Chenopodium vulvaria – Stinkender Gänsefuß (JKI-Pflanzenportraits)

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Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
Logo des Julius Kühn-Instituts (c) JKI
(Bild: W.Wohlers)
Chenopodium vulvaria L., der Stinkende Gänsefuß oder kurz Stink-Gänsefuß, auch Bocksmelde, hat viele, teilweise vulgäre Namen wegen seines üblen Geruchs. Er gehört zur Familie der Amaranthaceae (Fuchsschwanzgewächse), Unterfamilie Chenopodiaceae. Die englischen Namen sind Stinking Goosefoot, Notchweed. EPPO-Code CHEVU.

Der Stink-Gänsefuß kommt im Mittelmeerraum, in Nordafrika und dem westlichen Asien vor. Nach Mitteleuropa kam er wohl mit dem Ackerbau, wenn er nicht sogar gezielt als Heilpflanze eingeführt wurde. Man konnte ihn in Kartoffel- und Rübenfeldern finden. Aber er ist selten geworden. Auf den heutigen Feldern mit dichten Beständen kann er nicht konkurrieren. In Deutschland gilt er als stark gefährdet und wächst nur noch in wenigen Gebiet. Nach Nordamerika wurde er verschleppt, ebenso nach Australien und Neuseeland, wo er nicht häufig ist. Im Norden kann er bis Südschweden gedeihen, kommt dort heute aber auch selten vor.

Die einjährige Pflanze wird kaum 40 cm hoch und bildet viele, meistens liegende Seitentriebe. Die gestielten Blätter sind fast rhombisch geformt und wie die ganze Pflanze bemehlt, d.h. mit Blasenhaaren besetzt. Die Blüten sitzen in dichten Knäueln, die auch sehr viele Blasenhaare aufweisen. Die feinen Narben erscheinen zuerst aus der noch fast ganz geschlossenen Knospe und sind kaum sichtbar, während die gelben Antheren auffallen. Blütezeit ist Juni und Juli.

Die Pflanze wird in der Naturheilkunde gegen Krämpfe und andere Krankheiten verwendet. Auch als Färbepflanze eignet er sich, um grünliche Farben zu bekommen. Werden die Blasenhaare zerrieben, so verbreitet sich ein fischähnlicher Geruch, der zu dem Namen geführt hat und der von Methylaminen herrührt. Linnaeus übernahm den lateinischen Namen von Jacobus Dalé Champius (Jacques Daléchamps 1513 – 1588) einem französischen Botaniker und Arzt, der sich damit an den Geruch der weiblichen Vulva erinnert fühlte und vielleicht auch an die damaligen nicht sehr ausgeprägt hygienischen Bedingungen.

Verfasser: Wohlert Wohlers. Juli 2017.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Chenopodium vulvaria – Stinkender Gänsefuß (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
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19 Juni 2021 01:50:38). Abgerufen am 6. März 2025, 17:35 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Chenopodium_vulvaria_–_Stinkender_Gänsefuß_(JKI-Pflanzenportraits)