Alliaria petiolata (= Alliaria officinalis, Sisymbrium alliaria), die Knoblauchsrauke, auch Knoblauchhederich oder –kraut genannt, gehört zur Familie der Brassicaceae oder Cruciferae (Kreuzblütler). Die englischen Namen sind Hedge Garlic, Garlic Mustard. EPPO-Code ALAPE.
Die Knoblauchsrauke ist in Europa weit verbreitet und heimisch auch in Vorderasien. In Deutschland kommt sie nur in wenigen Gebieten nicht vor. Sie wurde weltweit verschleppt, in Nordamerika findet man sie vor allem im Osten, weniger im Süden, während sie in Australien kaum auftritt. Im Norden kommt sie bis zum 62sten Breitengrad vor. Sie wächst auf Ödland, unter Hecken, viel in Gärten und am Straßenrand. An Böden stellt sie keine besonderen Ansprüche, braucht aber genügend Wasser, sonst bleibt sie klein.
Die Knoblauchsrauke ist eine zweijährige Pflanze, die 1,50 m hoch werden kann. Sie ist kahl oder nur schütter behaart. Die Grundblätter und ersten Stängelblätter sind nierenförmig, die oberen Stängelblätter dreieckig. Alle Blätter sind gestielt, das bedeutet auch der Artname petiolatus. Blütezeit ist April bis August. Die Schoten stehen charakteristisch ab und weisen nach oben.
Die Knoblauchsrauke wurde früher in der Medizin verwendet, daher der alte Artname officinalis, vom Officin, dem Beratungsraum der Apotheken. Außerdem wurde sie gegessen, heute wieder in Wildkräutersalaten, auch als Gewürz, denn beim Essen und Zerreiben der Blätter wird Knoblauchduft frei.
| Ein typischer Bestand am Wegrand mit kleineren Pflanzen näher am Weg. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Über die heute beliebten, niedrig geschnittenen Sträucherhecken ragt die Knoblauchsrauke hinaus und besiedelt sie am Rand völlig. (Bild: W. Wohlers) |
| Lang gestielte Grundblätter in Frühjahr. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein typisches, nierenförmiges Grundblatt, das 12 cm breit ist. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Pflanzen beginnt zu schossen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein Trieb mit rötlichen Blättern, wohl durch Kälte verursacht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die gestielten, herzförmigen Stängelblätter haben einen gesägten Rand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blattunterseite. Die Blattadern sind versenkt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blattunterseite. Auf den Blattadern stehen nur wenige Haare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blattstiel und Stängel sind schütter behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Noch nicht gestreckte Stängel sind dichter behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Knospen und junge Blätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen sind hellgrün mit weißem Rand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten stehen dicht zusammen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Bei Blühbeginn ist die Farbe der Kelchblätter weiß mit etwas Grün an der Spitzen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Narbe ist an der Spitze stark strukturiert. Die noch geschlossenen Antheren scheinen gelb durch. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Geöffnete Antheren mit dem gelben Pollen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Manchmal öffnen sich vier Antheren zuerst und die beiden anderen etwas später. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die beiden Klappen der jungen Schote sind häufig dunkel gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die leeren Antheren sind grau. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Schote beginnt zu wachsen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Stängel streckt sich nach dem Abblühen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die unteren Schoten sitzen in Blattachseln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Fruchtstiel ist ca 2 mm dick, während die Schote anfangs noch dünner ist. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Triebe wachsen straff aufrecht. Es sind fünf Haupttriebe mit einigen Seitentrieben aus den unteren Blattachseln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Häufig entwickeln sich die obersten Blüten nicht mehr. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im August sind die Pflanzen abgereift und beginnen zu verdorren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Bei Trockenzeit reifen sie schon Ende Juni ab. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein dichter Bestand. (Bild: W. Wohlers) |
| Die reifen Schoten sind hellbraun. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die reifen Samen sind in den hellen Schoten im Gegenlicht zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Spitze einer Schote mit den beiden Klappen und der Scheidewand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die rotbraunen Samen sind knapp 3 mm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen keimen meistens im Frühjahr. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Mit ihrem frischen Grün sehen die jungen Pflanzen ganz attraktiv aus. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine junge Pflanze mit vier Blättern hat bereits eine 18 cm lange Pfahlwurzel mit zwei Seitenwurzeln ganz oben. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Pfahlwurzel war bei dieser 60 cm hohen Pflanze nicht stark ausgebildet und nur 15 cm lang, oben 5 mm dick. Dazu aber zwei lange Seitenwurzeln. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Mai 2023.
Fotos vom Pollen der Knoblauchrauke gibt es bei PalDat, einer palynologischen Datenbank, zu sehen.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.