Chenopodium ficifolium, der Feigenblättriger Gänsefuß gehört zur Familie der Amaranthaceae (Fuchsschwanzgewächse ), Unterfamilie Chenopodiaceae. Der englische Name ist Fig-leaved Goosefoot. EPPO-Code CHEFI.
Der Feigenblättrige Gänsefuß kommt in ganz Europa außer im Norden vor. Er wuchs früher wohl an Dorfteichen und offenen Abwässergräben und war recht selten, heute wächst er auch auf Müll- und Klärschlammdeponien, vor allem von Zuckerfabriken. Dort ist er insbesondere mit den Kläranlagen assoziiert, z. B. in Niedersachsen, der Niederrheinischen Bucht, in Bayern und in der Slowakei. Er läuft mit dem Mais bei warmer Witterung auf und kann ein ernst zu nehmender Konkurrent sein, besonders in Süddeutschland.
Die einjährige Pflanze kann bis zu 1 m hoch werden. Die unteren Blätter sind dreilappig, wobei der mittlere Teil lang und fast parallelrandig ist. Das Blatt ähnelt dem einer Feige und ist kaum zu verwechseln.
Der Feigenblättrige Gänsefuß hat sich erst vor kurzem an die Bedingungen auf Äckern eingestellt. Während er in Bayern in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts noch nicht festgestellt werden konnte, so ist er dort heute auf Äckern verbreitet. Er hat sich in seinen Temperaturansprüchen angepasst. Während in der Vergangenheit sein Optimum der Keimungstemperatur bei 35 bis 40 °C lag, so liegt dies jetzt bei 10 bis 20 °C. Selbst bei nur 2 °C keimt er bereits.
| Eine junge Pflanze. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Diese ältere Pflanze ist verzweigt und 60 cm hoch. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Der Name Feigenblättrig kommt von den dreigeteilten Blättern, eben wie bei Feigen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Form des Blattes ist am Stängel im höheren Pflanzenbereich einfacher. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Bei den Blüten sind die Antheren zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein reifender Samenstand. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Samen fallen durch ihre leuchtenden Farben auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind schmal und gestielt. Die richtigen Blätter haben häufig einen roten Rand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Mai 2010