Chorthippus.parallelus.female.jpg | …&nbsp;und erwachsenes Tier
| caption a  = Tetrix
+
File:Metrioptera_roeselii.JPG | Larve der Roesels Beißschrecke&nbsp;…
| description = Dornschrecken werden in diesem Schlüssel nicht berücksichtigt, da eine genaue Artbestimmung schwierig ist und der Artstatus teilweise auch noch diskutiert wird
+
<!--<File:Metrioptera.brachyptera.female.nymph.jpg>-->
}}
+
File:Metrioptera.roeseli.031.jpg | …&nbsp;und erwachsenes Tier
 +
</gallery>
  
{{Lead | 2 (1)| Staubbeutel kahl, Pflanze groß (0,4-1 m) und großblütig (Krone 25-35 mm), Schluchtwälder in den Alpen, selten
+
Wenn man seine ersten Bestimmungsversuche im August/September unternimmt, kann man aber davon ausgehen, dass die meisten Tiere erwachsen sind. Auch sollte man zu Beginn des Bestimmens zunächst mehrere Tiere ansehen. Entweder indem man sie nur kurz einfängt, ansieht und wieder frei lässt oder indem man sie in kleinen [http://www.bioform.de/shop.php?action=tree&wg=1&pid=697&treeid=231 Fangtuben] zum Vergleich nebeneinanderlegt und sie erst nach dem Bestimmen wieder frei lässt. Auf diese Weise bekommt man am schnellsten einen Überblick über die Unterschiedlichkeit der Tiere und kann Larven von Erwachsenen und Männchen von Weibchen unterscheiden.
| result      = ''Lamium orvala''
+
<gallery>
| commonnames = Großblütige Taubnessel
+
File:Chorthippus.parallelus.male.jpg | Männchen des Gemeinen Grashüpfers&nbsp;…
| synonyms    =  
+
File:Chorthippus.parallelus.female.jpg| …&nbsp;und Weibchen
| description = Blütenkrone schmutzig- bis karminrot, 25-35 mm lang, Kronröhre gerade, Oberlippe außen weiß zottig behaart; Blätter bis 10 cm lang gestielt und mit bis zu 15 cm langer Spreite. Pflanze 0,4-1 m, Blüte April-September.
+
File:Metrioptera roeseli male Richard Bartz.jpg | Männchen der Roesels Beißschrecke&nbsp;…
| occurrence  = Schluchtwälder, selten. Nord-Italien, NW-Balkan; im Gebiet des Schmeil-Fitschens: "nur am Paß Lueg (Salzburg)".
+
File:Metrioptera roeselii 2010.jpg | …&nbsp;und Weibchen
| remarks    =
+
</gallery>
| image m  = File:Lamium orvala2.jpg
+
| caption m = Blüten
+
| image n  = File:Lamium orvala3.jpg
+
| caption n = Blüten
+
| image o  = File:Lamium_orvala_Loibltal.jpg  
+
| caption o = Habitus im Loibltal
+
| image p  = File:Lamium orvala.jpg
+
| caption p = Habitus
+
}}
+
{{Lead | 2'| Staubbeutel bärtig behaart, Pflanze kleiner | 3 }}
+
  
{{Lead | 3 (2)| Kronröhre aufwärts gebogen, Krone 20-30 mm, Blätter bis 8 cm lang
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Um die kleinen Wiesengrashüpfer in der Hand festzuhalten, fasst man am Besten beide Hinterschienen zwischen Daumen und Zeigefinger. Dadurch vermeidet man sicher mit der braunen Spucke, die die Tiere zur Verteidigung absondern, in Berührung zu kommen. Man muss aber beide Schienen festhalten, da die Tiere ansonsten unter Verlust eines Beines davonschnellen.
| result      = ''Lamium maculatum''
+
| commonnames = Gefleckte Taubnessel
+
| synonyms    =
+
| description = Kronröhre innen mit waagerechtem Haarring, Krone purpurn (selten weiß), mit dunkel gefleckter Unterlippe. Tragblätter der Blüten-Scheinquirle 1-2mal so lang wie breit. Blätter bis 4 cm lang gestielt und mit bis zu 8 cm langer Spreite. Pflanze 15-60 cm. Blüte April-September.
+
| occurrence  = Frische bis feuchte Ruderalstellen und Gräben, Gebüsche, Säume, Laubmischwälder, Hochstaudenfluren bis 2000 m; meist verbreitet, im Norden selten.
+
| image a    = File:Gefleckte Taubnessel.jpg
+
| caption a  = Blüte
+
| image m  = File:Lamium maculatum bloem.jpg
+
| caption m = Blütenstand
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| image n  = File:Lamium maculatum bloem zijkant.jpg
+
| caption n = Blüte
+
| image o  = File:Lamium maculatum.jpg
+
| caption o = Habitus
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| image p  = File:Lamium maculatum 060506.jpg
+
| caption p = Blüten fast weiß (selten)
+
| image q  = File:Lamium maculatum MdE.jpg
+
| caption q = Blütenstand
+
| image r  = File:Lamium maculatum2.JPG
+
| caption r = Blüten
+
}}
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{{Lead | 3'| Kronröhre gerade, Krone kleiner, 10-20 (-23) mm, Blätter < 3 cm lang | 4 }}
+
 
+
{{Lead | 4 (3) | Tragblätter der Blüten-Scheinquirle alle sitzend mit herzförmigem Grund halbstängelumfassend, rundlich bis nierenförmig, oft breiter als lang; Scheinquirle vertikal überwiegend entfernt (oberste auch gedrängt)
+
| result      = ''Lamium amplexicaule''
+
| commonnames = Stängelumfassende Taubnessel
+
| synonyms    =
+
| description = Kelch abstehend behaart, zur Blütezeit 5-7 mm lang, Zähne etwa so lang wie die Röhre. Krone oft knospenartig geschlossen bleibend, geöffnete Krone 14-22 mm, Röhre ohne Haarring. Pflanze 20-30 cm. Blüte April-August.
+
| occurrence  = Sandige bis lehmige Äcker, Gärten, Weinberge, mäßig frische Ruderalstellen wie Wegränder oder Schuttstellen. Alle Bundesländer verbreitet, Alpen und Alpenvorland und NW-Niedersachsen zerstreut, Mitteldeutsches Trockengebiet gemein.
+
| remarks =
+
| image a  = File:Lamium_amplexicaule_2005.04.10_12.23.07.jpg
+
| caption a = Habitus mit halbstängelumfassenden Blättern
+
| image m  = File:Lamium amplexicaule1.jpg
+
| caption m = Blütenstand
+
| image n  = File:Lamium amplexicaule bladeren.jpg
+
| caption n = Halbstängelumfassenden Blätter
+
| image o  = File:Lamium amplexicaule plant.jpg
+
| caption o = Pflanze
+
| image p  = File:Lamium amplexicaule3.jpg
+
| caption p = Habitus
+
| image q  = File:Lamium-amplexicaule-250404.jpg
+
| caption q = Blüten
+
| image r  = File:Lamium_amplexicaule_2005.04.10_12.23.07.jpg
+
| caption r = Habitus mit halbstängelumfassenden Blättern
+
}}
+
{{Lead | 4'| Tragblätter überwiegend kurz gestielt, obere teilweise sitzend aber nicht halbstängelumfassend; Scheinquirle überwiegend dicht gedrängt | 5
+
| result =  '''Artengruppe ''Lamium purpureum''-Aggregat'''
+
 
}}
 
}}
{{Lead | 5 (4)| Geöffnete Blütenkrone 16-23 mm, Mittelzipfel der Unterlippe 3-4 mm lang; Kelch zur Blütezeit 8-12 mm lang, Kelchzähne länger als die Röhre
 
| result      = ''Lamium confertum''
 
| commonnames = Mittlere Taubnessel
 
| synonyms    = ''Lamium moluccellifolium'' , auct. Fr. et mult., ''Lamium intermedium'' Fr.
 
| description = Spreite der Tragblätter rundlich-dreieckig, mit schwach nierenförmigem oder gestutzem Grund, grob gekerbt oder ungleich gelappt. Pflanze 20-40 cm. Blüte April-September
 
| occurrence  = Äcker, zerstreut in Schleswig-Holstein, selten im Rheinland, Hessen, nördlichen Sachen-Anhalt, Brandenburg, Niedersachsen und Mecklenburg.
 
| remarks = <!-- no images on commons, kein Artikel in de.wikipedia -->
 
| image 1a  =
 
| caption 1a =
 
}}
 
{{Lead | 5'| Geöffnete Blütenkrone 11-20 mm, Mittelzipfel der Unterlippe 1,5-2,5 mm lang; Kelch 5-10 mm, Kelchzähne höchstens so lang wie die Röhre | 6 }}
 
 
{{Lead | 6 (5)| Spreite der Tragblätter herzförmig bis länglich eiförmig, 1-2mal so lang wie breit, am Rand regelmäßig gekerbt bis gesägt, die Randzähne dabei deutlich breiter als lang; Blütenkrone innen nahe dem Grund mit deutlichem Haarring, Oberlippe 4-6 mm lang
 
| result      = ''Lamium purpureum''
 
| commonnames = Purpurrote Taubnessel
 
| synonyms    =
 
| description = Blütenkrone 10-20 mm lang. Pflanze 10-40 cm. Blüte März-Oktober.
 
| occurrence  = Sandige bis lehmige Äcker, frische Ruderalstellen (Wegränder, Schutt), Gärten, Weinberge. Alle Bundesländer gemein, Alpen und Alpenvorland zerstreut.
 
| remarks  =
 
| image a  = File:Lamium purpureum scan.jpg
 
| caption a = Blätter gekerbt bis gesägt
 
| image m  = File:Lamium_purpureum_2_beentree.jpg
 
| caption m = Blüten
 
| image n  = File:Lamium purpureum 280405.jpg
 
| caption n = Infloreszenz
 
| image o  = File:Lamium purpureum overz.jpg
 
| caption o = Habitus
 
| image p  = File:Red Dead nettle close 700.jpg
 
| caption p = Habitus
 
| image q  = File:Lamium purpureum scan.jpg
 
| caption q = Blätter gekerbt bis gesägt
 
}}
 
{{Lead | 6'| Spreite der Tragblätter unregelmäßig tief eingeschnitten bis gelappt, Zipfel meist länger als breit, Spreite dreieckig bis eiförmig, etwa so lang wie breit, gezähnt, Blütenkrone innen nahe dem Grund ohne oder mit undeutlichem Haarring, Oberlippe 3-4 mm lang
 
| result      = ''Lamium purpureum'' var. ''incisum''
 
| commonnames = Eingeschnittene Taubnessel, Schlitzblatt-, oder Bastard-Taubnessel
 
| synonyms    = ''Lamium hybridum'' (n. Wisskirchen/BiolFlor, Schmeil-Fitschen, Rothmaler 2005), ''Lamium incisum'' (Rothmaler 1982)
 
| description = Blütenkrone 10-15 mm lang. Pflanze 10-30 cm. Blüte März-Oktober.
 
| occurrence  = Sandige bis lehmige Äcker, frische Ruderalstellen (Wegränder, Bahnanlagen), Gärten, Weinberge. Verbreitet in Mittel- und Ost-Westfalen, zerstreut im Rheinland, übrigen Westfalen, Hessen, Niedersachsen, Mecklenburg, Schleswig-Holstein, selten in Bayern (Landshut) und Baden-Württemberg, ('''unvollständig''', Rothmaler schwer interpretierbar für Sachsen etc.)
 
| remarks  =
 
| image a  = File:P1050444_a.jpg
 
| caption a = Blüten
 
| image m  = File:L.purpureum.incisum.JPG
 
| caption m = Habitus
 
| image n  = File:P1050444_a.jpg
 
| caption n = Blüten
 
}}
 
{{Lead | subheading = Goldnesseln (syn. "''Galeobdolon''" oder "''Lamiastrum''")
 
| 7 (1)| Pflanzen mit auffällig silbrig gefleckten Blättern
 
| result = ''Lamium argentatum''
 
| commonnames = Silber-Goldnessel
 
| remarks = Bestimmungshinweise zur Abgrenzung von ''Lamium argentatum'' und ''Lamium galeobdolon'' (Loos 1997: 45<ref name="Loos1997"/>; Henker 1992: 24f<ref>Henker, H. 1992. Floristischer Jubiläums-Cocktail (2.Teil – Fortsetzung und Schluß). Bot. Rundbr. f. Meckl.-Vorpom. 24: 21-30.</ref>; Smejkal 1975: 244<ref>Smejkal, M. 1975. ''Galeobdolon argentatum'' sp. nova, ein neuer Vertreter der Kollektivart ''Galeobdolon luteum'' (Lamiaceae). – Preslia 47: 241-248 (Prag).</ref>; zitiert nach Christensen 2005<ref>Christensen, E. 2005. Exkursion vom 11. September 2004 in Rehburg. Rundbrief zur botanischen Erfassung des Kreises Plön (Nord-Teil) 14 (1): 3-6. http://www.flora-kreis-ploen.de/docs/Rbr2005-1.pdf</ref>):
 
* ''L. argentatum'': auf den Blättern meist zwei ± durchgehende, zickzackartig angeordnete silberfarbene Bänder die einen dunkelgrünen bis braungrünen Streifen beiderseits des Hauptnervs freilassen; Ausläufer bis 100 cm lang; Ausläuferblätter bis 8 × 6 cm breit; Blüten- und Fruchtstängel deutlich querrunzelig-gerippt.
 
* ''Lamium galeobdolon'': höchstens einzelne, über die Blattoberseite verteilte silberne Flecken, die auch bis an den Mittelnerv reichen können; Ausläufer bis 40 cm lang; Ausläuferblätter bis 4 × 3,5 cm breit; Blüten- und Fruchtstängel glatt.
 
| description =
 
| occurrence  = Verwilderte Zierpflanze, oft in großen Herden an Wald- und Wegrändern.
 
| image a  = File:Galeobdolon_argentatum_blatt.jpeg
 
| caption a = Typische Blattzeichnung
 
| image m  = File:Galeobdolon_argentatum_blatt.jpeg
 
| caption m = Typische Blattzeichnung
 
| image n  = File:Lamium argentatum LC0034.jpg
 
| caption n = Habitus mit typischer Blattzeichnung
 
}}
 
{{Lead | 7'| Blätter höchsten schwach silbrig, Waldpflanze. | 8 }}
 
{{Lead | 8 | Stängel an der Basis hauptsächlich auf den Kanten behaart, Zahl der Blüten je Halbquirl meist 3.
 
| result = ''Lamium galeobdolon''<!--(L.) L.-->
 
| commonnames = Gewöhnliche Goldnessel
 
| synonyms = ''Lamiastrum galeobdolon'' (L.) Ehrend. & Polatschek
 
| description =
 
| occurrence  = (Verbreitungsangaben sind noch nachzutragen)
 
| image m    = File:Gele dovenetel DSCF3599.JPG
 
| caption m  = Blüte
 
| image n  = File:Lamium galeobdolon overzicht.jpg
 
| caption n = Habitus
 
| image o  = File:Lamium galeobdolon Sturm40.jpg
 
| caption o = Tafel aus Deutschlands Flora, 1796
 
}}
 
{{Lead | 8'| Stängel an der Basis ringsum ± behaart, Zahl der Blüten je Halbquirl meist 4–7, Längen&nbsp;:&nbsp;Breiten-Verhältnis der oberen Tragblätter größer als 2&nbsp;:&nbsp;1. | 9 }}
 
{{Lead | 9 | Ausläufer vorhanden, Blüten groß (17-25 mm), kräftig-gelb, Stängel unverzweigt, seltener mit blattachselständigen, sterilen Ausläufertrieben.
 
| result = ''Lamium montanum''
 
| commonnames = Berg-Goldnessel
 
| description =
 
| occurrence  = (Verbreitungsangaben sind noch nachzutragen)
 
| image m    =
 
| caption m  =
 
| image n  =
 
| caption n =
 
<!-- TODO: Bilder überprüfen und ergänzen
 
on dewiki, not yet on commons:
 
  http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Lamium_montanum_Herbar.jpg
 
  http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Lamium_montanum_eF.jpg
 
  müssen auf commons übertragen werden!
 
-->
 
}}
 
{{Lead | 9'| Ausläufer fehlend, Stängel häufig mit blütentragenden Seitentrieben, Blüten kleiner (12-18 mm), blassgelb, nur Alpen und Vorland.
 
| result = ''Lamium flavidum''
 
| commonnames = Blassgelbe Goldnessel
 
| description =
 
| occurrence  = (Verbreitungsangaben sind noch nachzutragen)
 
<!-- TODO: Bilder unter http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Lamium_galeobdolon suchen! -->
 
}}
 
{{Key End}}
 
 
''Lamium endtmanii'' G. H. Loos, Endtmanns Goldnessel, 1997 von G. H. Loos als in in den Merkmalen zwischen ''L. galeobdolon'' und ''L. montanum'' stehend beschrieben<ref name="Loos1997">Loos, G. H. 1997. Zur Taxonomie der Goldnesseln (''Lamium'' L. subgenus ''Galeobdolon'' (Adans.) Aschers). Flor. Rundbr. 31(1): 39-50. (Merkmale: Stängel ringsum behaart, oben aber an den Kanten dichter, mit sterilen Ausläufern, diese aber absterbend. Blüten zu 4–7 je Halbquirl)</ref> wird nach Rosenbaumová et al. 2004<ref>Rosenbaumová, I. Plačková & J. Suda 2004. Variation in ''Lamium'' subg. ''Galeobdolon'' (Lamiaceae) – insights from ploidy levels, morphology and isozymes. Plant Syst. Evol. 244: 219–244. DOI 10.1007/s00606-003-0071-5. <!-- Zitat: "Serious discrepancies between the original description of L. endtmannii and both karyological and morphological performance of the plants from localities attributed to this species were found. These results allow us to conclude that any taxonomic status of L. endtmannii is not justified." --></ref> als "vermutlich nicht zu rechtfertigende Art" nicht ausgeschlüsselt.
 
 
----
 
  
  
  
{{Key Start | id = zier
+
{{Key Start | id = Heusch
  | title = ''Lamium'', Zierpflanzen ([[Lamiaceae]])
+
  | title = ''Heuschrecken''
  | description = Verglichen mit dem Wildschlüssel ist hier nur die ''Lamium garganicum'' zusätzlich ausgeschlüsselt.
+
  | creators    = Gerd Schmidt
  | creators   =  
+
  | category   = Heuschrecken
  | scope      = Deutschland und Alpenländer
+
  | geoscope    = Bayern (ohne höhere Alpen)
  | status      = Erstfassung Text beendet, Bebilderung fehlt
+
| audience    = Amateure
  | edited by        = G. Hagedorn
+
| source      =  
 +
  | status      = Vorläufige Endfassung
 +
  | edited by        = G. Schmidt, A. Plank
 
  | general review by =  
 
  | general review by =  
 
  | nomreview  by    =  
 
  | nomreview  by    =  
 
  | expert review by  =  
 
  | expert review by  =  
  }}
+
  | icon = File:Grasshoppermetasnodgrass last stage.svg
 +
| recommendation group = NaturLotse-Empfehlungen
 +
| rating = 5
 +
}}<!--
 +
  nowrap klappt nicht innerhalb des Lead:
 +
  2 = Text  <span style="white-space:nowrap;">nichtumgebrochener text </span>
 +
-->
 +
{{Lead | 1 | subheading = Bestimmung der Gruppe
 +
| Fühler körperlang oder länger, Körper im Querschnitt höher als breit: '''Langfühlerschrecken&nbsp;(Ensifera)'''
 +
| image j = File:Ensifera morphology.png
 +
| E }}
 +
{{Lead | 1'| Fühler körperlang oder länger, Körper eher drehrund, meist braun gefärbt: '''Grillen'''
 +
| image j    = File:Gryllidae morphology.png
 +
| G }}
 +
{{Lead | 1'' | Fühler kürzer als der Körper, Form entspricht der eines typischen Wiesen-/Feldgrashüpfers: '''Feldheuschrecken&nbsp;(Caelifera)'''
 +
| image j = File:Caelifera morphology.png
 +
| C }}
 +
{{Lead | 1'''| Fühler  kürzer als der Körper, Halsschild nach hinten bis zum Körperende verlängert, Tiere klein: 8-14&nbsp;mm, Körper braun bis schwarz
 +
| result      = Dornschrecken - Tetrigidae
 +
| result text = ''Tetrigidae''
 +
| common names = Dornschrecken
 +
| image j    = File:Tetrigidae morphology.png
 +
| description = Dornschrecken werden in diesem Schlüssel nicht berücksichtigt, da eine genaue Artbestimmung schwierig und der Artstatus teilweise noch unsicher ist. Interessierte finden hier einen [http://www.zsm.mwn.de/rhy/Tetrigid.pdf Schlüssel].
 +
}}<!--
  
{{Lead | 1 | Röhre der Blütenkrone mehr oder weniger gerade (zur Beobachtung Krone aus dem Kelch herauszupfen) | 2 }}
+
Seltene und Sonderlinge
{{Lead | 1'| Röhre der Blütenkrone deutlich aufwärts gebogen (zusammen mit Oberlippe an der Oberseite S-förmige Form bildend) | 3 }}
+
  
{{Lead | 2 (1)| Staubbeutel kahl, Oberlippe der Blütenkrone ganzrandig, ausgerandet, oder fein gezähnt; Krone rosa bis dunkelpurpurn, selten weiß; Blätter 4-15 x 3-9 (-12) cm; Pflanze 40-100 cm
+
-->
  | result      = ''Lamium orvala''
+
{{Lead | subheading = Grillen
| commonnames = Großblütige Taubnessel
+
      | G | Vorderbeine als Grabbeine ausgebildet, 30-50&nbsp;mm; lebend fast nur in der Erde zu finden (z.&nbsp;B. beim Umgraben)
| remarks    = selten als Zierpflanze
+
  | result      = Maulwurfsgrille - Gryllotalpa gryllotalpa
}}
+
  | result text  = ''Gryllotalpa gryllotalpa''
{{Lead | 2'| Staubbeutel behaart, Oberlippe der Blütenkrone 2-mehrlappig, schwach ausgerandet, oder unregelmäßig gezähnt; Krone rosa, purpurn, selten weiß; Blätter 7 x 4 cm; Pflanze 10-40 cm
+
  | common names = Maulwurfsgrille
  | result     = ''Lamium garganicum''
+
  | image a    = File:Gemeine Maulwurfsgrille Gryllotalpa gryllotalpa 1.JPG
  | commonnames = Gargano Taubnessel
+
| caption a  = Maulwurfsgrille
  | description = selten als Zierpflanze
+
 
  }}
 
  }}
 +
{{Lead | G'| Körper kleiner als 10&nbsp;mm; am Waldrand oder in lichtem Wald
 +
| result      = Waldgrille - Nemobius sylvestris
 +
| result text  = ''Nemobius sylvestris''
 +
| common names = Waldgrille
 +
| image a    = File:Nemobius sylvestris lateral.JPG
 +
| caption a  = Waldgrille
 +
| occurrence = In Bayern nördlich der Linie Augsburg - Landshut, in höheren Lagen von Fichtelgebirge und Bayrischem Wald fehlend.
 +
}}
 +
{{Lead | G''| Körper 20-26&nbsp;mm, Kopf breiter als das Halsschild, Gesang im Mai und Juni zu hören
 +
| result      = Feldgrille - Gryllus campestris
 +
| result text  = ''Gryllus campestris''
 +
| common names = Feldgrille
 +
| image a    = File:Feldgrille 6283.JPG
 +
| caption a  = Feldgrille vor Wohnröhre
 +
| occurrence = In Nordbayern schon ziemlich selten, in Südbayern noch verbreitet, oft an Wiesenrainen, erwachsene Tiere im Frühsommer oft zu hören aber selten zu sehen da sie sich bei Gefahr in ihre Wohnröhre zurückziehen.
 +
}}
 +
{{Lead | G'''| Körper 16-20&nbsp;mm, strohgelb, eher nachtaktiv, zwischen den Augen zwei gelbe Linien
 +
| result      = Heimchen - Acheta domesticus
 +
| result text  = ''Acheta domesticus''
 +
| common names = Heimchen
 +
| image a    = File:Acheta-domesticus035.jpg
 +
| caption a  = Heimchen
 +
| occurrence = Kulturfolger, entflohene Futtertiere des Zoohandels, zunächst nur in den Abluftschächten städtischer Gebäude, (Kaufhäuser) aus der man Sie nachts rufen hört, inzwischen auch auf dem Land in Siedlungsnähe.
 +
}}
 +
<!--##############################-->
 +
{{Lead | subheading = Feldheuschrecken&nbsp;– Caelifera  (< lat.: caelifer → zum Himmel emporhebend)
 +
      | C | Mit bunten Hinterflügeln, gern und gewand fliegend wobei die Flügelfarbe sichtbar wird; meist auf rohen Sand- und Steinböden
 +
| C1 }}
 +
{{Lead | C'| Ohne bunte Hinterflügel
 +
| C2 }}
 +
{{Lead | C1| Hinterflügel blau, Hinterschenkel oben mit Stufe; in Sandgegenden noch relativ verbreitet
 +
| result      = ''Oedipoda caerulescens''
 +
| common names = Blauflügelige Ödlandschrecke
 +
| image a    = File:Oedipoda caerulescens.jpg
 +
| caption a  = gestufter Hinterschenkel gut zu erkennen
 +
| occurrence =
 +
}}
 +
{{Lead | C1'| Hinterflügel blau, Hinterschenkel oben nicht gestuft; deutlich seltener als vorige und fast nur auf Lockersanden
 +
| result      = ''Sphingonotus caerulans''
 +
| common names = Blauflügelige Sandschrecke
 +
| image a    = File:S caerulans-W.jpg
 +
| caption a  = Blauflügelige Ödlandschrecke
 +
| occurrence = Auf der [http://www.sandachse.de/ Sandachse] zw. Bamberg und Pleinfeld, Haidenaabtal westlich Weiden, südwestlich Amberg, zwischen Regensburg und Ingolstadt sowie lokal auf Münchner Bahnanlagen (Gelände des Güterbahnhofes).
 +
}}
 +
{{Lead | C1''| Hinterflügel rot, Männchen fliegt mit Schnarrton, Rückenkiel des Halsschildes durchgehend; auf steinigem Gelände
 +
| result      = ''Psophus stridulus''
 +
| common names = Rotflügelige Schnarrschrecke
 +
| image a    = File:Rotflüglige Schnarrschrecke - Psophus stridulus 01 (HS).jpg
 +
| caption a  = Rückenkiel deutlich durchgehend
 +
| occurrence = Schwerpunkt fränkische und schwäbische Alb, Alpenvorland.
 +
}}
 +
{{Lead | C1'''| Hinterflügel rot, Rückenkiel des Halsschildes unterbrochen; nur an ganz wenigen Orten vorkommend, an Kalkmagerrasen, Steinbrüche, Fels- und Rohbodenstandorte gebunden
 +
| result      = ''Oedipoda germanica''
 +
| common names = Rotflügelige Ödlandschrecke
 +
| image a    = File:Oedipoda germanica ZSM.jpg
 +
| caption a  = Sammlungsexemplar
 +
| occurrence = In der südlichen Frankenalb und auf Muschelkalkstandorte in Unterfranken.
 +
}}
 +
{{Lead | C2| Zwischen den Vorderhüften ein Zapfen, wenige leicht erkennbare Arten (einfach kurz die Bilder ansehen), fast nur im Alpenraum vorkommend, Körper zumindest teilweise schwarz gefleckt
 +
| C3 }}
 +
{{Lead | C2'| Ohne Zapfen zwischen den Vorderhüften, häufige und weitverbreitete Arten
 +
| C4 }}
  
{{Lead | 3 (1)| Krone weiß bis schwach gelblichweiß, Blütenkronröhre innen über dem Grund mit schrägem Haarring; Tragblätter der Scheinquirle 2-3mal so lang wie breit
+
{{Lead | C3| Schwarz-gelb, fast nur im Alpenraum
  | result = ''Lamium album''
+
| result      = ''Podisma pedestris''
  | commonnames = Weiße Taubnessel
+
| common names = Gewöhnliche Gebirgsschrecke
  | remarks = Verschiedene Sorten, z. B. Blätter hellgelb gestreift, Blattrand gekräuselt.
+
| image a    = File:Heuschrecke Mullitztal.jpg
  }}
+
| caption a  = ''Podisma pedestris''
{{Lead | 3'| Krone purpurn, rosa, selten weiß, Blütenkronröhre innen über dem Grund mit waagerechtem Haarring; Tragblätter der Scheinquirle 1-2mal so lang wie breit
+
| occurrence = Fast nur im Alpenraum und sehr lokal im Franken- und Oberpfälzer Jura.
  | result      = ''Lamium maculatum''
+
}}
  | commonnames = Gefleckte Taubnessel
+
{{Lead | C3'| Schwarz-grün, nur am Alpenrand
  | remarks = Viele Sorten, z. B. Blätter silbrig, silbrig oder weiß gefleckt, gelb gerandet, goldgelb mit weißer Mitte, hellgelb mit grünem Rand.  
+
| result      = ''Miramella alpina''
  }}
+
| common names = Alpine Gebirgsschrecke
 +
| image a    = File:Miramella alpina 03 (HS).JPG
 +
| caption a  = ''Miramella alpina''
 +
}}
 +
{{Lead | C4 | Zumindest die ♀ größer als 30&nbsp;mm, wenn kleiner (♂) dann mit roten Hinterschenkel und gelbroten Hinterschienen
 +
| C5 }}
 +
{{Lead | C4'| Kleiner als 30&nbsp;mm
 +
| C6}}
 +
{{Lead | C5| Meist kleiner als 40&nbsp;mm, Hinterschenkel unterseits rot, Hinterschienen gelb, auf feuchten Wiesen extensiver Nutzung, von Grabenrändern und Säumen ausgehend auf intensiver genutzte Bereiche vordringend, statt Gesang nur sehr typische Knipslaute erzeugend 
 +
| result      = ''Stethophyma grossus''
 +
| common names = Sumpfschrecke
 +
| image a    = File:Stethophyma grossum m 11441.jpg
 +
| caption a  = Männchen
 +
| occurrence = Südlich der Donau selten bis zum Alpenvorland, sonst in ganz Bayern in geeigneten Biotopen anzutreffen.
 +
}}
 +
{{Lead | C5'| Größer als 40&nbsp;mm, einheitlich graubraun oder grün, Hinterschenkel unterseits nicht rot; meist nur einzeln, da es sich um entflohene Futtertiere handelt
 +
| result      = ''Locusta migratoria''
 +
| common names = Wanderheuschrecke
 +
| image a    = File:Locust-003.jpg
 +
| caption a  = ''Locusta migratoria''
 +
}}
 +
{{Lead | C6 | Stirn ohne Scheitelgrübchen, metallisch glänzend (auf extensiv genutzten Wiesen zu finden)
 +
| C7 }}
 +
{{Lead | C6'| Stirn mit Scheitelgrübchen (auf dem Bild sind die Scheitelgrübchen vor den Augen gut zu erkennen)
 +
| image a = Datei:Chorthippus apricarius m 10222.jpg
 +
| C8 }}
 +
{{Lead | C7 | Beide Geschlechter metallisch grün
 +
| result      = ''Euthystira brachyptera''
 +
| common names = Kleine Goldschrecke
 +
| image a    = Datei:Euthystira brachyptera mating.jpg
 +
| caption a  = Paarung
 +
}}
 +
{{Lead | C7'| Männchen metallisch grün, Weibchen gelbbraun
 +
| result      = ''Chrysochraon dispar''
 +
| common names = Grosse Goldschrecke
 +
| image a    = File:Chrysochraon.dispar.male.2001.11.06.jpg
 +
| caption a  = ''Chrysochraon dispar'', Männchen
 +
| image b    = File:Chrysochraon.dispar.female.2001.11.10.jpg
 +
| caption b  = ''Chrysochraon dispar'', Weibchen
 +
}}
 +
{{Lead | C8 | Fühler an der Spitze erweitert (bei den ♀ von ''M. maculatus'' nur schwach)
 +
| image j = File:Myrmeleotettix maculatus m 11394.jpg
 +
| caption j  = Männchen, Erweiterung deutlich
 +
| image k    = File:Myrmeleotettix maculatus f 11377.jpg
 +
| caption k  = Weibchen, Erweiterung nur schwach
 +
| C9 }}
 +
{{Lead | C8'| Fühler an der Spitze nicht erweitert
 +
| C10 }}
 +
{{Lead | C9 | Fühlerspitze nicht auffällig hell, Hinterleib meist rot, auf vegetationsarmen Standorten, Weibchen mit nur schwach erweiterten Fühlerspitzen
 +
| result      = ''Myrmeleotettix maculatus''
 +
| common names = Gefleckte Keulenschrecke
 +
| image a    = File:Myrmeleotettix_maculatus_m_080725-17.jpg
 +
| caption a  = Männchen
 +
| occurrence =
 +
}}
 +
{{Lead | C9' | Fühlerspitze hell (auch schon bei Larven zu erkennen), häufigste dieser 3 Arten
 +
| result      = ''Gomphocerippus rufus''
 +
| common names = Rote Keulenschrecke
 +
| image a    = File:Gomphocerippus_rufus01.jpg
 +
| caption a  = auch hier die Scheitelgrübchen gut zu erkennen
 +
| occurrence = Oft auf Halbtrockenrasen und Wiesen nahe Waldrändern.
 +
}}
 +
{{Lead | C9'' | Vorderbeine der Männchen keulig verdickt; Alpen und Alpenrand
 +
| result      = ''Gomphocerus sibiricus''
 +
| common names = Sibirische Keulenschrecke
 +
| image a    = File:Gomphocerus sibiricus m 2009 08190356.jpg
 +
| caption a  = Männchen
 +
| occurrence = Nur am Alpenrand vorkommend.
 +
}}
 +
{{Lead | C10 | Vorderflügel am Vorderrand etwas erweitert; in Bayern die häufigsten und verbreitetsten Arten
 +
| image a    = File:Chorthippus fg01.jpg
 +
| caption a  = die Erweiterung des Vorderflügels ist oberhalb des Ansatzes der Hinterschekel zu erkennen
 +
| C11 }}
 +
{{Lead | C10'| Vorderflügel am Vorderrand nicht erweitert
 +
| C17 }}
 +
 
 +
{{Lead | C11 | Seitenkiele des Halsschildes winkelig geknickt
 +
| image a    = File:Chorthippus vagans pronotum.jpg
 +
| caption a  = Halsschild Seitenkiele winkelig geknickt
 +
| C12 }}
 +
{{Lead | C11'| Halsschild vorne parallel, nach hinten divergierend
 +
| image a    = File:Chorthippus parallelus 8946.jpg
 +
| caption a  = Halsschild
 +
| C14 }}
 +
{{Lead | C12 | Tympanalöffnung (Atemöffnung oberhalb des Hinterschenkelansatzes) nierenförmig
 +
| image a    = File:Glyptobothrus apricarius 01 (MK).JPG
 +
| caption a  = ''Glyptobothrus apricarius''
 +
| image m    = File:Chorthippus_parallelus_femina.jpg
 +
| caption m  = ''Chorthippus parallus'' - hier nur die ovale Typanalöffnung beachten
 +
| C13 }}
 +
{{Lead | C12'| Tympanalöffnung oval
 +
  | result     = ''Chorthippus vagans''
 +
  | common names = Steppengrashüpfer
 +
  | image a    = File:Mombach fg19.jpg
 +
| caption a  = ''Chorthippus vagans''
 +
}}
 +
{{Lead | subheading = &dArr; ''Chorthippus biguttulus''-Gruppe: Sehr ähnliche Arten, die am Besten durch den Gesang zu unterscheiden sind
 +
      | C13 | Gesang der ♂ setzt sich aus 2 unterschiedlichen Tönen zusammen, in das Schwirren des einen Hinterschenkels mischt sich ein Stoßlaut des anderen Hinterschenkels, von den drei hier genannten Arten die seltenste, an langgrasigen trockenwarmen Wegsäumen
 +
| result      = ''Chorthippus mollis''
 +
| common names = Verkannter Grashüpfer
 +
| image a    = File:Mombach fg17.jpg
 +
| caption a  = Verkannter Grashüpfer
 +
}}
 +
{{Lead | C13'| Gesang der ♂ schmetternd und ansteigend {{Inline sound | Chorthippus biguttulus - Nachtigall-Grashüpfer (HS).ogg}}; eine der häufigsten Arten auf magerem, nicht feuchtem Grasland
 +
| result      = ''Chorthippus biguttulus''
 +
| common names = Nachtigall Grashüpfer
 +
| image a    = File:Chorthippus biguttulus01.jpg
 +
  | caption a  = gut zu erkennen das winkelig geknickte Halsschild
 +
}}
 +
{{Lead | C13''| Gesang der ♂ harte, kurze "psstt" Laute, die im Wechsel vorgetragen werden, eigenes Rufen animiert die Tiere zum antworten, oft auf Wegen mit Vegetationslücken
 +
| result      = ''Chorthippus brunneus''
 +
| common names = Brauner Grashüpfer
 +
| image a    = File:Chorthippus brunneus f 2009 08190476.jpg
 +
| caption a  = hier in rot gefärbter Variante, typisch auch die lockere Vegetation
 +
| occurrence = Weitverbreitete Art, aber nur auf trockenwarmen, mageren Standorten mit lückiger Vegetation (z.&nbsp;B. unbefestigte Feldwege).
 +
}}
 +
{{Lead | subheading = &uArr; Ende der ''Chorthippus biguttulus''-Gruppe
 +
      | C14 | Flügel voll entwickelt, Knie hell
 +
| C15 }}
 +
{{Lead | C14'| Flügel verkürzt, Knie dunkel
 +
| C16 }}
 +
{{Lead | C15 | Flügel mit weißem Längsstreif, Knie hell
 +
| result      = ''Chorthippus albomarginatus''
 +
| common names = Weißrandiger Grashüpfer
 +
| image a    = File:Mombach fg14.jpg
 +
| caption a  = Beispiel für winkelig geknickte Seitenkiele
 +
| occurrence = Weitverbreitete Art, die auch auf Intensivgrünland zu finden ist.
 +
}}
 +
{{Lead | C15'| Flügel ohne weißen Längsstreif, leicht metallisch glänzend
 +
| result      = ''Chorthippus dorsatus''
 +
| common names = Wiesengrashüpfer
 +
| image a    = File:Chorthippus dorsatus weibchen.jpeg
 +
| caption a  = Weibchen, nierenförmige Tymanalöffnung gut erkennbar
 +
| occurrence = Weitverbreitete Art, meist auf feuchtem Grünland
 +
}}
 +
{{Lead | subheading = Die zwei folgenden Arten sind als Einzeltiere kaum zu unterscheiden
 +
      | C16 | Der Hinterflügel ist etwa so lang wie der halbe Vorderflügel, Vorderflügel der ♀ im Schnitt eher dreieckig (vgl. Bild); auf praktisch allen Wiesen
 +
  | result      = ''Chorthippus parallelus''
 +
  | common names = Gemeiner Grashüpfer
 +
| image a    = File:Chorthippus.parallelus.male.jpg
 +
| caption a  = Männchen
 +
| image b    = File:Chorthippus parallelus femina.jpg
 +
| caption b  = Weibchen
 +
}}
 +
{{Lead | C16'| Der Hinterflügel des Männchens ist länger als der halbe Vorderflügel, Vorderflügel der ♀ am Unterrand eher gebogen; auf feuchten Wiesen oder in kühlen Lagen
 +
| result      = ''Chorthippus montanus''
 +
| common names = Sumpfgrashüpfer
 +
| image a    = File:Chorthippus.montanus2.-.lindsey.jpg
 +
| caption a  = Männchen
 +
}}
 +
{{Lead | C17 | Medialfeld des Vorderflügels erweitert und regelmäßig parallel geadert
 +
| C18 }}
 +
{{Lead | C17'| Medialfeld des Vorderflügels nicht erweitert
 +
| C19 }}
 +
{{Lead | C18| Medialfeld reicht bis zur Mitte des Flügels, weißer Fleck knapp hinter der Flügelmitte; auf Magerrasen
 +
| result      = ''Stenobothrus lineatus''
 +
| common names = Heidegrashüpfer
 +
| image a    = File:Stenobothrus lineatus m 2009 08190271.jpg
 +
| caption a  = Männchen
 +
| occurrence = Verbreitet, aber nicht flächendeckend.
 +
}}
 +
{{Lead | C18'| Medialfeld reicht bis zur Mitte des Flügels, Medialfeld aber nur wenig verbreitert, Flügel nur schmal (3&nbsp;mm); seltene Art, auf Trockenstandorte beschränkt
 +
| result      = ''Stenobothrus stigmaticus''
 +
| common names = Kleiner Heidegrashüpfer
 +
| image a      = File:Stenobothrus stigmaticus male by Gilles San Martin quadratic.jpg
 +
| caption a      = Männchen (Foto: Gilles San Martin)
 +
| image m      = File:Stenobothrus stigmaticus female by Gilles San Martin quadratic.jpg
 +
| caption m      = Männchen (Foto: Gilles San Martin)
 +
}}
 +
{{Lead | C18''| Medialfeld reicht bis über die Mitte des Flügels, weißer Fleck im hinteren Drittel; sehr seltene Art, auf Trockenstandorte beschränkt
 +
| result      = ''Stenobothrus nigromaculatus''
 +
| common names = Schwarzfleckiger Grashüpfer
 +
  | remarks     = [http://www.pyrgus.de/Stenobothrus_nigromaculatus.html Bilder zu Stenobothrus nigromaculatus]
 +
| occurrence = Südliche Frankenalb, nödliche Frankenalb lokal um Pottenstein und Neuhaus-Veldeb, am Lech südlich Augsburg.  
 +
}}
 +
{{Lead | C19| Bunt gefärbte Art, Rücken leuchtend grün, Medialfeld ungefleckt, Abdomen nicht rot; weitverbreitet, auf unterschiedlichen Biotopen
 +
| result      = ''Omocestus viridulus''
 +
| common names = Bunter Grashüpfer
 +
| image a    = Datei:Omocestus Viridulus Male.jpg
 +
| caption a  = Männchen
 +
}}
 +
{{Lead | C19'| Klein ♂ 10-14&nbsp;mm, ♀ 15-20&nbsp;mm, Medialfeld mit dunklen Flecken, Kopf kürzer als das Halsschild (vgl auch Myrmeleottetix maculatus)
 +
| result      = ''Omocestus haemorrhoidalis''
 +
| common names = Rotleibiger Grashüpfer
 +
| image a    = Datei:Mombach fg34.jpg
 +
| caption a  = Männchen
 +
| occurrence = Vorwiegend in Nordbayern, auf Halbtrockenrasen auf Kalk und auf Sand, selten.
 +
}}
 +
{{Lead | C19''| Bauch auffallend gefärbt, vorn grün, dann gelb am Ende rot, Taster scharz mit weißen Spitzen 
 +
| result      = ''Omocestus rufipes (ventralis)''
 +
| common names = Buntbäuchiger Grashüpfer
 +
| image a    = File:Omocestus rufipes female.jpg
 +
| caption a  = Weibchen
 +
| occurrence = Sehr selten, Schwerpunkt auf Mooren des Alpenvorlandes, in Nordbayern nur noch lokal im Steigerwald, auf der nördlichen Frankenalb und bei Selb/Wunsiedel.
 +
}}
 +
{{Lead | subheading = Langfühlerschrecken&nbsp;– Ensifera (< lat.: ensí-fera → schwert-tragend)
 +
      | E | Länge von Kopf bis Flügelende über 40&nbsp;mm, Tiere meist kräftig gebaut
 +
| E1 }}
 +
{{Lead | E' | Länge von Kopf bis Flügelende (bei verkürzten Flügeln bis Köperende) unter 40&nbsp;mm, Tiere zart gebaut
 +
| E4 }}
 +
{{Lead | E1 | Vorderflügel kürzer als Hinterflügel, Flug libellenartig flatternd; sitzt oft auf niederen Büschen, weitgehend auf Nordwestbayern beschränkt
 +
| result = ''Phaneroptera falcata''
 +
| common names = Gemeine Sichelschrecke
 +
| image a    = File:Phaneroptera falcata.jpg
 +
| caption a  = ''Phaneroptera falcata''
 +
| occurrence = Nordwestlich Nürnberg und lokal an der Donau abwärts ab Regensburg.
 +
}}
 +
{{Lead | E1' | Vorderflügel länger als Hinterflügel
 +
| E2 }}
 +
{{Lead | E2 | Tier und Flügel einheitlich grün
 +
| E3 }}
 +
{{Lead | E2' | Tier und Flügel z.&nbsp;T. gefleckt; auf Magerwiesen und Mooren 
 +
| result = ''Decticus verrucivorus''
 +
| common names = Warzenbeißer
 +
| image a    = File:Decticus.verrucivorus.01.jpg
 +
| caption a  = ''Decticus verrucivorus''
 +
| occurrence = Schwerpunkt in den Alpen und Alpenvorland, im ostbayrischen Grundgebirge und der Frankenalb.
 +
}}
 +
{{Lead | E3 | Flügel überragen die Hinterknie deutlich, überall, einzeln auf Bäumen und Büschen; auch in der Siedlung. {{Inline Sound | Tettigonia viridissima - Grünes Heupferd (HS) .ogg}}
 +
| result = ''Tettigonia viridissima''
 +
| common names = Grünes Heupferd
 +
| image a    = File:Tettigonia.viridissima.02.jpg
 +
| caption a  = ''Tettigonia viridissima''
 +
| captionlines = 4
 +
| image m  = File:Tettigonia viridissima male dorsal (Andreas Plank 2011-06-26).jpg
 +
| caption m  = Männchen des grünen Heupferdes in Rückenansicht (dorsal). Foto: Andreas Plank.
 +
}}
 +
{{Lead | E3' | Flügel erreichen etwa die Hinterknie; löst die vorige Art in Lagen über 600&nbsp;m NN ab
 +
| result = ''Tettigonia cantans''
 +
| common names = Zwitscherschrecke
 +
| image a    = File:Tettigonia cantans Richard Bartz.jpg
 +
| caption a  = Zwitscherschrecke ''Tettigonia cantans''. Foto: Richard Bartz.
 +
| occurrence = Schwerpunkt in den Alpen und Alpenvorland, im ostbayrischen Grundgebirge und seltener auf der Frankenalb.
 +
}}
 +
{{Lead | E4 | Tympanalöffnung (bei Langfühlerschrecken an den Vorderschienen sitzend) rund, Arten die man (aufgrund von Lebensweise oder Verbreitung) selten bis nie zu Gesicht bekommt
 +
| E5 }}
 +
{{Lead | E4' | Tympanalöffnung spaltförmig
 +
| image j    = File:Leptophyes punctatissima 20050822 749 part-2.jpg
 +
| caption j  = Die runde Tympanalöffnung an den Vorderschienen (hier Punktierte Zartschrecke) ist gut zu erkennen
 +
| E8 }}
 +
{{Lead | E5 | Fühler kürzer als 2 fache Körperlänge
 +
| E6 }}
 +
{{Lead | E5' | Fühler länger als 2 fache Körperlänge
 +
| E7 }}
 +
{{Lead | E6 | Körper 16-26&nbsp;mm, Halsschildseiten mit gelblichem Längsstreif, Flügel zu Schuppen reduziert
 +
| result = ''Isophya kraussii'' (''pyrenea'')
 +
| common names = Krauss´sche Plumpschrecke
 +
| remarks = [http://www.pyrgus.de/Isophya_kraussi.html Bild im Web]
 +
| occurrence = Beschränkt auf Nordwestbayern ab Regensburg.
 +
}}
 +
{{Lead | E6' | Körper 24-44&nbsp;mm, kräftig und plump; sehr selten (nur 5 Fundorte in Bayern)
 +
| result = ''Polysarcus denticauda''
 +
| common names = Wanstschrecke
 +
| image a    = File:Sauterelle casquee 2.jpg
 +
| caption a  = ''Polysarcus denticauda''
 +
}}
 +
{{Lead | E7 | Waldart, meist auf Bäumen und Büschen zu finden, Körper dunkelgrün; vor allem in Südbayern
 +
| result = ''Barbitistes serricauda''
 +
| common names = Laubholz-Säbelschrecke
 +
| image a    = File:Barbitistes serricauda.gif
 +
| caption a  = ''Barbitistes serricauda''
 +
}}
 +
{{Lead | E7' | Waldart, meist auf Bäumen und Büschen zu finden, Körper dunkelgrün; vor allem in Nordostbayern
 +
| result = ''Barbitistes constrictus''
 +
| common names = Nadelholz-Säbelschrecke
 +
| image a    = File:Barbitistes constrictus 1 beentree.jpg
 +
| caption a  = ''Barbitistes constrictus''
 +
}}
 +
{{Lead | E7'' | Körper hellgrün, Abdomen seitlich grün, ohne weiße Streifen
 +
| result = ''Leptophyes puncatissima''
 +
| common names = Punktierte Zartschrecke
 +
| image a    = File:Leptophyes punctatissima, male.jpg
 +
| caption a  = ''Leptophyes puncatissima''
 +
| occurrence = Verstreut, nur einzeln zu finden, in Säumen und Krautfluren.
 +
}}
 +
{{Lead | E7''' | Körper hellgrün, weißer Farbsaum am Unterrand der Halsschildseiten, sowie weiße Linien am Abdomen
 +
| result = ''Leptophyes albovittata''
 +
| common names = Gestreifte Zartschrecke
 +
| image a    = File:Lepto. albovit.01.jpg
 +
| caption a  = ''Leptophyes albovittata''
 +
| occurrence = Verstreut, nur einzeln zu finden, in Säumen und Krautfluren, häufiger um Würzburg und nordwestlich Regensburg bis südlich Nürnberg.
 +
}}
 +
{{Lead | E8 | Kopf nach vorne auffällig zugespitzt
 +
| E9 }}
 +
{{Lead | E8' | Kopf nicht zugespitzt
 +
| E10 }}
 +
{{Lead | E9 | Flügel überragen etwas die Hinterknie
 +
| result = ''Conocephalus fuscus''
 +
| common names = Langflügelige Schwertschrecke
 +
| image a    = File:Conocephalus fuscus01.jpg
 +
| caption a  = ''Conocephalus fuscus''
 +
| occurrence = In Feuchtbiotopen und an feuchten Säumen in ganz Bayern.
 +
}}
 +
{{Lead | E9' | Flügel nur halb so lang wie der Körper
 +
| result = ''Conocephalus dorsalis''
 +
| common names = Kurzflügelige Schwertschrecke
 +
| image a    = File:Conocephalus dorsalis 8961.jpg
 +
| caption a  = ''Conocephalus dorsalis''
 +
| occurrence = in Feuchtbiotopen und an feuchten Säumen in ganz Bayern, seltener als vorige
 +
}}
 +
{{Lead | E10 | Flügel länger als der Körper, Flügel und Tier insgesamt bräunlich; auf trockenwarmen Standorten (Kalk- und Sandmagerrasen)
 +
| result = ''Platycleis albopunctata''
 +
| common names = Westliche Beißschrecke
 +
| image a    = File:Platycleis albopunctata f 11330.jpg
 +
| caption a  = ''Platycleis albopunctata''
 +
| occurrence = Schwerpunkt nordwestlich Regensburg, sonst nur einzelne Fundorte.
 +
}}
 +
{{Lead | E10' | Flügel kürzer als der Körper
 +
| E11 }}
 +
{{Lead | E11 | Halsschildseiten dunkelbraun aber unten und hinten ein auffälliger weißer Rand, sehr häufige Art auf vielen Lebensraumtypen vertreten
 +
| result = ''Metrioptera roeseli''
 +
| common names = Roesels Beißschrecke
 +
| image a    = File:Metrioptera roeseli male Richard Bartz.jpg
 +
  | caption a  = ''Metrioptera roeseli''
 +
| occurrence = In ganz Bayern gleichmäßig verbreitet, häufigste der drei Beißschreckenarten.
 +
}}
 +
{{Lead | E11' | Halsschildseiten dunkelbraun nur hinten ein weißer Rand; weitverbreitet, aber deutlich seltener als vorige, auf Feuchtwiesen und Mooren sowie auf Magerrasen
 +
| result = ''Metrioptera brachyptera''
 +
| common names = Kurzflügelige Beißschrecke
 +
| image a    = File:Metrioptera brachyptera m 10545.jpg
 +
| caption a  = ''Metrioptera brachyptera''
 +
| occurrence = In Bayern fast gleichmäßig verbreitet.
 +
}}
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{{Lead | E11'' | Halsschildseiten einfarbig hellgrün, Halsschild oben dunkelbraun, seltenste ''Metrioptera''-Art; vor allem auf trockenwarmen, höherwüchsigen Standorten
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| result = ''Metrioptera bicolor''
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| common names = Zweifarbige Beißschrecke
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| image a    = File:Mombach fg24.jpg
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| caption a  = ''Metrioptera bicolor''
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| occurrence = Schwerpunkte nordwestlich Nürnberg, westlich Regensburg bis Treuchtlingen, nordöstlich München.
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Aktuelle Version vom 9. November 2015, 19:09 Uhr

Heuschrecken sind mit ca. 70 Arten eine relativ überschaubare Tiergruppe und die meisten Arten sind auch für den Anfänger sicher bestimmbar. Auf den meisten Grünlandtypen kommen 3 bis 10 verschiedene Heuschreckenarten vor. Die Artenzusammensetzung spiegelt Nutzungsgrad und Bodenfeuchtigkeit wider.

Eine Schwierigkeit die sich dem Anfänger bei der Artbestimmung stellt ist, dass Heuschrecken beim Heranwachsen eine unvollkommene Verwandlung durchleben (= Hemimetabolie). Das heisst die Larven – zunächst flügellos – nähern Ihr Aussehen bei jeder Häutung dem der erwachsenen Tiere an. Daher ist es für Anfänger nicht immer leicht, auf den ersten Blick zu sagen, ob er ein kurzflügeliges erwachsenes Tier vor sich hat oder eine Larve mit noch unentwickelten Flügeln.

Bei den Larven liegen aber immer die Hinterflügel seitlich versetzt auf den Vorderflügeln und diese schauen darunter hervor. Bei erwachsenen Tieren überdeckt der Vorderflügel den zusammengefalteten Hinterflügel.

Wenn man seine ersten Bestimmungsversuche im August/September unternimmt, kann man aber davon ausgehen, dass die meisten Tiere erwachsen sind. Auch sollte man zu Beginn des Bestimmens zunächst mehrere Tiere ansehen. Entweder indem man sie nur kurz einfängt, ansieht und wieder frei lässt oder indem man sie in kleinen Fangtuben zum Vergleich nebeneinanderlegt und sie erst nach dem Bestimmen wieder frei lässt. Auf diese Weise bekommt man am schnellsten einen Überblick über die Unterschiedlichkeit der Tiere und kann Larven von Erwachsenen und Männchen von Weibchen unterscheiden.

Um die kleinen Wiesengrashüpfer in der Hand festzuhalten, fasst man am Besten beide Hinterschienen zwischen Daumen und Zeigefinger. Dadurch vermeidet man sicher mit der braunen Spucke, die die Tiere zur Verteidigung absondern, in Berührung zu kommen. Man muss aber beide Schienen festhalten, da die Tiere ansonsten unter Verlust eines Beines davonschnellen.


Heuschrecken
Piktogram für den Schlüssel
Von: Gerd Schmidt
Geographischer Geltungsbereich: Bayern (ohne höhere Alpen) — Zielgruppe: Amateure — Zusammenarbeit: offen — Stand: Vorläufige EndfassungBisherige Koautoren: G. Schmidt, A. Plank
Bestimmung der Gruppe
1
Fühler körperlang oder länger, Körper im Querschnitt höher als breit: Langfühlerschrecken (Ensifera)   ► E
Ensifera morphology.png
1
Fühler körperlang oder länger, Körper eher drehrund, meist braun gefärbt: Grillen   ► G
Gryllidae morphology.png
1’’
Fühler kürzer als der Körper, Form entspricht der eines typischen Wiesen-/Feldgrashüpfers: Feldheuschrecken (Caelifera)   ► C
Caelifera morphology.png
1’’’
Fühler kürzer als der Körper, Halsschild nach hinten bis zum Körperende verlängert, Tiere klein: 8-14 mm, Körper braun bis schwarz 
 Dornschrecken  –  Tetrigidae
Dornschrecken werden in diesem Schlüssel nicht berücksichtigt, da eine genaue Artbestimmung schwierig und der Artstatus teilweise noch unsicher ist. Interessierte finden hier einen Schlüssel.
Tetrigidae morphology.png
Grillen
G
Vorderbeine als Grabbeine ausgebildet, 30-50 mm; lebend fast nur in der Erde zu finden (z. B. beim Umgraben) 
 Maulwurfsgrille  –  Gryllotalpa gryllotalpa
Maulwurfsgrille
G
Körper kleiner als 10 mm; am Waldrand oder in lichtem Wald 
 Waldgrille  –  Nemobius sylvestris
In Bayern nördlich der Linie Augsburg - Landshut, in höheren Lagen von Fichtelgebirge und Bayrischem Wald fehlend.
Waldgrille
G’’
Körper 20-26 mm, Kopf breiter als das Halsschild, Gesang im Mai und Juni zu hören 
 Feldgrille  –  Gryllus campestris
In Nordbayern schon ziemlich selten, in Südbayern noch verbreitet, oft an Wiesenrainen, erwachsene Tiere im Frühsommer oft zu hören aber selten zu sehen da sie sich bei Gefahr in ihre Wohnröhre zurückziehen.
Feldgrille vor Wohnröhre
G’’’
Körper 16-20 mm, strohgelb, eher nachtaktiv, zwischen den Augen zwei gelbe Linien 
 Heimchen  –  Acheta domesticus
Kulturfolger, entflohene Futtertiere des Zoohandels, zunächst nur in den Abluftschächten städtischer Gebäude, (Kaufhäuser) aus der man Sie nachts rufen hört, inzwischen auch auf dem Land in Siedlungsnähe.
Heimchen
Feldheuschrecken – Caelifera (< lat.: caelifer → zum Himmel emporhebend)
C
Mit bunten Hinterflügeln, gern und gewand fliegend wobei die Flügelfarbe sichtbar wird; meist auf rohen Sand- und Steinböden   ► C1
C
Ohne bunte Hinterflügel   ► C2
C1
Hinterflügel blau, Hinterschenkel oben mit Stufe; in Sandgegenden noch relativ verbreitet 
 Blauflügelige Ödlandschrecke  –  Oedipoda caerulescens
gestufter Hinterschenkel gut zu erkennen
C1
Hinterflügel blau, Hinterschenkel oben nicht gestuft; deutlich seltener als vorige und fast nur auf Lockersanden 
 Blauflügelige Sandschrecke  –  Sphingonotus caerulans
Auf der Sandachse zw. Bamberg und Pleinfeld, Haidenaabtal westlich Weiden, südwestlich Amberg, zwischen Regensburg und Ingolstadt sowie lokal auf Münchner Bahnanlagen (Gelände des Güterbahnhofes).
Blauflügelige Ödlandschrecke
C1’’
Hinterflügel rot, Männchen fliegt mit Schnarrton, Rückenkiel des Halsschildes durchgehend; auf steinigem Gelände 
 Rotflügelige Schnarrschrecke  –  Psophus stridulus
Schwerpunkt fränkische und schwäbische Alb, Alpenvorland.
Rückenkiel deutlich durchgehend
C1’’’
Hinterflügel rot, Rückenkiel des Halsschildes unterbrochen; nur an ganz wenigen Orten vorkommend, an Kalkmagerrasen, Steinbrüche, Fels- und Rohbodenstandorte gebunden 
 Rotflügelige Ödlandschrecke  –  Oedipoda germanica
In der südlichen Frankenalb und auf Muschelkalkstandorte in Unterfranken.
Sammlungsexemplar
C2
Zwischen den Vorderhüften ein Zapfen, wenige leicht erkennbare Arten (einfach kurz die Bilder ansehen), fast nur im Alpenraum vorkommend, Körper zumindest teilweise schwarz gefleckt   ► C3
C2
Ohne Zapfen zwischen den Vorderhüften, häufige und weitverbreitete Arten   ► C4
C3
Schwarz-gelb, fast nur im Alpenraum 
 Gewöhnliche Gebirgsschrecke  –  Podisma pedestris
Fast nur im Alpenraum und sehr lokal im Franken- und Oberpfälzer Jura.
Podisma pedestris
C3
Schwarz-grün, nur am Alpenrand 
 Alpine Gebirgsschrecke  –  Miramella alpina
Miramella alpina
C4
Zumindest die ♀ größer als 30 mm, wenn kleiner (♂) dann mit roten Hinterschenkel und gelbroten Hinterschienen   ► C5
C4
Kleiner als 30 mm   ► C6
C5
Meist kleiner als 40 mm, Hinterschenkel unterseits rot, Hinterschienen gelb, auf feuchten Wiesen extensiver Nutzung, von Grabenrändern und Säumen ausgehend auf intensiver genutzte Bereiche vordringend, statt Gesang nur sehr typische Knipslaute erzeugend 
 Sumpfschrecke  –  Stethophyma grossus
Südlich der Donau selten bis zum Alpenvorland, sonst in ganz Bayern in geeigneten Biotopen anzutreffen.
Männchen
C5
Größer als 40 mm, einheitlich graubraun oder grün, Hinterschenkel unterseits nicht rot; meist nur einzeln, da es sich um entflohene Futtertiere handelt 
 Wanderheuschrecke  –  Locusta migratoria
Locusta migratoria
C6
Stirn ohne Scheitelgrübchen, metallisch glänzend (auf extensiv genutzten Wiesen zu finden)   ► C7
C6
Stirn mit Scheitelgrübchen (auf dem Bild sind die Scheitelgrübchen vor den Augen gut zu erkennen)   ► C8
Chorthippus apricarius m 10222.jpg
C7
Beide Geschlechter metallisch grün 
 Kleine Goldschrecke  –  Euthystira brachyptera
Paarung
C7
Männchen metallisch grün, Weibchen gelbbraun 
 Grosse Goldschrecke  –  Chrysochraon dispar
Chrysochraon dispar, Männchen
Chrysochraon dispar, Weibchen
C8
Fühler an der Spitze erweitert (bei den ♀ von M. maculatus nur schwach)   ► C9
Myrmeleotettix maculatus m 11394.jpg
Männchen, Erweiterung deutlich
Myrmeleotettix maculatus f 11377.jpg
Weibchen, Erweiterung nur schwach
C8
Fühler an der Spitze nicht erweitert   ► C10
C9
Fühlerspitze nicht auffällig hell, Hinterleib meist rot, auf vegetationsarmen Standorten, Weibchen mit nur schwach erweiterten Fühlerspitzen 
 Gefleckte Keulenschrecke  –  Myrmeleotettix maculatus
Männchen
C9
Fühlerspitze hell (auch schon bei Larven zu erkennen), häufigste dieser 3 Arten 
 Rote Keulenschrecke  –  Gomphocerippus rufus
Oft auf Halbtrockenrasen und Wiesen nahe Waldrändern.
auch hier die Scheitelgrübchen gut zu erkennen
C9’’
Vorderbeine der Männchen keulig verdickt; Alpen und Alpenrand 
 Sibirische Keulenschrecke  –  Gomphocerus sibiricus
Nur am Alpenrand vorkommend.
Männchen
C10
Vorderflügel am Vorderrand etwas erweitert; in Bayern die häufigsten und verbreitetsten Arten   ► C11
die Erweiterung des Vorderflügels ist oberhalb des Ansatzes der Hinterschekel zu erkennen
C10
Vorderflügel am Vorderrand nicht erweitert   ► C17
C11
Seitenkiele des Halsschildes winkelig geknickt   ► C12
Halsschild Seitenkiele winkelig geknickt
C11
Halsschild vorne parallel, nach hinten divergierend   ► C14
Halsschild
C12
Tympanalöffnung (Atemöffnung oberhalb des Hinterschenkelansatzes) nierenförmig   ► C13
Chorthippus parallus - hier nur die ovale Typanalöffnung beachten
Chorthippus parallus - hier nur die ovale Typanalöffnung beachten
Glyptobothrus apricarius
C12
Tympanalöffnung oval 
 Steppengrashüpfer  –  Chorthippus vagans
Chorthippus vagans
Chorthippus biguttulus-Gruppe: Sehr ähnliche Arten, die am Besten durch den Gesang zu unterscheiden sind
C13
Gesang der ♂ setzt sich aus 2 unterschiedlichen Tönen zusammen, in das Schwirren des einen Hinterschenkels mischt sich ein Stoßlaut des anderen Hinterschenkels, von den drei hier genannten Arten die seltenste, an langgrasigen trockenwarmen Wegsäumen 
 Verkannter Grashüpfer  –  Chorthippus mollis
Verkannter Grashüpfer
C13
Gesang der ♂ schmetternd und ansteigend Audio abspielen (öffnet zur Zeit u.U. kein neues Fenster; versuchen Sie bitte Steuerung+Mausklick)(i); eine der häufigsten Arten auf magerem, nicht feuchtem Grasland 
 Nachtigall Grashüpfer  –  Chorthippus biguttulus
gut zu erkennen das winkelig geknickte Halsschild
C13’’
Gesang der ♂ harte, kurze "psstt" Laute, die im Wechsel vorgetragen werden, eigenes Rufen animiert die Tiere zum antworten, oft auf Wegen mit Vegetationslücken 
 Brauner Grashüpfer  –  Chorthippus brunneus
Weitverbreitete Art, aber nur auf trockenwarmen, mageren Standorten mit lückiger Vegetation (z. B. unbefestigte Feldwege).
hier in rot gefärbter Variante, typisch auch die lockere Vegetation
⇑ Ende der Chorthippus biguttulus-Gruppe
C14
Flügel voll entwickelt, Knie hell   ► C15
C14
Flügel verkürzt, Knie dunkel   ► C16
C15
Flügel mit weißem Längsstreif, Knie hell 
 Weißrandiger Grashüpfer  –  Chorthippus albomarginatus
Weitverbreitete Art, die auch auf Intensivgrünland zu finden ist.
Beispiel für winkelig geknickte Seitenkiele
C15
Flügel ohne weißen Längsstreif, leicht metallisch glänzend 
 Wiesengrashüpfer  –  Chorthippus dorsatus
Weitverbreitete Art, meist auf feuchtem Grünland
Weibchen, nierenförmige Tymanalöffnung gut erkennbar
Die zwei folgenden Arten sind als Einzeltiere kaum zu unterscheiden
C16
Der Hinterflügel ist etwa so lang wie der halbe Vorderflügel, Vorderflügel der ♀ im Schnitt eher dreieckig (vgl. Bild); auf praktisch allen Wiesen 
 Gemeiner Grashüpfer  –  Chorthippus parallelus
Männchen
Weibchen
C16
Der Hinterflügel des Männchens ist länger als der halbe Vorderflügel, Vorderflügel der ♀ am Unterrand eher gebogen; auf feuchten Wiesen oder in kühlen Lagen 
 Sumpfgrashüpfer  –  Chorthippus montanus
Männchen
C17
Medialfeld des Vorderflügels erweitert und regelmäßig parallel geadert   ► C18
C17
Medialfeld des Vorderflügels nicht erweitert   ► C19
C18
Medialfeld reicht bis zur Mitte des Flügels, weißer Fleck knapp hinter der Flügelmitte; auf Magerrasen 
 Heidegrashüpfer  –  Stenobothrus lineatus
Verbreitet, aber nicht flächendeckend.
Männchen
C18
Medialfeld reicht bis zur Mitte des Flügels, Medialfeld aber nur wenig verbreitert, Flügel nur schmal (3 mm); seltene Art, auf Trockenstandorte beschränkt 
 Kleiner Heidegrashüpfer  –  Stenobothrus stigmaticus
Männchen (Foto: Gilles San Martin)
Männchen (Foto: Gilles San Martin)
Männchen (Foto: Gilles San Martin)
C18’’
Medialfeld reicht bis über die Mitte des Flügels, weißer Fleck im hinteren Drittel; sehr seltene Art, auf Trockenstandorte beschränkt 
 Schwarzfleckiger Grashüpfer  –  Stenobothrus nigromaculatus
Südliche Frankenalb, nödliche Frankenalb lokal um Pottenstein und Neuhaus-Veldeb, am Lech südlich Augsburg.
C19
Bunt gefärbte Art, Rücken leuchtend grün, Medialfeld ungefleckt, Abdomen nicht rot; weitverbreitet, auf unterschiedlichen Biotopen 
 Bunter Grashüpfer  –  Omocestus viridulus
Männchen
C19
Klein ♂ 10-14 mm, ♀ 15-20 mm, Medialfeld mit dunklen Flecken, Kopf kürzer als das Halsschild (vgl auch Myrmeleottetix maculatus) 
 Rotleibiger Grashüpfer  –  Omocestus haemorrhoidalis
Vorwiegend in Nordbayern, auf Halbtrockenrasen auf Kalk und auf Sand, selten.
Männchen
C19’’
Bauch auffallend gefärbt, vorn grün, dann gelb am Ende rot, Taster scharz mit weißen Spitzen 
 Buntbäuchiger Grashüpfer  –  Omocestus rufipes (ventralis)
Sehr selten, Schwerpunkt auf Mooren des Alpenvorlandes, in Nordbayern nur noch lokal im Steigerwald, auf der nördlichen Frankenalb und bei Selb/Wunsiedel.
Weibchen
Langfühlerschrecken – Ensifera (< lat.: ensí-fera → schwert-tragend)
E
Länge von Kopf bis Flügelende über 40 mm, Tiere meist kräftig gebaut   ► E1
E
Länge von Kopf bis Flügelende (bei verkürzten Flügeln bis Köperende) unter 40 mm, Tiere zart gebaut   ► E4
E1
Vorderflügel kürzer als Hinterflügel, Flug libellenartig flatternd; sitzt oft auf niederen Büschen, weitgehend auf Nordwestbayern beschränkt 
 Gemeine Sichelschrecke  –  Phaneroptera falcata
Nordwestlich Nürnberg und lokal an der Donau abwärts ab Regensburg.
Phaneroptera falcata
E1
Vorderflügel länger als Hinterflügel   ► E2
E2
Tier und Flügel einheitlich grün   ► E3
E2
Tier und Flügel z. T. gefleckt; auf Magerwiesen und Mooren 
 Warzenbeißer  –  Decticus verrucivorus
Schwerpunkt in den Alpen und Alpenvorland, im ostbayrischen Grundgebirge und der Frankenalb.
Decticus verrucivorus
E3
Flügel überragen die Hinterknie deutlich, überall, einzeln auf Bäumen und Büschen; auch in der Siedlung. Audio abspielen (öffnet zur Zeit u.U. kein neues Fenster; versuchen Sie bitte Steuerung+Mausklick)(i) 
 Grünes Heupferd  –  Tettigonia viridissima
Männchen des grünen Heupferdes in Rückenansicht (dorsal). Foto: Andreas Plank.
Männchen des grünen Heupferdes in Rückenansicht (dorsal). Foto: Andreas Plank.
Tettigonia viridissima
E3
Flügel erreichen etwa die Hinterknie; löst die vorige Art in Lagen über 600 m NN ab 
 Zwitscherschrecke  –  Tettigonia cantans
Schwerpunkt in den Alpen und Alpenvorland, im ostbayrischen Grundgebirge und seltener auf der Frankenalb.
Zwitscherschrecke Tettigonia cantans. Foto: Richard Bartz.
E4
Tympanalöffnung (bei Langfühlerschrecken an den Vorderschienen sitzend) rund, Arten die man (aufgrund von Lebensweise oder Verbreitung) selten bis nie zu Gesicht bekommt   ► E5
E4
Tympanalöffnung spaltförmig   ► E8
Leptophyes punctatissima 20050822 749 part-2.jpg
Die runde Tympanalöffnung an den Vorderschienen (hier Punktierte Zartschrecke) ist gut zu erkennen
E5
Fühler kürzer als 2 fache Körperlänge   ► E6
E5
Fühler länger als 2 fache Körperlänge   ► E7
E6
Körper 16-26 mm, Halsschildseiten mit gelblichem Längsstreif, Flügel zu Schuppen reduziert 
 Krauss´sche Plumpschrecke  –  Isophya kraussii (pyrenea)
Beschränkt auf Nordwestbayern ab Regensburg.
E6
Körper 24-44 mm, kräftig und plump; sehr selten (nur 5 Fundorte in Bayern) 
 Wanstschrecke  –  Polysarcus denticauda
Polysarcus denticauda
E7
Waldart, meist auf Bäumen und Büschen zu finden, Körper dunkelgrün; vor allem in Südbayern 
 Laubholz-Säbelschrecke  –  Barbitistes serricauda
Barbitistes serricauda
E7
Waldart, meist auf Bäumen und Büschen zu finden, Körper dunkelgrün; vor allem in Nordostbayern 
 Nadelholz-Säbelschrecke  –  Barbitistes constrictus
Barbitistes constrictus
E7’’
Körper hellgrün, Abdomen seitlich grün, ohne weiße Streifen 
 Punktierte Zartschrecke  –  Leptophyes puncatissima
Verstreut, nur einzeln zu finden, in Säumen und Krautfluren.
Leptophyes puncatissima
E7’’’
Körper hellgrün, weißer Farbsaum am Unterrand der Halsschildseiten, sowie weiße Linien am Abdomen 
 Gestreifte Zartschrecke  –  Leptophyes albovittata
Verstreut, nur einzeln zu finden, in Säumen und Krautfluren, häufiger um Würzburg und nordwestlich Regensburg bis südlich Nürnberg.
Leptophyes albovittata
E8
Kopf nach vorne auffällig zugespitzt   ► E9
E8
Kopf nicht zugespitzt   ► E10
E9
Flügel überragen etwas die Hinterknie 
 Langflügelige Schwertschrecke  –  Conocephalus fuscus
In Feuchtbiotopen und an feuchten Säumen in ganz Bayern.
Conocephalus fuscus
E9
Flügel nur halb so lang wie der Körper 
 Kurzflügelige Schwertschrecke  –  Conocephalus dorsalis
in Feuchtbiotopen und an feuchten Säumen in ganz Bayern, seltener als vorige
Conocephalus dorsalis
E10
Flügel länger als der Körper, Flügel und Tier insgesamt bräunlich; auf trockenwarmen Standorten (Kalk- und Sandmagerrasen) 
 Westliche Beißschrecke  –  Platycleis albopunctata
Schwerpunkt nordwestlich Regensburg, sonst nur einzelne Fundorte.
Platycleis albopunctata
E10
Flügel kürzer als der Körper   ► E11
E11
Halsschildseiten dunkelbraun aber unten und hinten ein auffälliger weißer Rand, sehr häufige Art auf vielen Lebensraumtypen vertreten 
 Roesels Beißschrecke  –  Metrioptera roeseli
In ganz Bayern gleichmäßig verbreitet, häufigste der drei Beißschreckenarten.
Metrioptera roeseli
E11
Halsschildseiten dunkelbraun nur hinten ein weißer Rand; weitverbreitet, aber deutlich seltener als vorige, auf Feuchtwiesen und Mooren sowie auf Magerrasen 
 Kurzflügelige Beißschrecke  –  Metrioptera brachyptera
In Bayern fast gleichmäßig verbreitet.
Metrioptera brachyptera
E11’’
Halsschildseiten einfarbig hellgrün, Halsschild oben dunkelbraun, seltenste Metrioptera-Art; vor allem auf trockenwarmen, höherwüchsigen Standorten 
 Zweifarbige Beißschrecke  –  Metrioptera bicolor
Schwerpunkte nordwestlich Nürnberg, westlich Regensburg bis Treuchtlingen, nordöstlich München.
Metrioptera bicolor
Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Heuschreckenarten nach einfachen Merkmalen bestimmen (Bayern) (Zuletzt geändert:
Dieses Attribut ist ein Spezialattribut in diesem Wiki.
9 November 2015 18:09:17). Abgerufen am 22. Dezember 2024, 21:57 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Heuschreckenarten_nach_einfachen_Merkmalen_bestimmen_(Bayern)