Ajuga chamaepitys, der Gelber Günsel, gehört zur Familie der Lamiaceae (Lippenblütler). Die englischen Namen sind Ground-pine, Yellow Bugle. EPPO-Code AIUCH.
Der Gelbe Günsel ist aus dem Mittelmeerraum nach Mitteleuropa eingewandert, wächst hier aber nur in wenigen Gebieten z.B. im Rheingraben. Heute ist er selten und zählt deshalb zu den gefährdeten Pflanzen auf den Roten Listen. Verschleppt wurde er kaum, so kommt er in Nordamerika nur in zwei Staaten vor. Er liebt kalkreiche Böden und Wärme und tritt in allen Kulturpflanzen auf, auch in Weinbergen.
Der Gelbe Günsel wird selten höher als 15 cm, ist stark verästelt und häufig liegend. Die in unseren Breiten einjährige Pflanze wird im Mittelmeerraum meistens mehrere Jahre alt. Durch seine Blattform und die gelben Blüten ist er unverwechselbar. Im Englischen heißt er aus gutem Grund „Ground-pine“ – Bodenkiefer. Seine Blätter sind dreizipfelig gespalten und ähneln Kiefernadeln, zumal sie lineal geädert sind und beim Zerreiben auch so ähnlich duften. Blütezeit ist Mai bis September.
| Eine gut verzweigte Pflanze des Gelben Günsels. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Eine junge Pflanze Anfang Juni. (Bild: W. Wohlers) |
| Die unteren Blätter haben zwei Fieder. (Bild: W. Wohlers) |
| Die oberen Blätter sind dreigeteilt. Die ganze Pflanze ist schütter behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten sind ca 1 cm lang, die Blätter wesentlich länger. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Unterlippe der Blüte ist besonders groß, die Oberlippe stark reduziert. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Narbe hat zwei Äste. (Bild: W. Wohlers) |
| Unterhalb der Narbe ist der gelbe Pollen an den aufgeplatzten Antheren zu erkennen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüten stehen gegenständig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die vertrocknete Blüte steckt noch in den Kelchblättern, die hier wie der Stängel rot sind. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die fast reifen Samen scheinen schwarz durch. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind 3,5 mm lang.(Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ca 6 mm langen Keimblätter, plus Stiel, sind lanzettlich. Die Struktur der Samenhülle ist gut zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auch das erste richtige Blattpaar ist noch oval. (Bild. W. Wohlers) |
|
Verfasser: Wohlert Wohlers. März 2020.
Fotos vom Pollen des Gelben Günsels siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.