(Bild: Arno Littmann, JKI)
Anthemis arvensis L., die Acker-Hundskamille gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütengewächse). Der englische Name ist Corn Chamomile. EPPO-Code ANTAR.
Die Acker-Hundskamille ist in Europa und Nordafrika heimisch, in Deutschland geht sie regional zurück, gilt aber noch als bekämpfungswürdiges Unkraut. Sie hat sich weltweit verbreitet, so nach Nordamerika, wo sie vor allem in den nordöstlich und nordwestlichen Staaten vorkommt. In Neuseeland und Australien ist sie nur wenig zu finden. Im Norden wächst sie viel bis zum 62sten Breitengrad, aber auch noch darüber hinaus.
Auf offenen Flächen, an Wegrändern ist sie zu sehen. Bevorzugte Standorte sind leichte, sandige und lehmige Böden. Die Acker-Hundskamille ist kalkmeidend. Sie kann vor allem im Wintergetreide, seltener im Sommergetreide, Zuckerrüben- und Kartoffelanbau sehr konkurrenzstark sein. Bodenverdichtungen fördern die Pflanze und sollten im Ackerbau vermieden werden.
Die Acker-Hundskamille ist ein einjährig überwinterndes bis sommereinjähriges Samenunkraut. Die runden, grau-grünen Stängel sind aufrecht, verzweigt, schwach behaart und werden bis zu 50 cm hoch. An niederliegenden Stängeln können Beiwurzeln gebildet werden. Die grau- bis blaugrünen Blätter sind mehrfach fiederteilig mit spitzen Zipfeln, weich behaart und sitzen am Stängel. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu den anderen Kamille-Arten sind die deutlich abgeflachten Blattteile. Die Blütezeit dauert vom Frühsommer bis zum Herbst an. Samen keimen oberflächlich und ganzjährig, vorwiegend im Herbst und Frühjahr.
Die Acker-Hundskamille hat einen schwachen Kamillegeruch. Blüten und Blättern werden eine fiebersenkende Wirkung zugeschrieben.
| Ein dichter Bestand der Acker-Hundskamille im JKI-Unkrautgarten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine Pflanze kurz vor der Blüte. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter sind einfach und doppelt gefiedert. Die Stängel können stark behaart sein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind deutlich abgeflacht. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Zungenblüten beginnen sich gerade auszubreiten. (Foto: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hüllblätter mit dem breiten, häutigen Rand öffnen sich. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Zungenblüten wachsen unter den Hüllblättern heraus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Zungenblüten sind hier schon ziemlich lang, aber noch aufgerollt. (Bild: W. Wohlers) |
| Keines der gelben Blütchen ist geöffnet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Zungenblüten sind hier noch nicht richtig entfaltet, aber die erste Reihe der fünfstrahligen Röhrenblüten sind geöffnet. (Bild: W. Wohlers) |
| Junge Blüte mit dem anfangs typisch flachen Blütenkorb. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Zungenblütchen haben die Narben geschoben, eine Röhrenblüte mit der Antherenröhre ist rechts ist ebenfalls geöffnet. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Mehrere Röhrenblüten mit jeweils fünf Kronblättern sind aufgegangen. (Bild: W. Wohlers) |
| Im vorigen Foto war ein Insektenbein zu sehen. Es gehört zu Cerceris hortivaga oder vielleicht auch zu C. rybyensis, im Deutschen Knotenwespen genannt. (Bild: W. Wohlers) |
| Cerceris hortivaga und C. rybensis werden leicht verwechselt, zumal letztere sehr formenreich ist und unterschiedlich ausgeprägte gelbe Streifen hat. (Bild: W. Wohlers) |
| Beide Arten jagen Bienen, fressen aber auch Pollen, wie hier zu sehen ist. Eine genaue Artbestimmung ist aufgrund der Fotos nicht möglich. (Bild: W. Wohlers) |
| In einigen Blüten quillt Pollen aus den Antherenröhren, einige zeigen bereits die zweiästige Narbe. Außerdem sind Streublätter zu sehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Röhrenblüten öffnen sich nacheinander über mehrere Tage. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Fast vollständig aufgeblüht mit aufgewölbtem Korbboden. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein dichter Bestand von Blüten der Acker-Hundskamille in unterschiedlichen Stadien. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind längs geriffelt und ca. 2mm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die 2 mm langen Keimblätter sind ungestielt und länglich bis oval und haben häufig eine kleine Spitze. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| 12. Die ersten richtigen Blätter sind einfach, erst das fünfte Blatt ist hier doppelt gefiedert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. April 2020.
Fotos vom Pollen der Acker-Hundskamille siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.
Zur Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln siehe die Informationen des BVL (Acker-Hundskamille als Schadorganismus auswählen!) oder die spezifischen Regulierungsstrategien für den ökologischen Landbau.