Rumex acetosella, der Kleine Ampfer, auch Kleiner Sauerampfer oder Zwerg-Sauerampfer genannt, gehört zur Familie der Polygonaceae (Knöterichgewächse). Die englischen Namen sind Sheep’s Sorrel, Field Sorrel, Red Sorrel. EPPO-Code RUMAA.
Der Kleine Ampfer ist in Deutschland häufig. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet ist Europa und Asien. Aber heute ist er auch in Nordamerika und eigentlich weltweit außerhalb der Tropen zu finden. Er kam wohl auch immer auf den Äckern und im Grünland vor, obwohl er erst im Erntegut des Mittelalters zu finden ist. Vorher wurde das Getreide höher gemäht als die Pflanze hoch war. Er ist ziemlich schnittfest und treibt gut wieder aus und kann daher auch im Rasen lästig werden. Er besiedelt Feldraine, Mauern und Bahndämme. Wächst der Kleine Ampfer in großen Mengen, dann heißt dies, dass hier ein nährstoffarmer, saurer, also kalkfreier Boden vorliegt.
Die mehrjährige Pflanze wird selten höher als 40 cm. Ihre Blätter sind pfeilförmig, wobei die unteren beiden Seitenlappen rechtwinklig abstehen können. Die kleinen Blüten sind immer auffallend rot gefärbt. Hauptblütenzeit ist Mai bis Juli, aber auch im Oktober kann er noch blühen, vor allem, wenn er vorher geschnitten wurde. Die Samen sind rundlich und sehr klein. Er vermehrt sich aber auch mit unter der Erdoberfläche wachsenden Wurzeln, aus denen Sprossen treiben.
Der Kleine Sauerampfer wird in der Wildkräuterküche in Salaten verwendet. Wie alle Rumex-Arten sollte er vom Vieh nicht in großen Mengen gefressen werden, da seine Inhaltstoffe, unter anderem Oxalsäure, zu Durchfall führen. Er darf daher im Grünland nicht in zu großer Dichte auftreten.
| Der Kleine Ampfer ist mehrjährig und kann 40 cm hoch werden. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| In dieser Weidelgraswiese in Südfrankreich hat er sich stark verbreitet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind typisch mit einem großem Hauptlappen und zwei kleinen Nebenlappen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängelblätter sehen meistens nicht anders aus als die Grundblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Seitenlappen können sehr schmal sein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die durchsichtig weiße Tute oder Ochrea des Blütentriebs. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blütenstände sind auf mehrere Triebe verteilt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen und Blütenhüllblätter sind meistens, aber nicht immer rot gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Rötlich gefärbte Antheren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das Innere der Antheren und die Pollen sind gelb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Narben sind durchsichtig gelblich und sehr filigran. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind nur 1 mm groß und ohne Flügel wie sonst häufig bei Polygonaceae. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eigentlich fallen die Samen meistens ab. Links sind gut die äußeren Hüllblätter zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hier sind nicht nur Keimpflanzen, sondern auch neue Triebe der Wurzelausläufer zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die nur 1 bis 1,5 mm dicken Wurzelausläufer können quer zur Bodenoberfläche verlaufen und sich damit verbreiten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An den Sprossen erkennt man gut die Tuten an den Knoten. Blätter werden kaum gebildet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die neuen Triebe kommen aus 15 cm Tiefe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten Blätter der Wurzelausläufer haben hier noch nicht die typischen Seitenlappen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. September 2013.