Geranium pratense – Wiesen-Storchschnabel (JKI-Pflanzenportraits): Unterschied zwischen den Versionen

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|File:Geranium pratense 37 leer IMG 4144 Wohlers.JPG| Vier der fünf Samen wurden vom Katapult weggeschleudert. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Geranium pratense 37 leer IMG 4144 Wohlers.JPG| Vier der fünf Samen wurden vom Katapult weggeschleudert. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Geranium pratense 38 leere Hülle IMG 4105 Wohlers.JPG| Das Katapult mit der leeren Samenhülle, die knapp 5 mm lang ist. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Geranium pratense 38 leere Hülle IMG 4105 Wohlers.JPG| Das Katapult mit der leeren Samenhülle, die knapp 5 mm lang ist. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Geranium pratense 39 Samen 3mm IMG 3893 Wohlers.JPG| Der ca 3 mm lange Samen hat eine leicht strukturierte Oberfläche. (Bild: W. Wohlers)
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Verfasser: Wohlert Wohlers. November 2019.
 
Verfasser: Wohlert Wohlers. November 2019.

Aktuelle Version vom 27. Oktober 2022, 08:00 Uhr

Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
Logo des Julius Kühn-Instituts (c) JKI
(Bild: W. Wohlers, JKI)

Geranium pratense L., der Wiesen-Storchschnabel oder Blaues Schnabelkraut, gehört zur Familie der Geraniaceae (Storchschnabelgewächse). Der englische Name ist Meadow Cranesbill. EPPO-Code GERPR.

Der Wiesen-Storchschnabel ist in Europa und Asien verbreitet. In Deutschland findet man ihn vor allem im Mittelgebirgsraum, weniger in der norddeutschen Tiefebene. Nach Nordamerika wurde er verschleppt, kommt dort aber nur im Nordosten und nur wenig vor. In Neuseeland ist er kaum zu finden und in Australien wächst er nur im botanischen Garten Melbourne als Zierpflanze und ist wohl noch nicht ausgebüchst; er ist weltweit in vielen Gärten zu sehen. In Skandinavien wächst er wild wohl nur an der Westküste Schwedens, verwildert aus Gärten in Finnland vor allem an Dorfrändern, hält sich aber bis zum Polarkreis hoch. Der Wiesen-Storchschnabel ist ursprünglich an Flussläufen häufig, kann sich aber auf Wiesen ausbreiten, wenn zu spät gemäht wird. Mit Gülle- und Jauchedüngungen werden dann die Samen ausgebracht. Wegen seines Geruchs wird er kaum gefressen. Bei mehr als 10 % des Ertrags sollten Maßnahmen ergriffen werden, wie frühe und regelmäßige Mahd. Auch das Walzen der befallenen Flächen hilft, weil er auf Quetschungen der Wurzel empfindlich reagiert.

Die mehrjährige Pflanze kann bis zu 1 m hoch werden und ebenso breit. Sie bildet eine Rosette von großen, runden und lang gestielten Blättern. Die Blätter sind fast bis zum Grund geschlitzt und sieben- bis neunlappig. Die Stängelblätter sind kleiner mit ausgeprägten, meistens roten Nebenblättern, die es auch bei den Blüten gibt. Die Stängel sind dicht und kurz drüsig behaart. Die ca 4 cm großen Blüten öffnen sich weit und stehen immer zu zweit. Sie sind meistens blau oder blauviolett; es gibt auch weißblühende Pflanzen, zumindest in Skandinavien. Blütezeit ist Juni bis September.

Aufgrund der großen, leuchtend blauen Blüten war der Wiesenstorchschnabel schon früh eine Zierpflanze. Es gibt heute Formen in unterschiedlichen Blau- und Violetttönen, ebenso in Weiß und auch gefüllte Sorte.

Verfasser: Wohlert Wohlers. November 2019.

Fotos vom Pollen des Wiesen-Storchschnabels siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.

Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.

Literatur: Mielke H, Wohlers W (2019) Praxishandbuch Grünland. Nutzung und Pflege. 2. Auflage. Verlag Agrimedia.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Geranium pratense – Wiesen-Storchschnabel (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
Dieses Attribut ist ein Spezialattribut in diesem Wiki.
27 Oktober 2022 06:00:29). Abgerufen am 1. Juni 2025, 00:13 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Geranium_pratense_–_Wiesen-Storchschnabel_(JKI-Pflanzenportraits)