Cochlearia danica L., das Dänische Löffelkraut gehört zur Familie der Brassicaceae, ehemals Cruciferae (Kreuzblütler). Der englische Name ist Danish Scurvy-grass. EPPO-Code CCLDA.
Das Dänische Löffelkraut ist eine Pflanze der Salzwiesen, vor allem der Nordsee. Es hat sich in den letzten vier Jahrzehnten jedoch einen viel weiteren Lebensraum erobert. Es wächst heute an vielbefahrenen Straßen, die im Winter mit Salz eisfrei gehalten werden, selbst in Süddeutschland. In England ist es an fast allen Hauptverkehrsstraßen zu finden, in Ostengland wie in Birmingham oder im Norden in Yorkshire. Allerdings säumt es den Asphalt nur bis zu ca. 50 cm, selten darüber hinaus. Es gehört nicht zur landwirtschaftlichen Begleitflora, sondern ist ein Kulturfolger unserer hohen Mobilität. Ursprünglich auf sonnenbeschienenen, mageren Böden wachsend, entsprechen die neuen Standorte genau seinen Ansprüchen bei geringer Konkurrenz.
Die ein- oder zweijährige Pflanze wird kaum höher als 20 cm, auch nicht unter guten Bedingungen wie im JKI-Unkrautgarten. Die Blätter sind fleischig und glattrandig, anfangs herzförmig, später mit wenigen Ecken, manchmal auch lappig. In den nur 6 mm großen, weißen, an der Außenseite häufig etwas lila Blüten fallen die gelben Antheren auf sowie der große, grüne Fruchtansatz. Auf ca. 4 mm langen Stielen sitzen die elliptischen, ca. 7 mm großen Schötchen. Blütezeit ist März bis Mai, kann aber auch noch später erfolgen.
| Die Pflanze kann auf guten Böden sorgsam gepflegt recht groß werden, jedoch nicht höher als ca. 20 cm. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An mageren Straßenrändern wächst es ohne Konkurrenz, bis maximal 50 cm Entfernung vom Asphalt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Diese im vorigen Herbst gekeimten Pflanzen sind nur 3 cm hoch. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Anfangs sind die Blätter rundlich herzförmig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im JKI-Unkrautgarten, also unter guten Bedingungen, bildet es eine Rosette. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die 1 bis 1,5 cm großen, fleischigen Blätter sind herzförmig mit einigen Ecken. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel sind häufig violett gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die noch jungen Stängelblätter sind die namensgebenden Löffel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel sind leicht geriffelt, hier mit Blattstiel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das Dänische Löffelkraut bildet unter guten Bedingungen Seitentriebe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kelchblätter haben einen weißen, häutigen Rand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine typische Cruciferen-Blüte mit vier Kelch- und vier Blütenblättern sowie sechs Antheren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Öffnet sich die Blüte, so entlassen erst nur vier Antheren den Pollen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hier die beiden noch geschlossenen Antheren scharf fotografiert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Pollen ist hellgelb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten messen im Durchmesser höchsten 6 bis 7 mm. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten stehen eng zusammen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die unreifen Schoten sitzen neben den Blüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Mit fortschreitender Reife der Schoten streckt sich der Stängel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Reife Schoten kurz vor dem Aufplatzen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Links ist die Scheidewand mit einigen noch fest sitzenden Samen zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Scheidewand des Schötchens hält sich lange. Hier noch mit Samen und einem Teil der Schote. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind kaum 1 mm groß, ihre Oberfläche auffallend strukturiert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die anfangs kurz gestielten Keimblätter sind rund und 5 mm groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stiele der Keimblätter können lang werden. Die ersten richtigen Blätter sind nierenförmig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. März 2014.