Achillea millefolium L., die Gewöhnliche Schafgarbe gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütengewächse). Der englische Name ist Common Yarrow. EPPO-Code ACHMI.
Die Schafgarbe ist ein sehr bekanntes Kraut und hat daher viele, teilweise nur regional verbreitete Namen. Sie eine ausdauernde Gewürz-, und Heilpflanze, die wild überall an Wald- und Wegrändern wächst, auch in Deutschland. Es gibt viele Unterarten, die nur regional vorhanden sind, aber sich teilweise weltweit in gemäßigtem Klima verbreitet haben, auch nach Nordamerika, sowie nach Neuseeland und Australien, wo es aber nur in alpinen und in den südöstlichen Hochlandgebieten Probleme bereitet. Im Norden reicht ihr Verbreitungsgebiet über den Polarkreis hinaus. Sie bevorzugt trockene Standorte. Auf Wiesen und im Rasen ist sie nicht gern gesehen. Im wenig gemähten Gras kann sie sich stark ausbreiten. Sobald wöchentlich gemäht wird, wird sie jedoch zurückgedrängt.
Die Schafgarbe ist eine Staude, deren Blütenstand 80 cm hoch werden kann. Die Blätter können 20 cm lang sein, federartig mit bis zu 40 Fiederblättchen, die zwei bis dreifach gefiedert sind. Der lateinische Artname lässt tausend Blättchen vermuten; und wenn man alle Fiederchen zählt, könnte das sogar stimmen. Die filzig behaarten Stängel sind häufig rötlich gefärbt. Die Schafgarbe bildet unterirdische Ausläufer. Viele Einzelblüten bilden Trugdolden. Die Blüten haben Röhrenblüten und randständige weiße oder auch rosa Zungenblüten. Für Zierformen werden Pflanzen mit dunkelrosa Blüten angeboten. Sie blühen von Ende Mai bis in den Spätherbst.
Auf Schafweiden mindert die Schafgarbe zwar den Ertrag, aber aufgrund ihrer Schmackhaftigkeit wird sie gerne gefressen. Sie wird als Heilkraut angebaut, in Thüringen allein auf 30 ha (2008), siehe auch das Anbautelegramm. Die Pflanze hat einen leicht erkennbaren Geruch, der auf verschiedene flüchtige Inhaltsstoffe zurückzuführen ist. Zu den Wirkstoffen zählen Pyrrolidin-Alkaloide, auch Achillicin. Sie wurde gegen Arthritis, Erkältungen und Bluthochdruck eingesetzt, heute vor allem bei Verdauungsbeschwerden. Der Gattungsname weist auf ihre lang geschätzte Heilwirkung hin, denn im Trojanischen Krieg soll der griechische Held Achilles die Pflanze zur Wundheilung bei seinen Mitstreitern verwendet haben.
| Schafgarbe auf einer Weide Ende Oktober. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Schafgarbe überlebt an Wegrändern gut in hohen Grasbeständen, aber auch im kurzen Rasen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In Wiesen kann die Schafgarbe große Bestände bilden. (Bild: W. Wohlers) |
| Im Rasen kann sie sich gut halten, wenn er nur selten gemäht wird: hier 15 cm hoch. (Bild: W. Wohlers) |
| Im Frühjahr bilden sich einige Grundblätter am Boden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Junge Blätter im Frühjahr in einem lockeren Rasen. (Bild: W. Wohlers) |
| Nach Mahd bildet die Schafgarbe dicht stehende Grundblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Unten rechts beginnt die Pflanze zu schossen, die Knospe erscheint zwischen den wenigen Grundblättern. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Triebspitze mit zwei noch ganz kleinen, aufrecht stehenden Blättern. (Bild: W. Wohlers) |
| Das Triebende sind Knospen, noch ganz von den behaarten Blättern umhüllt. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter am Stängel sind zwar nicht tausendfach wie der Artname vermuten lässt, aber doch stark gefiedert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Stängel ist behaart. Das Blatt umfasst den Stängel halb. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Haare am Stängel sind wie Filz untereinander verschlungen. Dazu schwarzer Dreck von der nahen Straße. (Bild: W. Wohlers) |
| Häufig ist der Stängel auch kantig. In den oberen Blattachseln bilden sich Nebentriebe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter entwickeln und differenzieren sich von der Spitze her. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen stehen anfangs kompakt kugelförmig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten stehen in einer Trugdolde. Es sind Rispen, die einen Schirm bilden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter des Hüllkelchs überdecken einander dachziegelig. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Hüllblätter können auch hell sein, ohne schwarzen Rand. (Bild: W. Wohlers) |
| Die inneren Hüllblätter sind an der Spitze gefranzt, die der nächsten darunter viel weniger. (Bild: W. Wohlers) |
| Zuerst erscheinen die Zungenblüten. (Bild: W. Wohlers) |
| Zwischen den Zungenblüten, aus denen schon die Narbe ragen, sind zwei noch geschlossene Röhrenblüten zu sehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Narben der Zungenblüten sind weiter herausgewachsen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Röhrenblüten öffnen sich bald nach den Zungenblüten. Zwei Thripse krabbeln herum. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Thripse sah ich erst zuhause am Computer. (Bild: W. Wohlers) |
| Einige Thripse sitzen versteckt in den Blüten. Sie ernähren sich vom Pollen. (Bild: W. Wohlers) |
| Gerade aufgegangene Blütenkörbe. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüte beginnt Ende Mai, Anfang Juni. Die Blüten sind meistens weiß, auch rosa angehaucht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zierformen sind rosa, hier in einem Rasen gefunden. Sie können auch noch dunkler sein. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Stängel verzweigt sich nicht bzw. erst ganz oben. Er treibt bei Schnitt aber leicht wieder aus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hier die Gichtwespe Gasteruption hastator vom Bild davor nochmal: ein Männchen, leider nicht ganz scharf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blütenkörbe bestehen aus vier oder fünf Zungenblüten und bis zu zwanzig Röhrenblüten. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Zungenblüten haben nur Narben. Dies trifft auch auf einige Röhrenblüten zu. (Bild: W. Wohlers) |
| Zwei noch geschlossene Röhrenblüten, die aus fünf zusammengewachsenen Kronblättern bestehen. (Bild: W. Wohlers) |
| In einer sich gerade öffnenden Röhrenblüte ist der gelbe Pollen zu sehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Narbenäste enden mit einem Büschel Sammelhaare, rechts unten noch frisch, links oben schon angetrocknet. (Bild: W. Wohlers) |
| Schafgarbenblüten werden viel von Insekten besucht, links ein Pinselkäfer Trichius fasciatus, rechts evtl. ein Scheinbockkäfer. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Links der Korb ist bereits leer, während rechts die Samen noch nicht herausgefallen sind. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen selbst sind knapp 3 mm lang. Hier hängt noch die vertrockneten Blüte am Samen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ovalen Keimblätter sind ca 6 mm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Junge Pflanzen im Frühjahr, die alle durch Ausläufer von einer Hauptpflanze abstammen. (Bild: W. Wohlers) |
| Im Frühjahr sind die Spitzen der Blätter meistens rot gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Links ein altes Blatt mit den weit auseinanderliegenden Fiedern. Bei jungen Blättern sind die Fiederblättchen eng gepackt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In der Mitte die Hauptpflanze mit vielen Ausläufern. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Seitentrieb an einem Ausläufer. Die erste behaarte Blattspitze ist zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten Blätter des Seitentriebs sind klein und haben nur winzige Fieder. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aufgrund der fleischigen Wurzel kann Schafgarbe Trockenheit besser überstehen als Gräser oder Weißklee. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. November 2017.
Fotos von Pollen: Halbritter H (2016) Achillea millefolium. In: PalDat - a palynological database
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.