Chariden in Deutschland (Klaus van de Weyer)

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Quelle: van de Weyer, K. & Schmidt, C. 2007. Bestimmungsschlüssel für die aquatischen Makrophyten (Gefäßpflanzen, Armleuchteralgen und Moose) in Deutschland mit Taxaliste und Abbildungen. Version 1.1 (20.05.2007) PDF-Datei beim Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV) des Landes Brandenburg (Autorisierte Zweitpublikation)
Hinweis: Dieser Schlüssel ist mit dem Autornamen gekennzeichnet und die Mitarbeit ist auf Klaus van de Weyer beschränkt. Auf der Diskussionsseite sind Kritik und Verbesserungsvorschläge willkommen!
Dieser Beitrag stammt von einem Mitglied der Gesellschaft zur Erforschung der Flora Deutschlands (GEFD).
Untergetauchte Makrophyten mit wirteligen Ästen,
mit Rhizoiden im Sediment verankert
Chara, Lamprothamnium, Lychnothamnus,
Nitella, Nitellopsis, Tolypella
AquMakroph p23 CharidenIcon Dagmar Wassong.png

Alle Armleuchteralgen zeigen den gleichen, schachtelhalmähnlichen Grundaufbau, in dem von einer Hauptachse in gewissen Abständen Seitenäste quirlförmig abgehen, die Quirläste. Die Abschnitte zwischen den Ansatzstellen der Quirläste sind die Internodien. Die Internodien können nackt oder berindet sein.

Die Rinde besteht aus dicht nebeneinander liegenden Zellreihen, deren Zahl im Verhältnis zur Zahl der Quirläste ein wichtiges Merkmal ist. Gleich viele Rindenreihen wie Quirläste: haplostich; doppelt so viele Rindenreihen wie Quirläste: diplostich; dreimal so viele Rindenreihen wie Quirläste: triplostich.

Die Sprossachsen mancher Armleuchteralgen sind mehr oder weniger bestachelt. Die Stacheln können spitz und nadelförmig oder auch kurz und warzenförmig sein, sie können auf den erhabenen Reihen der Rindenzellen sitzen (tylacanth) oder auf den tieferliegenden Reihen dazwischen (aulacanth). Ist die Berindung deutlich zu erkennen, spricht man von einer heterostichen Bestachelung. Manchmal sind die primären und sekundären Rindenzellen in etwa gleich groß (isostich), so dass schwer zu erkennen ist, ob die Pflanzen tylacanth oder aulacanth sind. Die Stacheln können einzeln oder in Bündeln angeordnet sein.

Auch die Quirläste können stachelartige Gebilde an den Nahtstellen der einzelnen Zellen tragen, die Brakteolen genannt werden. Die Enden der Quirläste können aus einer einzigen langen oder mehreren in etwa gleich großen Zellen oder einer kurzen stachelspitzigen Zelle bestehen. Diese können abgerundet oder stachelspitzig sein. Bei älteren Pflanzen können die stachelspitzigen Endzellen abfallen, so dass sie abgerundet erscheinen.

Eine weitere charakteristische Bestachelung kann sich an der Ansatzstelle der Quirläste befinden. Hier zieht sich bei manchen Arten eine doppelte, gelegentlich auch einfache Stachel- bzw. Warzenreihe kranzförmig um das Internodium herum: der Stipularkranz.

Die Fortpflanzungsorgane (Gametangien) stehen an den Quirlästen: Antheridien (männlich) und Oogonien (weiblich). Die ersteren sind oft rot oder orange gefärbt und aus acht feinziselierten dreieckigen, schildförmigen Teilen ähnlich einem Fußball zusammengesetzt. Das weibliche Organ besteht aus einer großen Eizelle von ellipsoidem Umriss, die sich bei der Reife braun bis schwärzlich färbt und dann als Oospore bezeichnet wird. Kommen Antheridien und Oogonien an einer Pflanze vor, sind die Pflanzen einhäusig (monözisch). Bei zweihäusigen (diözischen) Pflanzen treten die Oogonien und Antheridien an getrennten Pflanzen auf. Die weiblichen zweihäusigen Pflanzen haben bei der Gattung Chara unterhalb der Oogonien ein zusätzliches Tragblatt. Bei reifen Pflanzen, die einhäusig sind, können die Antheridien im Lauf des Jahres abfallen. Die Pflanzen können in diesem Fall zweihäusig erscheinen. Dies kann auch bei jungen einhäusigen Pflanzen auftreten, bei denen zuerst die Antheridien, aber noch nicht die Oogonien ausgebildet sind. Auch diese Pflanzen erscheinen dann zweihäusig.

Einige Armleuchteralgen pflanzen sich über Wurzelknöllchen (Bulbillen) vegetativ fort.

Bestimmung

Zur Bestimmung sollten stets die oberen Sprossabschnitte herangezogen werden. Ist nicht deutlich erkennbar, ob es sich um tylacanthe oder aulacanthe Bestachelung handelt, empfiehlt sich die Anfertigung von Sprossquerschnitten. Stark mit Kalk inkrustierte Pflanzen sollten ca. 30 Minuten in eine Lösung, bestehend aus Essig und Leitungswasser (1:1 oder 1:2), gelegt und dann mit Leitungswasser gewaschen werden.

Bei Nitella capillaris und N. syncarpa umgibt eine Schleimhülle die Oogonien und Antheridien. Bei Frischmaterial empfiehlt sich, die vermutete Schleimhülle mit einem Papiertaschentuch abzutupfen. Handelt es sich um eine Schleimhülle, bleibt diese nach dem Abtupfen erhalten. An getrockneten Pflanzen ist die Schleimhülle manchmal nur sehr schwer erkennbar.

Konservierung

Hierzu sei auf diesen Abschnitt verwiesen.


AquMakroph p24-Abb-5-1a Armleuchteralgen Dagmar Wassong.png

Enden der Quirläste

Oogonium und Antheridium Bulbille

Abb. 5-1: Morphologische Merkmale der Armleuchteralgen (aus: Migula 1897, Vahle 1990, van Raam 1998, ergänzt)


Bestimmungsschlüssel für die Chariden in Deutschland (Aquatische Makrophyten in Deutschland)
Von: Klaus van de Weyer
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland — Quelle: van de Weyer, K. & Schmidt, C. 2007. Bestimmungsschlüssel für die aquatischen Makrophyten (Gefäßpflanzen, Armleuchteralgen und Moose) in Deutschland. Version 1.1 (20.05.2007) PDF-Datei beim Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV) des Landes BrandenburgMitarbeit begrenzt auf: Klaus van de Weyer
1
Spross ganz oder zum Teil berindet   ► 2
1*
Spross vollkommen unberindet   ► 22
2
Quirläste komplett unberindet   ► 3
2*
Quirläste zumindest teilweise berindet   ► 5
3
Stipularkranz zweireihig 
 Nackte Armleuchteralge  –  Chara denudata A.Braun
Chara denudata
3*
Stipularkranz einreihig   ► 4
4
Quirläste geteilt, Endquirle trichterförmig gestellt, Stipularen lang abstehend 
 Bart-Glanzleuchteralge  –  Lychnothamnus barbatus (Meyen) Leonh.
Lychnothamnus barbatus
4*
Quirläste ungeteilt, Endquirle nicht trichterförmig gestellt, Stipularen nicht lang abstehend 
 Bauers Armleuchteralge  –  Chara baueri A.Braun
(= Chara scoparia G.H.Bauer))
Chara baueri
5 (2)
Pflanze haplostich (gleiche Anzahl von Quirlästen und Rindenreihen), im Brackwasser 
 Salzwasser-Armleuchteralge  –  Chara canescens Loisel.
Chara canescens
5*
Pflanze di- oder triplostich, im Süß- oder Brackwasser (Verhältnis Rindenreihen zu Quirlästen 2:1 oder 3:1)   ► 6
6
Pflanze triplostich (Verhältnis Rindenreihen zu Quirlästen 3:1)   ► 7
6*
Pflanze diplostich (Verhältnis Rindenreihen zu Quirlästen 2:1)   ► 13
7
Pflanze mit langen Stacheln, die an älteren Internodien fehlen können   ► 8
7*
Pflanze ohne Stacheln, höchstens mit Warzen   ► 10
8
Pflanze zweihäusig 
 Raue Armleuchteralge  –  Chara aspera Willd.
Chara aspera
8*
Pflanze einhäusig   ► 9
9
Internodien kürzer als die Quirläste, Pflanze reich bestachelt, Stacheln zu 2-5 gebündelt, gedrungen, in etwa so lang wie der Sprossdurchmesser, nur Vorkommen in den Alpen und Voralpen 
 Striemen-Armleuchteralge  –  Chara strigosa A.Braun
Chara strigosa
9*
Internodien länger als die Quirläste, Pflanze gering bestachelt, Stacheln einzeln, dünn, länger als der Sprossdurchmesser, fehlt in den Alpen 
 Dünnstachelige Armleuchteralge  –  Chara tenuispina A.Braun
Chara tenuispina
10 (7)
Pflanze einhäusig   ► 11
10*
Pflanze zweihäusig   ► 12
11
Oberer Stipularkranz warzenförmig, nicht länger als breit (verlängert) 
 Zerbrechliche Armleuchteralge  –  Chara globularis Thuill.
(= Chara fragilis Desv. in Loisel.)
Chara globularis
11*
Oberer Stipularkranz nicht warzenförmig, länger als breit (verlängert) und leicht aufwärts gekrümmt 
 Feine Armleuchteralge  –  Chara virgata Kütz.
(= Chara delicatula Ag.)
Chara virgata
12 (10)
Quirläste auffällig einwärtsgebogen, Pflanze außerhalb des Wassers nicht pinselnd, formbeständig, ohne erdbeerartig zusammengesetzte Bulbillen an den Rhizoiden 
 Gebogene Armleuchteralge  –  Chara connivens Salzm. ex A.Braun
Chara connivens
12*
Quirläste nicht auffällig einwärtsgebogen, gerade, Pflanze außerhalb des Wassers pinselnd, nicht formbeständig, mit kleinen, erdbeerartig zusammengesetzten Bulbillen an den Rhizoiden 
 Erdbeer-Armleuchteralge  –  Chara fragifera Durieu
Bisher in Deutschland nicht nachgewiesen.
Chara fragifera
13 (6)
Pflanze zweihäusig, bräunlich, frisch oft mit rötlicher Spross-Spitze, Brakteolen deutlich aufgeblasen, tylacanth 
 Hornblättrige Armleuchteralge  –  Chara tomentosa L.
Chara tomentosa
13*
Pflanze einhäusig, meist grün bis graugrün, frisch ohne rötliche Spross-Spitze, Brakteolen nicht aufgeblasen, tylacanth oder aulacanth   ► 14
14
Stipularkranz in mehr als zwei Reihen, „struppig“, im Brackwasser 
 Struppige Armleuchteralge  –  Chara horrida Wahlst.
Chara horrida
14*
Stipularkranz in zwei Reihen, im Süß- oder Brackwasser   ► 15
15
Pflanzen robust und steif, Durchmesser der Internodien meist > 1 mm (bis 2 mm). Bestachelung auffällig, Stacheln gewöhnlich in Bündeln   ► 16
15*
Pflanzen feiner, meist weich, Durchmesser der Internodien kaum 1 mm, Stacheln einzeln oder Bestachelung fehlend   ► 20
16
Pflanze aulacanth (oft schwer zu erkennen, da die Pflanzen oft isostich sind)   ► 17
16*
Pflanze tylacanth (oft schwer zu erkennen, da die Pflanzen oft isostich sind)   ► 18
17
Pflanze stark heterostich, deutlich aulacanth, die Stacheln tief in der Furche eingesenkt 
 Furchenstachelige Armleuchteralge  –  Chara rudis (A.Braun) Leonh.
Chara rudis
17*
Pflanze undeutlich aulacanth bis isostich, die Stacheln nicht tief in die Furche eingesenkt, bei älteren Pflanzen die Rindenreihen oft tauartig gewunden 
 Steifhaarige Armleuchteralge  –  Chara hispida L.
Chara hispida
18 (16)
Stacheln lang, nadelförmig dünn, meist länger als der Sprossdurchmesser, Pflanze zumindest an den oberen Internodien sehr dicht bestachelt 
 Vielstachelige Armleuchteralge  –  Chara polyacantha A.Braun
Chara polyacantha
18*
Stacheln kurz-gedrungen, meist kürzer als der Sprossdurchmesser, Pflanze an den oberen Internodien locker bestachelt   ► 19
19
Im Süß- und Brackwasser, Inkrustation meist deutlich, Antheridien bis 500 µm lang, Pflanze ohne Bulbillen 
 Kurzstachelige Armleuchteralge  –  Chara intermedia A.Braun
Chara intermedia
19*
Im Brackwasser, Inkrustation schwach bis fehlend, Antheridien 500-800 µm lang, Pflanze mit Bulbillen 
 Baltische Armleuchteralge  –  Chara baltica Bruzelius
Chara baltica
20 (15)
Pflanze fast oder komplett unbestachelt, Quirläste sehr kurz (bis 0,2 cm), Quirläste von weitem fast nicht erkennbar, fadenförmiger Habitus, tylacanth, nur Nordost-Deutschland 
 Faden-Armleuchteralge  –  Chara filiformis Hertsch
(= Chara jubata A.Braun ex Kütz.)
Chara filiformis
20*
Pflanze bestachelt, Quirläste länger als 0,5 cm, Quirläste von weitem deutlich erkennbar, ty- oder aulacanth, weit verbreitete Arten   ► 21
21
Pflanze aulacanth (oft schwer zu erkennen, da die Pflanzen oft isostich sind; oberste Internodien untersuchen) 
 Gemeine Armleuchteralge  –  Chara vulgaris L.
Chara vulgaris
21*
Pflanze tylacanth (oft schwer zu erkennen, da die Pflanzen oft isostich sind; oberste Internodien untersuchen) 
 Gegensätzliche Armleuchteralge  –  Chara contraria A.Braun ex Kütz.
Chara contraria
22 (1)
Stipularkranz vorhanden   ► 23
22*
Stipularkranz fehlend   ► 26
23
Stipularkranz zweireihig, unscheinbar 
 Nackte Armleuchteralge  –  Chara denudata A.Braun
Chara denudata
23*
Stipularkranz einreihig, auffällig   ► 24
24
Endquirle trichterförmig gestellt 
 Bart-Glanzleuchteralge  –  Lychnothamnus barbatus (Meyen) Leonh.
Lychnothamnus barbatus
24*
Endquirle nicht trichterförmig gestellt   ► 25
25
Antheridien unterhalb der Oogonien, Endquirle nicht fuchsschwanz-ähnlich, Süßwasser, Schwerpunkt in Fischteichen 
 Braun’s Armleuchteralge  –  Chara braunii C.C.Gmel
Chara braunii
25*
Antheridien oberhalb der Oogonien, Endquirle fuchsschwanz-ähnlich, im Brackwasser 
 Gewöhnliche Fuchsschwanzleuchteralge  –  Lamprothamnium papulosum (Wallr.) J.Groves

Garniel (in Schubert & Blindow 2003) beschreibt von der Insel Fehmarn Lamprothamnium sonderi Garniel (Sonders Fuchsschwanzleuchteralge), die sich durch folgende Merkmale von der letzteren Art unterscheidet:
Lamprothamnium papulosum Lamprothamnium sonderi
Verhältnis Stipularkranz/Internodium Stipularkranz länger als Internodium Stipularkranz kürzer als Internodium
Farbe der reifen Oosporen Schwarz Braun
Länge der reifen Oosporen 600-660 µm 500-540 µm
Lamprothamnium papulosum
26 (22)
Pflanze im Rhizoidbereich mit sternchenförmigen Bulbillen, kräftige grüne-graugrüne Pflanzen, alle Quirläste ungeteilt, aber mit Brakteolen, zweihäusig 
 Stern-Armleuchteralge  –  Nitellopsis obtusa (Desv. in Loisel.) J.Groves
Nitellopsis obtusa
26*
Pflanze im Rhizoidbereich ohne sternchenförmige Bulbillen, zumindest fertile Quirläste geteilt, ohne Brakteolen, hell- bis dunkelgrüne Pflanzen, nie graugrün, ein- oder zweihäusig   ► 27
27
Sterile Quirläste mit mehreren Endzellen (0,2-0,3 mm), die ein Krönchen am Ende des Astes bilden, davor eine lange, oft aufgeblasene Zelle, Internodien und Quirläste 1-2 mm breit, kräftige Pflanzen, atlantische Weichwasserart 
 Schimmernde Glanzleuchteralge  –  Nitella translucens (Pers.) Ag.
Nitella translucens
27*
Endzellen der Quirläste nicht als Krönchen ausgebildet   ► 28
28
Enden der Quirläste aus einer langen Zelle bestehend   ► 29
28*
Enden der sterilen Quirläste aus einer langen und einer bzw. mehreren kurzen Zellen bestehend, die in etwa gleich lang sind   ► 32
29
Gametangien mit Schleimhülle (Test mit Papiertaschentuch!), immer zweihäusig, meist hellgrüne zarte Pflanzen   ► 30
29*
Gametangien ohne Schleimhülle, ein- oder zweihäusig, meist kräftige dunkelgrüne bis bräunlich-grüne Pflanzen   ► 31
30
Oogonientragende Quirläste unverzweigt 
 Verwachsenfrüchtige Glanzleuchteralge  –  Nitella syncarpa (Thuill.) Chevall.
Nitella syncarpa
30*
Oogonientragende Quirläste verzweigt 
 Haarfeine Glanzleuchteralge  –  Nitella capillaris (Krock) J.Groves & Bull.-Webst.
Bei Spätsommer- und Herbstformen kann die Schleimhülle fehlen.
Nitella capillaris
31 (29)
Pflanzen zweihäusig 
 Dunkle Glanzleuchteralge  –  Nitella opaca (Bruzelius) Ag.
Nitella opaca
31*
Pflanzen einhäusig (bei jungen Pflanzen können nur Antheridien vorhanden sein, die Oogonien werden später gebildet) 
 Biegsame Glanzleuchteralge  –  Nitella flexilis (L.) Ag.
Eine sichere Unterscheidung dieser beiden Arten ist nur mit Gametangien möglich!
Nitella flexilis
32 (28)
Enden der sterilen Quirläste aus einer langen und einer bzw. mehreren kurzen Zellen bestehend, fruchtbare Äste zu unregelmäßigen, „wirren“ Köpfchen verschlungen   ► 33
32*
Enden der sterilen Quirläste aus 2-6 in etwa gleichlangen Zellen bestehend, fruchtbare Äste nicht zu unregelmäßigen, „wirren“ Köpfchen verschlungen   ► 36
33
Endzellen der Äste abgerundet, keine Stachelspitze   ► 34
33*
Endzellen der Äste nicht abgerundet, als Stachelspitze ausgebildet (können bei älteren Individuen abfallen)   ► 35
34
Oogonien bis 550 µm lang und bis 350 µm breit, Oospore bis 400 µm lang und bis 320 µm breit, Schwerpunkt im Süßwasser, aber auch im Brackwasser 
 Kleine Baumleuchteralge  –  Tolypella glomerata (Desv. in Loisel.) Leonh.
Tolypella glomerata
34*
Oogonien bis 700 µm lang und bis 650 µm breit, Oospore 400-500 µm lang und 350-450 µm breit, im Brackwasser, nicht im Süßwasser 
 Ostsee-Baumleuchteralge  –  Tolypella nidifica (O.Müll.) A.Braun
Tolypella nidifica
35 (33)
Sterile Quirläste unverzweigt, Sprossdurchmesser meist > 2 mm 
 Sprossende Baumleuchteralge  –  Tolypella prolifera (Ziz ex A.Braun) Leonh.
Tolypella prolifera
35*
Sterile Quirläste verzweigt, Sprossdurchmesser meist ≤ 1 mm 
 Verworrene Baumleuchteralge  –  Tolypella intricata (Trentep. ex Roth) Leonh.
Tolypella intricata
36 (32)
In jedem Quirl lange und kurze Äste, die langen mindestens doppelt so lang wie die kurzen 
 Vielästige Glanzleuchteralge  –  Nitella hyalina (DC. in Lam. & DC.) Ag.
Nitella hyalina
36*
Äste innerhalb eines Quirls weitgehend gleichgestaltet   ► 37
37
Internodien-Durchmesser ≥ 1 mm, Stachelspitze der Quirläste höchstens ¼ so breit wie die vorletzte Zelle, Pflanzen meist deutlich größer als 10 cm, weit verbreitet 
 Stachelspitzige Glanzleuchteralge  –  Nitella mucronata (A.Braun) Miq.
Nitella mucronata
37*
Internodien-Durchmesser < 1 mm, kleine Pflanzen (< 10 cm)   ► 38
38
Gametangien fehlen an der ersten Verzweigung, Quirläste regelmäßig radiär angeordnet (Die Pflanze erinnert in ihrem Aussehen an aufgereihte Reihe von Münzen) 
 Schirmförmige Glanzleuchteralge  –  Nitella tenuissima (Desv.) Kütz.
Nitella tenuissima
38*
Gametangien an der ersten Verzweigung vorhanden   ► 39
39
Gametangien nur an der ersten Verzweigung vorhanden 
 Kleinste Glanzleuchteralge  –  Nitella confervacea (Bréb.) A. Braun ex Leonh.
(= Nitella batrachosperma (Rchb.) A.Braun)
Nitella confervacea
39*
Gametangien an allen Verzweigungen vorhanden   ► 40
40
Stachelspitze der Quirläste mindestens halb so breit wie die vorletzte Zelle, Quirläste trichterförmig gestellt, nicht als Köpfchen ausgebildet 
 Zierliche Glanzleuchteralge  –  Nitella gracilis (Sm.) Ag.
Nitella gracilis
40*
Stachelspitze der Quirläste weniger als halb so breit wie die vorletzte Zelle, Quirläste trichterförmig gestellt oder als Köpfchen ausgebildet 
 Stachelspitzige Glanzleuchteralge  –  Nitella mucronata (A.Braun) Miq.
Nitella mucronata

Siehe auch Maßeinheiten für die Zeichnungen.


Bisher in Deutschland noch nicht nachgewiesen wurde die aus Nordeuropa bekannte Nitella wahlbergiana (Wallmann) (Wahlbergs Glanzleuchteralge). Sie unterscheidet sich von Nitella mucronata durch die geringere Größe, die Oosporen-Membrane weist eine punktförmige Struktur auf. Nitella mucronata hat demgegenüber eine netzförmige Stuktur der Oosporen-Membrane (s. Schubert & Blindow 2003). Nitella wahlbergiana wird von einigen Autoren als Varietät von Nitella mucronata aufgefasst.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Chariden in Deutschland (Klaus van de Weyer) (Zuletzt geändert:
Dieses Attribut ist ein Spezialattribut in diesem Wiki.
28 Dezember 2010 10:14:11). Abgerufen am 18. Dezember 2024, 06:49 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Chariden_in_Deutschland_(Klaus_van_de_Weyer)