Cynodon dactylon (= Panicum dactylon L.), das Hundszahngras gehört zur Familie der Poaceae oder Gramineae (Süßgräser). Der englische Name ist Bermuda Grass, aber es gibt viele andere Namen, z.B. Devil’s Grass. EPPO-Code CYNDA.
Das Hundszahngras ist in Südeuropa, Nordafrika und im vorderen Orient bis Indien beheimatet, wurde aber verschleppt und ist eines der häufigsten Unkräuter weltweit. Es kommt in vielen Kulturen vor.
Da es wärmeliebend ist, hat es sich in den USA nur in den südlichen Staaten und im Westen verbreitet. In Australien kann man es fast überall finden, in Neuseeland vor allem auf der wärmeren Nordinsel. In Deutschland wächst es am Rhein, kaum in Norddeutschland und in Skandinavien überhaupt nicht.
Die mehrjährige Pflanze bildet lange, oberirdisch kriechende Triebe, die sich bewurzeln. Die Wurzeln dringen bis zu 2 m tief in die Erde ein und ermöglichen es dem Gras, Trockenperioden zu überdauern. Das Hundszahngras liebt trockene, warme Standorte und sandige Böden. Bei 35°C wächst es am besten. Blütezeit ist in Mitteleuropa Juli bis August.
Das Hundszahngras kann in Europa an Wegrändern, Bahndämmen und in Weingärten rasenartige Bestände bilden. Es wird in tropischen und subtropischen Gebieten als Rasengras verwendet, da es leicht die Grasnarbe regeneriert. Außerdem wird es verfüttert und es verhindert Bodenerosion. Es wurde züchterisch bearbeitet: es gibt mehrere Sorten. In der alten Naturmedizin hieß es rhizoma gramini italici und wurde als Diuretikum, gegen hohen Blutdruck und viele andere Krankheiten eingesetzt, in Indien heute noch in der Ayurveda-Therapie.
| Das Hundszahngras wächst meistens flach am Boden. Hier hat es sich in einer Rabatte in Istrien wohl alleine angesiedelt. (Bild: W. Wohlers) |
| Als angesäter, gut gedüngter Rasen hat er eine dichte Narbe, wenn er gemäht wird, und eine dunkelgrüne Farbe. Am Mittelmeer! (Bild: W. Wohlers) |
| Der Pflanzenbestand vor der Blüte im JKI-Unkrautgarten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattspreiten können 2 cm breit und bis 15 cm lang werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Diese Fahnenblätter sind 8 mm breit und 4 cm lang. (Bild: W. Wohlers) |
| Auf dünnen Halmen sitzen drei bis sechs Ähren, hier 8 bis 11 cm lang, die alle von einem Punkt ausgehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Ähren sind kaum mehr als 20 cm hoch und häufig violett gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Es sitzen jeweils zwei Ährchen nebeneinander, nur auf einer Seite der Spindel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Rote Narben, dunkelviolett gesprenkelte Antheren, hier bereits leer. Einige weiße Pollen sind zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Körner sitzen lange fest an der Spindel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ausläufer im August nach einer Trockenperiode , mit vertrockneten Blättern. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Ausläufer können sehr lang werden, hier mit 30 Nodien/Knoten, ohne sich zu bewurzeln. (Bild: W. Wohlers) |
| In einer 1 m hohen Buchsbaumhecke konnte es bis oben durchwachsen, allerdings in Norditalien. (Bild: W. Wohlers) |
|
Verfasser: Wohlert Wohlers, September 2021.
Fotos vom Pollen des Hundszahngras siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.
Die umfangreichste Übersicht über das Hundszahngras gibt das Commonwealth Agricultural Bureau.