Oxalis corniculata L. (= Oxalis repens), der Horn-Sauerklee, auch Gehörnter oder Kriechender Sauerklee gehört zur Familie der Oxalidaceae (Sauerkleegewächse). Die englischen Namen sind Yellow Oxalis, Creeping Woodsorrel. EPPO-Code OXACO.
Der Horn-Sauerklee ist weit verbreitet. Sein Ursprungsgebiet ist nicht klar, wahrscheinlich Mittel- und nördliches Südamerika, früh eingeschleppt nach Südeuropa. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde er nach Mittel- und Nordeuropa gebracht wurde. In den USA gilt er als einheimisch, in Canada jedoch nicht. In den USA werden neun Varietäten unterschieden. Nach Australien und Neuseeland und umliegende Inseln wurde er verschleppt und konnte sich dort gut ausbreiten.
In Deutschland ist er nicht überall vorhanden. Seine tiefrote Variante Oxalis corniculata var. atropurpurea war vor hundert Jahren als Grabbepflanzung beliebt. Auch heute kann man ihn noch kaufen. Er wächst gut auf nährstoffreichen, humosen, eher feuchten Böden und kommt in feuchten Auenäckern und Gärten, aber auch an Mauern, in Weinbergen und auf Ruderalflächen vor. In Rasen vermehrt er sich bei guten Bedingungen sehr stark.
Der Horn-Sauerklee ist in der Regel einjährig und wird maximal 15 cm hoch. Sein weit kriechendes Wachstum mit Ausläufern von 30 cm Länge, die sich bewurzeln, macht ihn zu einem gefürchteten Gartenunkraut. Die Blüten sind gelb und messen bis zu 8 mm im Durchmesser. Die Samen reifen in einer fleischigen Haut, die sich bei Reife öffnet und durch elastisches Zusammenziehen den Kern fortschnellt. Sie können 1,50 m in die Höhe katapultiert werden und bleiben dann häufig an den Gegenständen haften, die sie treffen.
| Die Pflanze kriecht meistens am Boden und ist mehr oder weniger rötlich gefärbt, hier weniger. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein Horn-Sauerklee auf Istrien mit dunkelroten Blättern in einer Mauerspalte. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein typisches Kleeblatt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nur die Ränder der Blätter tragen Haare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auch die meistens nicht ganz runden Blattstängel sind behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An der Stängelbasis ist ein Gelenk, in dem die Blätter abknicken können. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hier sind die Stängel bis zum Gelenk vertrocknet, sodass die Stängelbasis gut sichtbar ist. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Kaum sichtbar sind die winzigen Nebenblätter, das ist hier das rosa Dreieck mit den Haaren an der oberen Kante. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Ausläufer wachsen manchmal gerade nach oben; sie bewurzeln sich an den Blattachseln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel sind ebenfalls behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An der Basis der Blütenstängel sitzen kleine Blätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Mehrere Blüten und Knospen zusammen. Die Blüten öffnen sich bis zu 8 mm. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blüten und Früchte stehen aufrecht und mindestens zu zweit, manchmal zu fünft. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Früchte sind dicht und kurz behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hier stehen fünf, im Hintergrund vier Früchte zusammen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die flachen, ca. 1,5 mm großen Samen haften mit ihren spitzen Zacken gut an rauen oder haarigen Gegenständen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind oval und kurz gestielt. Vom ersten Blatt hat sich ein Fiederblättchen entfaltet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Mai 2022.