Descurainia sophia (= Sisymbrium sophia), die Gemeine Besenrauke auch Sophienkraut, Sophienrauke genannt, gehört zur Familie der Brassicaceae, ehemals Cruciferae (Kreuzblütler). Der englische Name ist Flixweed. EPPO-Code DESSO.
Die Gemeine Besenrauke ist in Deutschland vor allem im Osten verbreitet, aber auch sonst in ganz Europa. In den USA findet man sie viel in den westlichen Staaten. In Australien und Neuseeland kommt sie fast gar nicht vor. Im Norden reicht ihr Verbreitungsgebiet bis zum Polarkreis. Sie liebt nährstoffreiche Sand- und Steinböden, die warm und offen sind. Sie tritt an Wegen und auf Schuttplätzen, aber auch an Flüssen und Dämmen und in Getreide- und seit einigen Jahren viel in Rapsfeldern auf, wo sie durch Intensivierungsmaßnahmen stark gefördert wurde.
Die Gemeine Besenrauke ist einjährig und kann 1 m hoch oder höher werden. Sie bildet zunächst eine Rosette aus und überwintert so, falls sie im Herbst gekeimt hat. Die größeren Blätter sind doppelt gefiedert mit lanzettlichen Zipfeln. Die unscheinbaren, endständigen Blüten sind gelblich grün. Blütezeit ist April bis Juli. Die schlanken Schoten stehen aufrecht und können bis 4 cm lang sein.
Ihre geraden Stängel eignen sich wohl nach dem Abreifen zum Besenbinden, so das Deutsche Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Die Sophienrauke wurde nach der Heiligen Sophia benannt, der Schutzheiligen der Feldfrüchte, die auch vor Spätfrösten schützt. Sie ist die volkstümliche Kalte Sophie, die jedes Jahr am 15. Mai in aller Gärtner Munde ist.
| Die Gemeine Besenrauke kann über 1 m hoch werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Sie überragt noch den ca 1 m hohen Raps und fällt stark auf. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Pflanze bildet zunächst eine Rosette. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind zwei- und dreifach gefiedert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter am Stängel sind stark gefiedert und filzig behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten sind grün gelb und sitzen auf langen Stielen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ca. 3 mm langen Hüllblätter haben die gleiche Farbe wie die Kronblätter, die Löffel-förmig sind. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Weil’s so schön aussieht: Blüte mit Wildbiene. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| 8. Der Stängel schießt in die Höhe. Die Schote fängt schnell an zu wachsen. |
| Die Schoten sind 3 bis 4 cm lang und werden doppelt so lang wie der Stiel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Einbuchtungen der Mittellamelle, in denen die Samen saßen, sind im Morgenlicht gut zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Pro Schote werden 20 oder mehr Samen gebildet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind weniger als 1 mm groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind lanzettlich, die beiden ersten richtigen Blätter nur dreigelappt, die weiteren gefiedert. (Bild: W. Wohlers) |
| Junge Pflanze. Das Keimblatt ist zu sehen sowie die ersten beiden, noch nicht gefiederten Blätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Juli 2017.
Fotos vom Pollen der Besenrauke gibt es bei PalDat, einer palynologischen Datenbank, zu sehen.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos findet man beim finnischen NatureGate.