Erodium cicutarium, der Gewöhnliche oder Schierlings-Reiherschnabel gehört zur Familie der Geraniaceae (Storchschnabelgewächse). Der englische Name ist Common Storksbill. EPPO Code EROCI.
Der Gewöhnliche Reiherschnabel kommt wohl ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist heute aber auf der ganzen Welt zu finden. Er wächst auf trockenen oder halbtrockenen Sandböden, ist wärmeliebend und ein Stickstoffanzeiger. Er kommt an Wegrändern, in Gärten und Weinbergen vor. Die gesamte Pflanze ist essbar mit einem starken Petersiliengeschmack, wenn sie jung gepflückt wird. Der Name Schierling ist daher irreführend; er bezieht sich nur auf die Form der Blätter.
Die ein- oder zweijährige, selten mehrjährige Pflanze bildet anfangs eine flache Rosette. Die Stängel können 30 bis 50 cm lang werden und tragen mehrere rosa oder lila Blüten in einer Art Dolde mit einem basalen Blatt. Blütezeit ist von April bis Juli. Die Blütenstiele biegen sich bei fortschreitender Reife zurück und erinnern an den Hals von Reihern. Daher der Name. Die ganze Teilfrucht löst sich mit dem Samen ab. Je nach Feuchtigkeit rollt sie sich spiralig auf oder streckt sich wieder.
| Der Gewöhnliche Reiherschnabel wächst hier in einem wenig gemähten Rasen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im JKI-Unkrautgarten bildet die Rosette bis zu 30 Blätter. Hier noch in der Pflanzschale. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind doppelt gefiedert, die Stängel behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Mehrere Blüten haben ein gemeinsames Basisblatt. Die Blüten sind doldig angeordnet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hüllblätter sind behaart, die Kronblätter 5 bis 9 mm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten sind je nach Licht lila oder rosa. Sie sind fünfzählig mit lila Antheren, der Pollen ist rostrot gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Frucht fängt an, in die Länge zu wachsen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blütenstängel biegen sich zurück, der Schnabel weist nach oben - wie bei einem Reiher, daher der Name. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die reifenden Samen sind anfangs hellgrün, die Spitzen der Hüllblätter bleiben rot. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der reife Samenstand richtet sich wieder auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind 5 mm lang und stark behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Bei Trockenheit wird der Same von einer Spirale wegkatapultiert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
] | Die Samen bleiben häufig an den Spiralkatapulten hängen. (Bild: W. Wohlers, JKI)] |
| Drei Samen sind am Storchschnabel hängengeblieben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind charakteristisch dreigeteilt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Juli 2010