Cirsium vulgare, die Echte oder Gewöhnliche Kratzdistel, auch Lanzett-Kratzdistel genannt, gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütengewächse). Die englischen Namen sind Spear Thistle, Bull Thistle oder Common Thistle. EPPO-Code CIRVU.
Die Echte Kratzdistel ist in Deutschland weit verbreitet und überall zu finden. Sie ist in Europa und Nordafrika, sowie in den Teilen Asiens mit gemäßigtem Klima heimisch, wurde aber weltweit verschleppt. In Nordamerika wächst sie viel, ebenso in Australien und Neuseeland. Im Norden ist der 65ste Breitengrad ihre Grenze, weiter nördlich tritt sie kaum auf. Sie ist eine typische Pflanze der offenen Flächen. Auf Wiesen und Weiden ist sie lästig und wird aufgrund der harten Dornen nicht gefressen. Sie ist sehr schnittresistent.
Die Echte Kratzdistel kann über 3 m hoch werden und sich stark verzweigen. Sie ein- oder auch zweijährig und blüht vom Juni bis zum Herbst. An den Boden stellt sie keine hohen Ansprüche, gedeiht aber am besten auf nährstoffreichen und humosen, eher trockenen Lehmböden.
| Zwei prächtige Exemplare der Echten Kratzdistel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auf wenig gemähtem Rasen wächst sie schnell über die Gräser hinaus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auf dem Acker tritt sie nur am Rand auf, nur selten schafft sie es auf die Winterraps-Felder. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auf Freiflächen kann ihre Rosette riesig werden, hier mit einem Durchmesser von 1,10 m. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die überwinternden Blätter der Rosette und die ersten Stängelblätter sind meistens stark behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Bei milder Witterung beginnt die Pflanze bereits im März zu schossen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die gleiche Pflanze zwei Wochen später Mitte April. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein mittleres, breites Stängelblatt; die unteren können 20 cm breit sein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter enden in einer langen Spitze und haben viele Fieder, eigentlich lange Zähne. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter sind auf der Oberseite kurz behaart, auf der Unterseite mit langen, ausgezogenen Haaren besetzt, die einen dünnen Filz bilden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blattunterseite. Die Dornen sind lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter laufen am Stängel herab, die dadurch geflügelt werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das Ende eines herablaufenden Blattes. (Bild: W. Wohlers) |
| Auf dem vorigen Foto war sie bereits zu sehen: die Larve einer Florfliege. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Ansatz eines Blattes am Stängel, der viele Haare aufweist. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Stängel können rötlich gefärbt sein. (Bild: W. Wohlers) |
| In den Blattachseln sprießen Seitentriebe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Viele und lange Seitentriebe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Drei Pflanzen mit nur wenigen Seitentrieben oben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein Prachtexemplar mit vielen, langen Seitentrieben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aufrecht stehendes Blatt an der Triebspitze. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine große und eine kleine Knospe an der Triebspitze. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blütenkorb von oben ca fünf Tage vor dem Aufblühen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hüllblätter des Blütenkorbs sind mit einem dünnen, weißen Filz besetzt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Korb streckt sich, die violetten Röhrenblüten erscheinen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Blütenkorb öffnet sich kaum weiter als hier. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüte beginnt am Korbrand, die inneren Blütchen sind noch geschlossen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die hier gerade erschienenen Antherenröhren in der Mitte sind etwas dunkler als die hellvioletten Röhrenblüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der weiße Pollen wird aus der Antherenröhre geschoben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An den lang aus den Antherenröhren wachsenden Narben haftet Pollen. Die zweiästigen Narben öffnen sich kaum. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein Blütenkorb in voller Blüte von der Seite. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hellviolette Narben mit weißen Pollen, die Antherenröhre ist nur an der Spitze dunkelviolett. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Verblüht. Die fünf Filamente der Antherenröhre sind an der Basis nicht zusammengewachsen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blütchen verbräunen am Ende und der Korb schließt sich etwas. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der reife Samen fängt an, aus dem Korb zu quellen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Samenkorb öffnet sich weit. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Bei Windstille und bei mir im Büro entleert sich der Samenkorb mit einem richtigen Samenschleier. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind 3mm lang, die fedrigen Haare des Pappus über 1 cm. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Primär- und Sekundärhaare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Pappus verliert die Samen sehr schnell. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der 3 mm lange, immer leicht gebogene Samen ist glatt und unregelmäßig längs gestreift. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hier hängen die Flugkörper über dem Korb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen blieben aus unerfindlichen Gründen im Korb sitzen. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein fast leerer Korb, nur zwei Samen sind noch zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blick in den leeren Korb. Das Foto ist nur aufgeladen wegen der Schwebfliege rechts daneben, ein Männchen, zu erkennen an der Augenform. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Echte Kratzdistel bildet viele Spreublätter im Korbinneren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Weit geöffneter, leerer Korb von der Seite. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ovalen Keimblätter sind 6 mm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die meisten Samen keimen sobald der Boden feucht genug ist. Hier eine Aufnahme von Mitte August. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten richtigen Blätter sind fein gezähnt und haben noch keine Dornen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Mai 2019.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.