Brassica nigra (= Sinapis nigra), der Schwarze Senf, gehört zur Familie der Brassicaceae, ehemals Cruciferae (Kreuzblütler). Der englische Name ist Black Mustard. EPPO-Code BRSNI
Der Schwarze Senf ist eine Kulturpflanze, die vermutlich aus Südwesteuropa stammt. Er wird in Italien und in Osteuropa angebaut. Zur Senfzubereitung wird meistens eine Mischung aus Schwarzem und Weißem, auch Sareptasenf genommen, je nach Rezept. Er ist ausgewildert und wächst in Mitteleuropa an Flussufern und auf Schuttplätzen, ist aber selten zu finden.
Die Pflanze ist einjährig und liebt feuchte, nährstoffreiche Böden.
Der Schwarze Senf kann 1,5 m und darüber groß werden. Er hat zahlreiche Äste im oberen Teil. Die unteren Stängelblätter sind gestielt und fiederlappig, die oberen länglich lanzettlich. Die Blüten sind leuchtend gelb und klein. In den Schoten entwickeln sich ca 10, etwa 1 mm dicke, dunkelbraune oder auch schwarze Samen. Daher der Name. Die Samen entwickeln beim Kauen einen stechenden Geschmack. Die Pflanze enthält Glucosinolate (Senfölglycoside). Bei Verfütterung an Rinder können die Tiere Koliken und andere Symptomen bekommen. Der schwarze Senf ist als giftig eingestuft.
Schwarzer Senf ist eine Wirtpflanze für Schädlinge an Zuckerrüben, nämlich vom Rübenzystenälchen (Heterodera schachtii) und vom Stängelälchen (Ditylenchus dipsaci). Senf ist wie alle Kohlgewächse auch ein Wirt des Pilzes Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae). Werden Zuckerrüben oder wird Kohl auf Feldern angebaut, wo vorher befallene Senfpflanzen standen, so ist mit Befall zu rechnen.
| Der Schwarze Senf kann bis 1, 5 m hoch werden. Hier misst er aber nur 60 cm. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängelblätter sind gestielt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die unteren Blätter sind gelappt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen sitzen über den geöffneten, leuchtendgelben Blüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Schoten enthalten sieben bis elf Samenkörner, hier neun. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Typisch die Mittellamelle. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Januar 2010