Camelina alyssum, der Gezähnte Leindotter, gehört zur Familie der Brassicaceae, ehemals Cruciferae (Kreuzblütler). Der englische Name ist Flatseed, False Flax. EPPO-Code CMAAL.
Der Gezähnte Leindotter ist ausgestorben. Er war an Lebensbedingungen in Leinfeldern angepasst und verschwand aus unserer Kulturlandschaft, als der Leinanbau aufgegeben wurde, in denen er mit seiner dottergelben Blütenfarbe stark aufgefallen sein muss. Die fast 1 cm langen, birnenförmigen Schoten sind typisch für den Leindotter, auch für den Saat-Leindotter (Camelina sativa), der in letzter Zeit als Ölsaat wieder in Mode kommt und der bereits in der Bronzezeit angebaut wurde. Allerdings ist er als Speiseöl für menschliche oder allgemein für die tierische Ernährung nicht so geeignet, da der Gehalt an Eicosen- und Linolensäure recht hoch ist, kann aber in der Farbindustrie wie Leinöl verwendet werden. In einigen botanischen Werken wird der Gezähnte Leindotter nur als Unterart zum Saat-Leindotter (Camelina sativa subsp. alyssum) geführt.
Die einjährige, aufrecht wachsende Pflanze kann durchaus 1 m hoch werden. Die Blätter sind buchtig gezähnt, daher der Name, manchmal auch ganzrandig. Die Pflanze ist kahl, nur die Blüten sind spärlich behaart. Die Schoten sind kugelig bis birnenförmig, etwa 4 mm dick und bis 10 mm lang. Häufig haben sie eine Eindellung, die man später nach dem Samenausfall an den zurückbleibenden Scheidewänden, dem Replum, dem Rahmen, erkennen kann.
| Der Leindotter zeichnet sich durch den straff aufrechten Wuchs aus. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Ein frisch gepflanzter Leindotter mit nicht gezähnten Blättern im JKI-Unkrautgarten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hüllblätter der Blüten sind schütter behaart. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Blüten des Gezähnten Leindotters sind hell- bis dottergelb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Schoten sind kugelig oder birnenförmig und maximal 4 mm dick. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Samen ist hellbraun gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Wenn die Samen ausfallen, bleibt häufig die Scheidewand erhalten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind lang gestielt, ebenso wie die ersten Blätter. Später sind die Blatter halb Stängel umfassend. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. April 2010