Orlaya grandiflora (= Caucalis grandiflora), die Strahlen-Breitsame, auch Großblütige Breitsame oder Großblütige Strahlendolde gehört zur Familie der Apiaceae, ehemals Umbelliferae (Doldenblütler). Der englische Name ist Orlaya. EPPO-Code ORLGR.
Die Strahlen-Breitsame war immer selten in Deutschland, ist aber jetzt vom Aussterben bedroht. Sie gehört zu den zwanzig Acker-Unkräutern, die nicht mehr wildwachsend zu finden sind. Ihr Lebensraum waren Getreidefelder auf flachgründigen Kalkgesteinsböden und Trockenrasen, auch auf kalkhaltigen Lehm- und Mergelböden gedeihte sie gut, z.B. in Weinbergen. Bereits seit fünfzig Jahren kommt sie nur noch an wenigen Stellen in Mitteleuropa vor. Die Strahlen-Breitsame kam mit dem Ackerbau aus Vorderasien. Heute wird sie aufgrund ihrer weißen Blütendolde als Zierpflanze verkauft.
Die wärmeliebende, einjährige Pflanze kann auch überwintern. Sie verzweigt sich viel mit aufrechten Stängeln. Die Blätter sind meistens dreifach gefiedert. Auffallend sind die Dolden mit den außen stark vergrößerten Kronblättern. Auch die Samen sind nicht zu verwechseln. Sie sind breit, daher der deutsche Name und tragen Reihen von jeweils verschieden großen Stacheln auf den Rippen.
Die Strahlen-Breitsame wurde im Lateinischen und Englischen nach dem russischen Arzt Joh. oder Iwan Orlaya benannt.
| Der Strahlen-Breitsame wird bis zu 40 cm hoch. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Blätter sind dreifach gefiedert mit zwei Paar Fiederblättchen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Noch in Gewächshaus, die Blätter sind schön ausgebreitet, (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das Blatt umfasst den Stängel fast ganz mit einer durchsichtig weißen Haut am Rand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die häutige Blattscheide kann sich bis zum ersten Fiederblatt hinziehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nicht aus jeder Blattachseln entsprießt ein Blütenstand, aber meistens ein Seitentrieb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Dolde ist am Grund von Hüllblättern umgeben, ebenso wie die Döldchen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hüllblätter sind stark geadert und haben einen mehr oder weniger breiten, weißen Rand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten sind sehr attraktiv. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Randblüten sind immer größer. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die anfangs weißen Antheren stehen auf langen Filamenten; sie dunkeln sehr schnell. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Antheren können sich auch auffallend braun verfärben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Narben sind anfangs sehr kurz, hier oben rechts. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Später sind die Narben auffallend lang und stehen im 90 Gradwinkel zur Blütenachse. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nicht alle Blüten bilden Samen, viele sind steril. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zehn Früchte reifen bei dieser Dolde. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Dolde besteht aus sieben Döldchen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Samenstand wirkt sehr kompakt. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Samenoberfläche besteht aus einem komplizierten Muster von Stacheln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Name Breitsame ist ganz verständlich. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die schmalen Keimblätter werden 6 cm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Januar 2013.