Linaria vulgaris, das Echte, auch Gemeine oder Wilde Leinkraut, auch Frauenflachs oder Kleines Löwenmaul, gehört zur Familie der Scrophulariaeceae (Braunwurzgewächse/Rachenblütler). Die englischen Namen sind Common, Yellow Toadflax, Wild Snapdragon. EPPO-Code LINVU.
Das Echte Leinkraut ist in fast ganz Europa und Westasien heimisch, kommt aber in Deutschland nicht überall vor. Auch in Nordamerika ist es viel zu finden. Die hübsche Pflanze wächst an Wegrändern und Gleisanlagen, aber auch auf Wiesen. Sie gedeiht gut auf sonnigen Standorten, die sowohl Lehmböden als auch sandig und steinig sein können.
Die Pflanze ist mehrjährig und verbreitet sich durch unterirdische Ausläufer. Sie ist kahl und weist nur oben an den Stängeln kurze, drüsige Haare auf. Die Blätter sind lineal, im unteren Stängelabschnitt dicht stehend. Seitentriebe werden viel gebildet, bleiben aber vielfach unentwickelt, wohl in Abhängikeit von den Wasser- und Nährstoffverhältnissen. Die Blüten sind hellgelb mit einer tief gelben, auch orangefarbenen Unterlippe. Sie haben einen mehr oder weniger geraden Sporn, der 1,5 cm lang sein kann. Die etwa 1 cm lange und fast so breite Kapselfrucht steht aufrecht und entlässt die reifen Samen aus Öffnungen am oberen Ende. Bei Wind fliegen sie in die Umgebung, da sie einen dünnen Rand als Flugkörper haben und sehr leicht sind.
In der Volksmedizin fand das Echte Leinkraut Verwendung als Tee gegen verschiedene Krankheiten. In den USA wurde es als Zierpflanze angebaut.
| Ein leuchtend gelber Bestand am Rand eines Maisfelds (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine Pflanze im JKI-Unkrautgarten. Das Gemeine Leinkraut kann 70 cm hoch werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind schmal lanzettlich, hier 5 cm lang, und unbehaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen stehen einzeln in den Blattachseln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Oberlippe ist bei der noch geschlossenen Blüte auffallend groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten stehen aufrecht, nur wenig abgewinkelt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten haben einen langen Sporn. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die orangegelbe Unterlippe ist behaart. Die Narbe ist hellgrün, die Antheren sind gelb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Kurze Drüsenhaare befinden sich vor allem auf den Blütenstängeln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüte von Linaria vulgaris von vorne. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kapsel steht wie die Blüte aufrecht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Geöffnete Kapseln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind flach mit einem dünnen Rand und nur 1 bis 1,5 mm groß. (Bild: W. Wohlers, JKI)
14. Keimpflanze. |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. September 2012.