Achillea millefolium, die Gewöhnliche Schafgarbe gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütengewächse). Der englische Name ist Common Yarrow. EPPO-Code ACHMI.
Die Schafgarbe ist ein sehr bekanntes Kraut und hat daher viele, teilweise nur regional verbreitete Namen. Sie eine ausdauernde Gewürz-, und Heilpflanze, die wild überall an Wald- und Wegrändern wächst, auch in Deutschland. Es gibt viele Unterarten, die nur regional vorhanden sind, aber sich teilweise weltweit in gemäßigtem Klima verbreitet haben, auch nach Nordamerika. Sie bevorzugt trockene Standorte. Auf Wiesen und im Rasen ist sie nicht gern gesehen. Im wenig gemähten Gras kann sie sich stark ausbreiten. Sobald wöchentlich gemäht wird, wird sie jedoch zurückgedrängt.
Die Schafgarbe ist eine Staude, deren Blütenstand 80 cm hoch werden kann. Die Blätter können 20 cm lang sein, federartig mit bis zu 40 Fiederblättchen, die zwei bis dreifach gefiedert sind. Der lateinische Artname lässt tausend Blättchen vermuten; und wenn man alle Fiederchen zählt, könnte das sogar stimmen. Die filzig behaarten Stängel sind häufig rötlich gefärbt. Die Schafgarbe bildet unterirdische Ausläufer. Viele Einzelblüten bilden Trugdolden. Die Blüten haben Röhrenblüten und randständige weiße oder auch rosa Zungenblüten. Für Zierformen werden Pflanzen mit dunkelrosa Blüten angeboten. Sie blühen von Ende Mai bis in den Spätherbst.
Auf Schafweiden mindert die Schafgarbe zwar den Ertrag, aber aufgrund ihrer Schmackhaftigkeit wird sie gerne gefressen. Sie wird als Heilkraut angebaut, in Thüringen allein auf 30 ha (2008), siehe auch das Anbautelegramm. Die Pflanze hat einen leicht erkennbaren Geruch, der auf verschiedene flüchtige Inhaltsstoffe zurückzuführen ist. Zu den Wirkstoffen zählen Pyrrolidin-Alkaloide, auch Achillicin. Sie wurde gegen Arthritis, Erkältungen und Bluthochdruck eingesetzt, heute vor allem bei Verdauungsbeschwerden. Der Gattungsname weist auf ihre lang geschätzte Heilwirkung hin, denn im Trojanischen Krieg soll der griechische Held Achilles die Pflanze zur Wundheilung bei seinen Mitstreitern verwendet haben.
| Schafgarbe auf einer Weide Ende Oktober. (Bild: W. Wohlers) |
| Schafgarbe überlebt an Wegrändern gut in hohen Grasbeständen, aber auch im kurzen Rasen. (Bild: W. Wohlers) |
| In Wiesen kann die Schafgarbe große Bestände bilden. (Bild: W. Wohlers) |
| Im Frühjahr bilden sich einige Grundblätter am Boden. (Bild: W. Wohlers) |
| Nach Mahd bildet die Schafgarbe dicht stehende Grundblätter. (Bild: W. Wohlers) |
| Unten rechts beginnt die Pflanze zu schossen, die Knospe erscheint zwischen den wenigen Grundblättern. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter am Stängel sind zwar nicht tausendfach wie der Artname vermuten lässt, aber doch stark gefiedert. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Stängel ist behaart. Das Blatt umfasst den Stängel halb. (Bild: W. Wohlers) |
| Häufig ist der Stängel auch kantig. In den oberen Blattachseln bilden sich Nebentriebe. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter entwickeln und differenzieren sich von der Spitze her. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüten stehen in einer Trugdolde. Es sind Rispen, die einen Schirm bilden. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Hüllkelch ist dachziegelig. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüte beginnt Ende Mai, Anfang Juni. Die Blüten sind meistens weiß, auch rosa angehaucht. (Bild: W. Wohlers) |
| Zierformen sind meistens ganz rosa. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Stängel verzweigt sich nicht bzw. erst ganz oben. Er treibt bei Schnitt aber leicht wieder aus. (Bild: W. Wohlers) |
| Hier die Gichtwespe Gasteruption hastator vom Bild davor nochmal: ein Männchen, leider nicht ganz scharf. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blütenkörbe bestehen aus vier oder fünf Zungenblüten und bis zu zwanzig Röhrenblüten. Die Zungenblüten haben nur Narben. (Bild: W. Wohlers) |
| Schafgarbenblüten werden viel von Insekten besucht, links ein Pinselkäfer Trichius fasciatus, rechts evtl. ein Scheinbockkäfer. (Bild: W. Wohlers) |
| Links der Korb ist bereits leer, während rechts die Samen noch nicht herausgefallen sind. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Samen selbst sind knapp 3 mm lang. Hier hängt noch die vertrockneten Blüte am Samen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die ovalen Keimblätter sind ca 6 mm lang. (Bild: W. Wohlers) |
| Junge Pflanzen im Frühjahr, die alle durch Ausläufer von einer Hauptpflanze abstammen. (Bild: W. Wohlers) |
| Im Frühjahr sind die Spitzen der Blätter meistens rot gefärbt. (Bild: W. Wohlers) |
| Links ein altes Blatt mit den weit auseinanderliegenden Fiedern. Bei jungen Blättern sind die Fiederblättchen eng gepackt. (Bild: W. Wohlers) |
| In der Mitte die Hauptpflanze mit vielen Ausläufern. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Seitentrieb an einem Ausläufer. Die erste behaarte Blattspitze ist zu sehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die ersten Blätter des Seitentriebs sind klein und haben nur winzige Fieder. (Bild: W. Wohlers) |
| Aufgrund der fleischigen Wurzel kann Schafgarbe Trockenheit besser überstehen als Gräser oder Weißklee. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Februar 2015.