Arenaria serpyllifolia L., das Quendel-Sandkraut, auch Thymianblättriges Sandkraut gehört zur Familie der Caryophyllaceae (Nelkengewächse). Der englische Name ist Thyme-leaved Sandwort. EPPO-Code ARISE.
Das Quendel-Sandkraut ist in fast ganz Europa und im westlichen Asien verbreitet, im Osten Deutschland allerdings weniger. Nach Nordamerika wurde es verschleppt und wächst dort nur im äußersten Norden nicht. Auch in Australien und Neuseeland wächst es jetzt. Im Norden kommt es bis zum 63sten Breitengrad vor, hier eine Karte von Finnland, kaum darüber hinaus. Man sieht es häufig auf Ödland, in sonnigen Feldrainen, in Gärten, Weinbergen und auf Äckern. Es liebt trockene und sandige, durchaus auch nährstoffreiche Böden.
Das Quendel-Sandkraut ist ein- bis zweijährig. Die Wuchshöhe ist selten höher als 20 cm, maximal 30 cm. Die Stängel sind stark verzweigt und steif. Sie können behaart sein, wodurch ein graugrüner Farbeindruck entsteht. Bevor die Stängel in der Länge wachsen, sind sie dicht belaubt. Die Pflanze sieht dann Thymian ähnlich. Die Laubblätter sind meistens länger als breit und vorne zugespitzt.
Die fünfzähligen Blüten stehen immer zu mehreren zusammen. Die fünf grünen Kelchblätter sind bis zu 4 mm lang, die Kronblätter etwas kürzer. Blütezeit ist März, je nach Temperatur, bis zum ersten Frost. Die Kapselfrucht hat sechs kurze Zähne.
| Der Bestand im JKI-Unkrautgarten. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Das Quendelsandkraut wächst auch gerne in Fugen zwischen Gehwegplatten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter erinnern ganz eindeutig an Thymian. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind am Rand borstig behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind immer paarig angeordnet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auch die Hüllblatter sind borstig behaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine Pflanze an einem 10 cm hohen Bordstein Anfang Mai. (Bild: W. Wohlers) |
| Die niederliegenden Stängel können bis zu 30 cm lang werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Typisch die Verzweigung: Neben einer Blüte zwei neue Stängel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die weißen Blüten sind 3 bis 4 mm groß. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Eine Blüte und Knospen der neuen Triebe entsprießen einem Blattpaar. (Bild: W. Wohlers) |
| Meistens sind es fünf, hier jedoch sechs Blütenblätter. Die Antheren sind violett. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auf den aufgeplatzten lila Antheren sind die weißen Pollen zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Pollen wird hier offensichtlich von einem Springschwanz, ein Collembole aus der Familie der Sminthuridae Kugelspringer, verzehrt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Am Grund der Blüte wird Nektar gebildet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kapsel ist früh in der Blüte zu erkennen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kronblätter sind abgefallen, die Kelchblätter schlossen sich, die Kapsel ist bereits gewachsen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind nierenförmig, schwarz, klein und haben eine perlige Oberfläche. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter werden knapp 3 mm groß, mit Stiel 5 mm. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten richtigen Blätter sind bereits Thymianblatt-förmig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. August 2020.
Fotos vom Pollen des Quendel-Sandkrauts siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.