Berteroa incana (= Alyssum incanum L.), die Graukresse, gehört zur Familie der Brassicaceae oder Cruciferae (Kreuzblütler). Die englischen Namen sind Hoary Alyssum, Hoary False Madwort, Hoary Berteroa. EPPO-Code BERIN.
Die Graukresse ist im östlichen Europa und Westasien beheimatet, wurde aber weltweit verschleppt. In Deutschland ist sie vor allem im Nordosten zu finden. Auch in Nordamerika ist sie weit verbreitet. Im Norden kommt sie bis zum 65 Breitengrad vor, kaum darüber hinaus. Sie bevorzugt kalk- und nährstoffarme Sandböden und übersteht gut Trockenheit. Sie wächst an Wegrändern, im Rasen und Grünland, das gestört wurde und offene Stellen aufweist.
Die zweijährige Pflanze wird selten höher als 50 cm, im Rasen ist sie nach Mahd nur 10 bis 20 cm hoch und fällt durch die weißen, rundlichen Blütenköpfe auf. Blütezeit ist Juni bis Oktober. Ihr manchmal graues Aussehen verdankt die Pflanze ihren vielen grauen Haaren, die sternförmig sein können.
Graukresse ist für Pferde giftig, wenn sie in hohen Mengen aufgenommen wird. Mit dem lateinischen Gattungsnamen wurde der italienische Botaniker Carlo Giuseppe Bertero (1789 - 1831) geehrt, der in Süd- und Mittelamerika Pflanzen bestimmte.
| Prächtige Exemplare der Graukresse im botanischen Garten in Braunschweig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In einem Trockenrasen sehen die einzelnen Pflanzen eher spillerich aus, aber sie sind 130 cm hoch. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein dichter Bestand in einem wenig gemähtem Rasen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Graukresse wächst schneller als das Gras und überragt es bald nach dem Mähen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aufgrund seiner kräftigen Wurzel übersteht Graukresse Trockenheit besser als Gräser. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Graukresse bildet eine Rosette. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Diese Rosette ist besonders groß. Die größten Blätter sind 12 cm lang. (Bild: W. Wohlers) |
| Die ersten Triebe. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter am Trieb stehen immer steif aufrecht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Stängelblätter sind lanzettlich mit geradem Rand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In den Blattachseln wachsen Seitentriebe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Seitentriebe werden nur unten in den Blattachseln gebildet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Stängelblätter sind schütter behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten Knospen am Triebende. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen stehen eng zusammen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten bilden einen auffallenden Kopf. Die Kronblätter sind tief gespalten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im Blütenkopf sind immer viele Knospen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Antheren sind hellgelb. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Pollen ist gelblich gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Narbe streckt sich später als die Antheren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Narbe steht weit aus den vertrocknenden Kronblättern heraus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Blütentrieb streckt sich, wenn die Samen anfangen zu reifen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ca 8 mm langen Schoten stehen dicht neben dem Stängel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das junge, dicht behaarte Schötchen behält den langen Griffel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Oberfläche des Schötchens mit den sternförmigen Haaren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im Raster-Elektronenmikroskop sehen die Sternhaare dann so aus. (Bild: K. Richert-Pöggeler und J. Ponath, JKI) |
| Die Sternhaare haben eine komplizierte Form. (Bild: K. Richert-Pöggeler und J. Ponath, JKI) |
| Die Sternhaare haben eine strukturierte Oberfläche. (Bild: K. Richert-Pöggeler und J. Ponath, JKI) |
| Basalzellen sind nicht zu erkennen. (Bild: K. Richert-Pöggeler und J. Ponath, JKI) |
| Der Stiel des Schötchens hat lange Haare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Neben den langen Haaren sind auch kurze Sternhaare auf dem Stiel zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Stängel trägt nur kurze Sternhaare wie das Schötchen, der Blütenstiel lange Haare und Sternhaare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Reife Schötchen. Einige sind bereits aufgeplatzt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die runden, flachen Samen messen knapp 2 mm im Durchmesser. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind in der Ebene unregelmäßig geformt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind mit Stiel ca 1,3 cm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
|
Verfasser: Wohlert Wohlers. März 2020.
Fotos vom Pollen der Graukresse siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.