Calepina irregularis, der Wendich oder aus dem Lateinischen übersetzt Unregelmässiger Wendich, gehört zur Familie der Brassicaceae (Kreuzblütler). Der englische Name ist White Ball Mustard. EPPO-Code CPAIR.
Der Wendich ist im Mittelmeergebiet bis zum Kaukasus heimisch und kommt auch in Zentralasien vor. In Deutschland ist er ein Neubürger, ein Neophyt, der zwar eingebürgert ist, aber eigentlich nur am Rhein auftritt. Weiter nördlich wächst er nicht. In Frankreich ist er häufig. Er wurde nach Nordamerika verschleppt, tritt aber nur in North Carolina, Virginia und Maryland auf. In Australien findet man ihn nur auf der Halbinsel Yorke westlich von Adelaide. Er liebt nährstoffreiche, eher trockene Böden. Man sieht ihn in Weinbergen, in Baumschulen und auch auf Ruderalplätzen.
Die einjährige, gänzlich unbehaarte Pflanze kann 80 cm hoch werden. Sie bildet eine manchmal sehr blattreiche Rosette, aus der die Blütentriebe sprießen. Blütezeit ist das Frühjahr bis zum Juli. Die birnenförmigen Schötchen öffnen sich nicht, sondern bleiben geschlossen. Sie haben nur einen Samen.
| Ein reifer Bestand im Unkrautgarten des JKI. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine sehr große, stark beblätterte Rosette. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die 10 cm oder noch längeren Blätter haben einen nicht sehr großen Endlappen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die gebuchteten Fieder sind nicht symmetrisch, sondern haben einen graden Rand zur Basis hin. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An der Basis der Grundblätter wölben sich die Blattränder häufig nach oben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die inneren Blätter der Rosette mit einem kleinen Schosser links daneben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine blühende Pflanze Mitte Juli. (Bild: W. Wohlers) |
| Die unteren Stängelblätter sind am Blattende rund. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die oberen Stängelblätter sind schmal mit wenigen, kleinen Zähnchen. (Bild: W. Wohlers) |
| Das Blatt ist halb stängelumfassend mit spitzen Ohren. (Bild: W. Wohlers) |
| Stängel und Blätter sind kahl. Hier entwickelt sich ein Seitentrieb. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein Seitentrieb mit drei Blättern. (Bild: W. Wohlers) |
| Oberste Blätter. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Knospen und ersten Blüten sind noch von den Blättern umgeben. (Bild: W. Wohlers) |
| Gerade sich öffnende Knospen mit der Narbe und den Antheren. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine ganz geöffnete Blüte. Die Kronblätter sind weiß und unterschiedlich groß und nicht gleich geformt; daher der Name unregelmäßig - irregularis. (Bild: W. Wohlers) |
| Die 4 mm großen Blüten stehen über den Knospen. In einigen ist bereits das Schötchen zu erkennen. (Bild: W. Wohlers) |
| Mit dem Reifen der Schötchen streckt sich der Stängel. (Bild: W. Wohlers) |
| Reifende Triebe Mitte Juli mit noch etlichen Blüten. Den grünen Käfer rechts habe ich leider erst am PC entdeckt. Es ist ein Scheinbock, Chrysanthia viridissima oder C. geniculata. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Triebe breiten sich meistens zur Seite aus und können 35 cm lang sein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Typisch sind die birnenförmigen Schötchen. (Bild: W. Wohlers) |
| Reife Schötchen haben eine harte, runzlige Oberfläche, die den Einzelsamen nicht entlassen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ca 1 cm großen Keimblätter sind fast rund. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. November 2019.
Fotos von Pollen des Wendichs siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.