Conringia orientalis, der Ackerkohl, auch Orientalischer oder Weißer Ackerkohl gehört zur Familie der Brassicaceae oder Cruciferae (Kreuzblütengewächse). Der englische Name ist Hare-ear Mustard. Eppo-Code CNHOR.
Der Ackerkohl steht auf den Roten Listen als stark gefährdet. Nach Nordamerika wurde er verschleppt. In Australien tritt er nicht auf. Im Norden wächst es noch in Südschweden. Ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeergebiet kommend war er als Unkraut in Getreide weit verbreitet. Heute findet man ihn an Wegen und auf Schutt. Er liebt warme, eher trockene Standorte und bevorzugt nährstoffreiche Lehm- oder Tonböden.
Die einjährige Pflanze kann im Frühjahr, aber auch im Herbst keimen und überwintert dann. Sie kann bis zu 60 cm hoch werden. Der Wuchs ist aufrecht. Die Pflanze ist unbehaart. Die Blätter sind ganzrandig und umfassen den Stängel mit einem auffallend breiten Öhrchen. Die Blüten sitzen in einer lockeren Traube und sind gelblich oder grünweiß gefärbt. Blütezeit ist Mai und Juni. Die Pflanze fällt durch ihre bis 10 cm langen, dünnen Schoten auf.
Der lateinische Gattungsname ist benannt nach Hermann Conring (1606-1681), einem damals europaweit berühmten Philosophen, Arzt und Naturwissenschaftler, der an der Universität Helmstedt lehrte.
| Der Ackerkohl fällt durch die eiförmigen Blätter auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nach der Blüte ist er aufgrund der langen Schoten kaum zu verwechseln. (Bild: W. Wohlers) |
| Im Juni ist die Pflanze bereits am Vertrocknen; die Schoten sind hier fast reif. (Bild: W. Wohlers) |
| Meistens wird eine Rosette gebildet. Deren Blätter sind ca 2 cm breit und 3 cm lang. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Stängelblätter gaben ihm den englischen Namen: Hasenohr. (Bild: W. Wohlers) |
| Blattansicht von oben. Die Blätter umfassen den Stängel fast ganz. (Bild: W. Wohlers) |
| In den Blattachseln sprießen Seitentriebe. (Bild: W. Wohlers) |
| Hier haben die Blätter eine kleine Spitze. (Bild: W. Wohlers) |
| Die jungen Blätter sind noch zusammengerollt. (Bild: W. Wohlers) |
| Es fiel auf dem vorigen kaum auf: Ganz unten saß eine Blattlaus, deren filigrane Flügeladerung hier schön zu sehen ist. Wahrscheinlich Acyrthosiphon pisum, die Erbsenlaus. (Bild: W. Wohlers) |
| Im noch zusammengerollten Blatt ist bereits ein zweites Blatt zu sehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Junge, aufrecht wachsende Pflanze bei Blühbeginn, deren eines Grundblatt bereits vertrocknet ist. (Bild: W. Wohlers) |
| Die anfangs rundlichen Knospen strecken sich. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kronblätter werden sichtbar. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kelchblätter bleiben aufrecht, die weißen Kronblätter entfalten sich. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Antheren sind gerade geplatzt und entlassen den hellgelben Pollen. (Bild: W. Wohlers) |
| Antheren und vor allem die Narbe wachsen aus den Kronblättern heraus. (Bild: W. Wohlers) |
| Die kleine Schote wird sichtbar. Die Blüte hat hier wohl nur ein Kronblatt. (Bild: W. Wohlers) |
| Blüten, Knospen und kleine Schoten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten Schoten stehen aufrecht neben den Blüten. (Bild: W. Wohlers) |
| An windstillen und trockenen Tagen bleiben die Blütenblätter noch an der wachsenden Schote hängen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüten werden weit von den Schoten überragt. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Schoten sind kantig, können 10 cm lang sein und sind nur 3 mm dick. (Bild: W. Wohlers) |
| Im Gegenlicht sind die ovalen Samen in den Schoten zu erkennen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Schoten stehen im 45 Gradwinkel ab. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Schoten verfärben sich rötlich mit zunehmender Reife, die Blätter werden gelb. (Bild: W. Wohlers) |
| Einige Blätter sind bereits vertrocknet. (Bild: W. Wohlers) |
| Die fast reifen Schoten sind gelb gefärbt. (Bild: W. Wohlers) |
| Samen in der Schote. In einer knapp 10 cm langen Schote sind etwas mehr als dreißig Samen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind ca 2 mm lang. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Oberfläche der Samen ist feinkörnig strukturiert. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Keimblätter sind ca 15 mm lang, plus Stiel. (Bild: W. Wohlers) |
| Die jungen Blätter sind aufgerollt. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. März 2020.