Bestimmungshilfe für Amphibienlaich und -larven (Philipp Meinecke)

Aus Offene Naturführer
Version vom 25. Juli 2016, 10:19 Uhr von Gregor Hagedorn (Diskussion | Beiträge)

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Hinweis:
Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung
Dieser Schlüssel wird vom Deutschen Jugendbund für Naturbeobachtung (DJN) zur Verfügung gestellt. Der DJN ist ein unabhängiger, unhierarchischer und ehrenamtlicher Jugend-Umweltverband, der sich vor allem der Naturkunde und dem Naturschutz verschrieben hat. Besucht bitte auch die Webseite naturbeobachtung.de! Der DJN organisiert z.B. viele Treffen, Seminare, oder Sommerlager und vertreibt zu geringen Kosten gedruckte Bestimmungsschlüssel.

Einleitung

Hallo miteinander,

wieder tummeln sich die Lurche in unseren Gewässern und laichen. Der hier eingestellte Bestimmungsschlüssel für Laich und Larven unserer heimischen Amphibienfauna (Deutschland, Österreich und Schweiz) ist eine vorläufige Fassung für den hoffentlich im nächsten Jahr (2010) erscheinenden Feldbestimmungsschlüssel des Deutschen Jugendbundes für Naturbeobachtung (DJN). Der Schlüssel ist deshalb mit CC (offene Mitarbeit) lizenziert, damit Sie sich alle an seiner Optimierung und Verbesserung und vor allem Erprobung im Gelände beteiligen können. Natürlich wird er auch nach Publikation im DJN hier weiterhin zur Verfügung stehen. Es soll ein Feldschlüssel sein, daher wird hier auf Bestimmungsmethoden, die das Töten/Quälen der Tiere verlangt, verzichtet. Zum Bestimmen ist es oft notwendig, einzelne Larven (z.B. Kaulquappen) oder Eier für kurze Zeit zu fangen, um sie zu vermessen oder mit der Lupe zu betrachten. Für Kaulquappen bietet sich dabei an, sie in mit Wasser gefüllte schmale Behältnisse zu setzen, in denen sie im Licht besser zu sehen sind. Bitte vermeiden Sie so gut es geht den direkten Körperkontakt mit den Tieren, da diese sehr leicht verletzbar sind. Nehmen Sie sich also ein Lineal, eine Lupe und Fangutensilien (z. B. Küchensieb, Kescher) mit ins Feld.

Bitte testen und bearbeiten Sie den Schlüssel nach folgenden Gesichtspunkten mit:

  • wie gut sind die angeführten Bestimmungsmerkmale im Feld wirklich erkennbar?
  • wie konsistent sind diese Merkmale?
  • gibt es bessere/weitere Merkmale?
  • welche Merkmale sollten zum besseren Verständnis illustriert werden?

Bitte vergleichen Sie den Bestimmungserfolg mit diesem Schlüssel auch mit dem der NABU-Publikation von F. Berninghausen: Welche Kaulquappe ist das? (ISBN: 3-925815-25-2), die ich Ihnen hiermit als aus meiner Sicht sehr gutes Werk empfehlen möchte.

Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihre Verbesserungsideen entweder direkt einarbeiten oder mir per Mail zusenden: philipp.meinecke [at] naturbeobachtung [punkt] de. Vielen Dank!

Bestimmungsschlüssel für Amphibienlarven

Bestimmungsschlüssel für Amphibienlarven
Piktogram für den Schlüssel
Von: Philipp Meinecke
Hinweis: Es sollten zumindest Hinterbeine oder -ansätze (Froschlurche) bzw. Vorderbeine (Schwanzlurche) sichtbar sein. Für die Bestimmung von Froschlurchlarven sind in manchen Schlüsseln besonders die Mundfelder wichtig. Auf die Bestimmung anhand dieser Merkmale wird hier bewusst verzichtet, da das Tier dazu getötet werden müsste.

Zur Betrachtung helfen ein Glas oder ein Plastikbeutel sowie eine Lupe. Die angegebenen Larvenlängen beziehen sich auf die Länge kurz vor der Metamorphose.

Der Alpensalamander (Salamandra atra) bringt seine Jungen bereits voll entwickelt zur Welt und ist daher hier nicht ausgeschlüsselt.
Für weitere Informationen besucht bitte auch die Webseite http://www.naturbeobachtung.de! Dort bietet der DJN ein breites Spektrum an Aktivitäten an und vertreibt zu geringen Kosten gedruckte Bestimmungsschlüssel.
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland, Österreich, Schweiz — Quelle: Nach Günther (1996), Brodmann-Kron und Grossenbacher (1994), Engelmann (1986), Völker und Stöckl (1982), Nöllert (1992). — Zielgruppe: Jugendliche • Schüler • Naturliebhaber — Zusammenarbeit: offen — Stand: In BearbeitungBisherige Koautoren: P. Meinecke (DJN)
1
Kopf und Rumpf in etwa zylinderförmig. Auf beiden Kopfseiten befinden sich lange Kiemenäste. Keine Hornkiefer oder Lippenzähnchen vorhanden. Zuerst Ausbildung der Vorderbeine.   ►► 2
  Schwanzlurche
1*
Kopf und Rumpf eher eiförmig. Keine langen Kiemenäste, aber Hornkiefer und Lippenzähnchen vorhanden. Zuerst Ausbildung der Hinterbeine   ►► 5
  Froschlurche
Schwanzlurche
2
Schwanzende rundlich oder stumpfwinklig. Oberer Schwanzflossensaum endet vor Rückmitte. Breiter Mund. Je ein gelblicher Fleck an den Ansätzen der vier Gliedmaßen. Larve zuerst braun, später immer dunkler werdend. Kurz vor Metamorphose setzt Gelbfärbung des Rückens ein. Länge 60-80 mm 
  Feuersalamander
2*
Schwanzende zugespitzt. Schwanzflossensaum endet hinter der Rückenmitte. Schmaler Mund. Keine gelben Flecken an Gliedmaßenansätzen.   ►► 3
  Triturus s. l. (inkl. Lissotriton und Ichthyosaura)
3
Oberer und unterer Flossensaum verlaufen nahezu parallel. Schwanzende rund oder stumpfwinklig. Oft kurzer „Endstachel“. Kopf rundlich, Augen klein. Augendurchmesser gleich dem Abstand der Nasenlöcher voneinander. Schwanzende bei älteren Larven dunkelbraun gepunktet. Länge 40-60 mm. 
  Bergmolch (Ichthyosaura alpestris)
(= Triturus alpestris)
3*
Oberer und unterer Flossensaum verlaufen bogenförmig und enden spitzwinklig.   ► 4
4
Schwanz verjüngt sich stark und läuft in eine fadenförmige Spitze. Lange und feine Finger und Zehen. Junge Larven zitronengelb, mit dem Alter zunehmend schwarz gefleckt. Länge 65-90 mm (größte Larven). 
  ▼▼ a  –    
a1
 
  Kammmolch (Triturus cristatus)
a2
 
  Alpenkammmolch (Triturus carnifex)
4*
Schwanz lanzettförmig und ohne fadenförmige Spitze endend. Kopf zugespitzt, Augen groß. Augendurchmesser größer als Abstand der Nasenlöcher zueinander. Finger und Zehen kürzer und dicker als bei 4. Feine Fleckung oder Marmorierung, Schwanzende nicht dunkel. Länge 30-50 mm. Die folgenden Arten können hier nicht weiter ausgeschlüsselt werden. 
  ▼▼ a  –    
a1
 
  Teichmolch (Lissotriton vulgaris)
(= Triturus vulgaris)
a2
 
  Fadenmolch (Lissotroton helveticus)
(= Triturus helveticus)
Froschlurche
5
Atemloch (Kiemenloch) in etwa mittig auf der Bauchunterseite   ► 6
5*
Atemloch (Kiemenloch) an der linken Körperseite   ► 8
6
Kiemenloch näher am hinteren Körperende. Netzartige Musterung.   ► 7
6*
Kiemenloch näher am vorderen Körperende. Oberer Flossensaum endet über dem Ansatz der Hintergliedmaßen. Schwanz 1-1,5fache Kopf-Rumpf-Länge. Larve hellbraun bis graubraun gefärbt, Schwanzmuskel dunkel gefleckt, mit einem auffallend hellen balkenartigen Längsstreifen am Bauch. Haut ohne netzförmige Zeichnung. Larven solitär, kaum frei schwebend, scheu. Länge 60-90 mm. 
  Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans)
7
Flossensaum steht recht hoch und reicht bis auf das vordere Rückendrittel. Schwanz ca. 1,5fache Kopf-Rumpf-Länge. Oberlippe dreieckig. Länge 50-55 mm. 
  Rotbauchunke (Bombina bombina)
7*
Flossensaum ist niedriger und reicht höchstens bis zur Rückenmitte. Schwanz kürzer als 1,5fache Kopf-Rumpf-Länge. Oberlippe eher halbkreisförmig. Larve grau gefärbt. Nicht frei schwebend. Länge 50-55 mm. 
  Gelbbauchunke (Bombina variegata)
8
Augen von oben betrachtet ganz außen am Körper sitzend. Oberer Schwanzsaum knapp hinter den Augen beginnend. Schwanz endet in feiner Spitze. Larven gelb bis gelbgrün oder braun.   ► 9
8*
Augen von oben betrachtet nicht ganz außen am Körper. Schwanz beginnt nicht vor der Rumpfmitte. Larven braun, grau oder schwarz.   ► 10
9
Schwanzsaum steigt direkt hinter dem Auge steil an. Larve von oben betrachtet kastenförmig, an den Augen am breitesten. Körper braun mit goldenen Flecken, am Ende eher grünlich. Mit dem Alter zunehmend grün. Larven solitär, meist im oberen Wasserbereich schwebend. Länge 40-55mm. 
  Laubfrosch (Hyla arborea)
9*
Schwanzsaum bleibt zuerst niedrig und erreicht die Maximalhöhe erst über oder hinter der Mitte der Larvenlänge. Larve von oben betrachtet birnenförmig (v.a. bei älteren Larven), im Darmbereich am breitesten. Mundöffnung sehr kräftig und dick. Larve gelb-oliv oder bräunlich gefärbt, mit seitlichen Goldflecken. Larve solitär, oft frei schwebend, dabei senkrecht an der Wasseroberfläche hängend. Länge 90-120 mm (längste europäische Kaulquappe – in Ausnahmefällen bis zu 200 mm lang!). 
  Knoblauchkröte (Pelobates fuscus)
10
Larven fast schwarz oder grau. Schwanzsaum beginnt erst über dem After. Schwanzende abgerundet.   ►► 11
  Bufo
10*
Larven an der Oberseite olivfarben, olivbraun oder olivgrau. Bauch hell. Schwanzsaum in der hinteren Rumpfhälfte beginnend. Schwanzende zugespitzt.   ►► 13
  Rana
Bufo
11
Mund viel schmaler als der Raum zwischen den Augen. Larve zuerst schwarz (Larve sehr ähnlich der Erdkrötenlarve), später mit hellgrauem Kehlfleck. Kurz vor der Metamorphose olivfarben mit weißlicher oder gelblicher Rücklinie. Larven nicht in Schwärmen, scheu. Länge 25-35 mm. 
  Kreuzkröte (Bufo calamita)
11*
Mund in etwa so breit wie der Augenzwischenraum.   ► 12
12
Larve oben braunschwarz, unten graubraun gefärbt. Schwanz dunkel pigmentiert und nicht durchscheinend. Kein hellgrauer Kehlfleck. Afterröhre mündet auf der Scheide des unteren Flossensaumes. Larven oft in großen Schwärmen, nicht sehr scheu. Länge 25-40 mm. 
  Erdkröte (Bufo bufo)
12*
Larve oben grau-oliv, unten weißlich gefärbt. Schwanz schwach pigmentiert und durchscheinend. Larven nicht in Schwärmen und scheu. Länge 35-50 mm. 
  Wechselkröte (Bufo viridis)
Rana, Pelophylax (ehem. Subgenus von Rana s.l.)
13
Nasenlöcherabstand deutlich kleiner als Augenabstand, also Augen eher an der Körperaußenseite als in der Mitte. Schwanz 1,5- bis 2mal so lang wie der Rumpf. Kiemen- und Schnauzenregion wenig pigmentiert. Dunkler Fleck vor dem Auge. Kiemen deutlich rosarot durchschimmernd. Ältere Larven eher olivfarben oder grünlich mit grobem Fleckenmuster. Larven halten sich vor allem in tieferen Wasserregionen auf. Länge 50-90 mm (bei Überwinterung bis 100 mm).   ►► 14
  Wasserfrösche (R. lessonae, R. kl. esculenta, R. ridibunda)
13*
Nasenlöcherabstand nur wenig kleiner als Augenabstand, also Augen in etwa gleich weit von Körperaußenseite und -mitte entfernt. Kiemen- und Schnauzenregion gleichmäßig goldfarben und braun pigmentiert. Kiemen nur schwach durchschimmernd. Larve nicht oliv.   ►► 15
  Braunfrösche
14
Larve von oben betrachtet elliptisch. Höchstens 75 mm lang. 
  ▼▼ a  –    
a1
 
  Kleiner Wasserfrosch (R. lessonae)
a2
 
  Teichfrosch (R. kl. esculentus)
14*
Larve von oben betrachtet birnenförmig. Länge bis über 90 mm. 
  Seefrosch (R. ridibundus)
15
Schwanzende eher spitz zulaufend.   ► 16
15*
Schwanzende eher stumpf, niedrig und auf dem Rücken erst hinter der Atemöffnung ansetzend und höchstens doppelt so lang wie der Rumpf. Schwanz wenig hochgewölbt und gleichmäßig pigmentiert. Brauner Körper mit metallischer Pigmentierung. Larven scheu, halten sich oft in seichten Uferbereichen auf. Länge 35-50 mm. 
  Grasfrosch (Rana temporaria)
16
Schwanz hoch gewölbt und auf dem Rücken bis über die Atemöffnung reichend. Schwanz mehr als doppelt so lang wie der Rumpf, und meist mit größeren schwärzlichen Flecken. Unterseite großfleckig weißlich pigmentiert. Larve von oben betrachtet vorne trapezförmig. Manchmal mit schwarzem Höcker auf oberem Hornkiefer. Scheu und ungesellig. Länge 45-60 mm. 
  Springfrosch (Rana dalmatina)
16*
Schwanz wenig hochgewölbt und etwa 1,5mal so lang wie Rumpf. Schwanz fein pigmentiert, ungefleckt. Kehle kaum pigmentiert. Körper stark metallisch glänzend. Ältere Larven einförmig bräunlich gefärbt. Länge 35-45 mm. 
  Moorfrosch (Rana arvalis)

Laichschlüssel

Bestimmungsschlüssel für Amphibienlaich
Piktogram für den Schlüssel
Von: Philipp Meinecke
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland, Österreich, Schweiz — Zusammenarbeit: offen — Stand: In BearbeitungBisherige Koautoren: P. Meinecke (DJN)
1
Laich liegt einzeln, in Schnüren oder Klumpen im Wasser.   ► 2
1*
Laich wird in Form eines lockeren Verbandes auf dem Rücken des Männchens an Land umhergetragen. Eier sind zunächst hellgelb, später dunkel, wobei man dann die Embryonen gut erkennen kann. Eidurchmesser 2,2-7 mm. 
  Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans)
2
Laich in Schnüren, Klumpen oder lockeren Gruppen.   ► 4
2*
Laich einzeln an Blättchen oder dünnen Stengeln von Wasserpflanzen, häufig von diesen eingehüllt, Eier von ovaler Gallerthülle umgeben.   ►► 3
  Triturus
3
Eier einfarbig gelblich oder grünweißlich. Eidurchmesser > 1,8-2 mm, Hüllendurchmesser > 4-5 × 2,5-3,7 mm. 
  ▼▼ a  –    
a1
 
  Kammmolch (Triturus cristatus)
a2
 
  Alpenkammmolch (T. carnifex)
3*
Eier zweifarbig, obere Hälfte hell-, gelblich- oder beigebräunlich, die untere heller. Eidurchmesser 1,3-1,8 mm, Hüllendurchmesser 2-2,5 × 2,7-3,7 mm. Die folgenden Arten können hier nicht weiter ausgeschlüsselt werden. 
  ▼▼ a  –    
a1
 
  Teichmolch (Lissotrion vulgaris)
a2
 
  Bergmolch (Ichthyosaura alpestris)
4
Schnüren oder Klumpen.   ► 5
4*
Eier in lockeren Klümpchen (bis etwa Walnußgröße) an Wasserpflanzen geheftet. Eier oben braun, unten hellbraun (im Gegensatz zu Laubfrosch). Eidurchmesser 1,5-2 mm, Hüllendurchmesser 5-8 mm. Laich der Gelbbauchunke oft in Kleinstgewässern mit spärlicher Vegetation 
  ▼▼ a  –    
a1
 
  Rotbauchunke (Bombina bombina)
a2
 
  Gelbbauchunke (Bombina variegata)
5
Klumpen oder dünne Schnüren von mehr als 1 m Länge.   ► 6
5*
Dicke, wurstförmige Schnur um untergetauchte Pflanzenteile gewunden. Länge: 40-100 cm. Eier oben grau bis bräunlich, unterer Pol mit hellem Fleck. Eidurchmesser 1,7-2 mm, Hüllschnur 12,5-20 mm dick. Oft nach Fisch riechend. 
  Knoblauchkröte (Pelobates fuscus)
6
Eier in relativ dünnen Schnüren, meist länger als 100 cm. Eier „geordnet“ in der gallertigen Hüllschnur („Perlschnur“)   ►► 7
  Bufo
6*
Eier in Klumpen.   ►► 9
  Hyla, Rana
7
Schnüre kürzer als 2 m, oft am Boden liegend. Oft vegetationsarme oder -lose Gewässer. 2800-4000 Eier. Eier schwarz. Eidurchmesser 1-1,7 mm, Hüllschnur 4-6 mm dick. Ende April bis Juli/August. 
  Kreuzkröte (Bufo calamita)
7*
Schnüre länger als 2 m.   ► 8
8
Eidurchmesser 1,5-2 mm, Hüllschnur 5-8 mm dick. Laich mit 3000-8000 Eiern. Zeitiges Frühjahr. Oft um im Wasser befindliche Gegenstände gespannt. Eier schwarz. Oft größere Gewässer und konzentriert. 
  Erdkröte (Bufo bufo)
8*
Eidurchmesser 1-1,5 mm, Hüllschnur 4-6 mm dick. Laich mit 2000-15000 Eiern. Ende April bis Juni/Juli. Oft in vegetationsarmen Gewässern am Boden liegend. Eier dunkelbraun bis schwarz. 
  Wechselkröte (Bufo viridis)
9
Durchmesser der Laichklumpen 3 cm bis Faustgröße, oft in „Fladen“ an der Oberfläche schwimmend und mit Grünalgen besetzt. Durchmesser der Gallerthülle > 5 mm.   ► 10
9*
Laich in kompakten, etwa walnußgroßen Klümpchen an Wasserpflanzen geheftet. In der Regel 10-50 Eier je Klümpchen. Eier zweifarbig, oben braun bis hellbraun, unten gelblich weiß (im Ggs. zu Unken). Eidurchmesser 1,5-2 mm, Hüllen 3-4 mm. Embryonen hellgelblich. 
  Laubfrosch (Hyla arborea)
10
Je Weibchen 1, selten 2 Laichklumpen.   ►► 11
  Braunfrösche (Eihülle 6-12 mm)
10*
Je Weibchen mehr als 2 Laichklumpen von unterschiedlicher Größe und Form. „Nur“ mehrere 100 Eier je Klumpen. Häufig an Pflanzen geheftet. Eier oben bräunlich, unterer Pol hellgelblich oder weiß. Klümpchen nicht ballen-, sondern eher fetzenförmig. Mitte Mai – Mitte Juni. Durch Eifarbe und Zeitpunkt gut vom Gelege der Braunfrösche zu unterscheiden. 
  ▼▼ a  –    Wasserfrösche (Eihülle 6-8 mm)
a1
Gelege aus etwa 5000-16000 Eiern, je 1,5-2 mm und einheitlich groß 
  Seefrosch (P. ridibundus)
a2
Gelege aus etwa 2890-10000 Eiern, je 0,9-2,5 mm oft untereinander verschieden groß 
  Teichfrosch (P. kl. esculentus)
a3
kleinere Gelege aus etwa 590-2990 Eiern, je 1,5-2 mm und einheitlich groß 
  Kleiner Wasserfrosch (R. lessonae)
Braunfrösche (Rana)
11a
Laichklumpen (450-1800 Eier) werden frei ins Wasser abgegeben, treiben kurze Zeit später zur Wasseroberfläche und bilden große, lockere Fladen. Oft verschmilzt der Laich verschiedener Weibchen miteinander. Zeitiges Frühjahr. Eier fast ganz schwarz, nur kleine helle Stelle am unteren Pol. Eidurchmesser 1,7-2,8 mm, Hüllen 8-10 mm. 
  Grasfrosch (Rana temporaria)
11b
Laichklumpen mit 500-3000 Eiern einzeln an Unterwasserstrukturen geheftet. Häufig auch frei auf Pflanzen oder dem Boden liegend, später zur Oberfläche aufsteigend, wo Gelege mehrerer Weibchen verschmelzen (siehe auch Grasfrosch). Eier oben dunkel- bis graubraun, unten mit hellem, nicht scharf abgegrenzten Fleck. Eidurchmesser 1,5-2 mm, Hüllen 6-8 mm. Laicht oft an gleichen Orten und zu gleicher Zeit mit Grasfrosch. Verwechslung leicht möglich. 
  Moorfrosch (Rana arvalis)
11c
Laich einzeln an Ästchen, Wurzeln oder lebenden Wasserpflanzen. 5-40 cm unter der Oberfläche. Selten am Gewässerboden, aber oft an Gewässeroberfläche. Oberer Eipol dunkelbraun bis schwarz, unten mit scharf abgegrenztem hellen Fleck. Eidurchmesser 1,5-2,1 mm, Hüllen 9-12 mm. 
  Springfrosch (Rana dalmatina)
11d
Nur Schweiz: Laichballen kleiner und kompakter als die vom Springfrosch (bis 900 Eier), in 10-30 cm Wassertiefe. An Pflanzen geheftet. Nicht an Wasseroberfläche schwimmend. Oberer Pol schwarzbraun, unten weißlich. Eidurchmesser 1,5-1,8 mm, Hüllen 6-7 mm. Im Bearbeitungsgebiet nur in der Südschweiz, bevorzugt Auwaldgewässer. 
  Italienischer Springfrosch (Rana latastei)

Tabellarischer Vergleich des Laichs der Wasserfrösche

Art Eizahl Eimaße Eier gleich groß? Hülle
Seefrosch (R. ridibundus) 5000-16000 1,5-2 mm einheitlich groß 6-8 mm
Teichfrosch (R. kl. esculentus) 2890-10000 0,9-2,5 mm oft untereinander verschieden groß 6-8 mm
Kleiner Wasserfrosch (R. lessonae) 590-2990 1,5-2 mm einheitlich groß 6-8 mm
Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Bestimmungshilfe für Amphibienlaich und -larven (Philipp Meinecke) (Zuletzt geändert:
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25 Juli 2016 09:19:07). Abgerufen am 12. Dezember 2024, 20:32 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Bestimmungshilfe_für_Amphibienlaich_und_-larven_(Philipp_Meinecke)