Hylotelephium telephium (= Sedum maximum, S. telephium) die Große Fetthenne, auch Hohe oder Purpur-Fetthenne, Hohes Herbst-Sedum genannt, gehört zur Familie der Crassulaceae (Dickblattgewächse). Die englischen Namen sind Orpine, Witches Moneybag und viele andere Namen. EPPO-Code SEDTE.
Die Große Fetthenne ist in Europa und Asien heimisch. Sie wurde aber auch nach Nordamerika gebracht, wahrscheinlich als Zierpflanze, die sich dann ausbreitete. Es werden zwei Unterarten unterschieden, die sich in ihrem Verbreitungsgebiet unterscheiden, aber sie treten auch zusammen auf. Die purpurne Variante H. t. ssp. telephium ist überall zu finden. Die Fetthenne konnte sich auch auf Getreidefelder vermehren und steht daher im JKI-Unkrautgarten. Heute ist sie allerdings kaum auf Äckern zu finden. Sie wächst gut an sonnigen Standorten und kann Trockenheit gut vertragen. Sie liebt nährstoffarme, kalkhaltige Böden. In den dichten, gut gedüngten Bestände der heutigen Getreidefelder kann sie nicht überdauern.
Die mehrjährige Pflanze wird kaum höher als 40 cm. Mit ihren fleischigen, glänzenden Blättern fällt sie sofort auf. Die kleinen Blüten stehen in Trugdolden eng bei einander, so dass die purpurne Unterart sehr attraktiv aussieht. Von ihr gibt es Zuchtformen verschiedenster Rotschattierungen, die für Ziergärten oder als Schnittblumen verkauft werden. Blütezeit ist ab Juli. Die Früchte sehen jedoch auch sehr schön aus, zumal sie nicht abfallen und wie alle oberirdischen Pflanzenteile erst im Herbst bei Frost absterben. Aber die bohnengroßen Wurzelknöllchen überdauern und treiben im Frühjahr wieder aus.
Sie ist nicht nur eine beliebte Zierpflanze, sondern ihre Blätter können auch verzehrt werden. In der Naturheilkunde wurde sie zur Wundbehandlung verwendet.
| Blühender Bestand im Unkrautgarten des JKI. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Staude der Unterart purpureum im Herbst. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aus unterirdischen Knöllchen wachsen im Mai die Triebe mit frisch grünen, fleischigen Blättern. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die leicht gezähnten Blätter können 5 cm lang sein. Sie haben keine Stiele. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Bei der Unterart maximum stehen die Blätter gegenständig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blätter der Unterart telephium. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein eher untypischer Trieb, der aber schön die Nebentriebe zeigt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aus allen oberen Blattachseln treiben Blüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen stehen eng aneinander. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Knospen sind hellgrüngelb, manchmal auch rosa. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die noch nicht geplatzten Antheren sind hellrot. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten sind vier- oder fünffachsymmetrisch, auch sechsfach kommt vor. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Fetthenne hat Nektardrüsen, die von Bienen abgesucht werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine Blüte von nur 5 mm Durchmesser von der Seite. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten stehen kompakt beieinander. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nach der Blüte verfärben sich die Früchte an der Spitze meistens rötlich. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die roten Früchte der Unterart telephium. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die reifenden Dolden von H. t. ssp. telephium halten sehr lange, bis zum ersten Frost. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: W. Wohlers, JKI. November 2013.