Cyperus esculentus – Erdmandel (JKI-Pflanzenportraits)

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Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
Logo des Julius Kühn-Instituts (c) JKI
(Bild: W. Wohlers, JKI)

Cyperus esculentus L., die Erdmandel oder das Knollen-Zyperngras, auch der spanische Name Chufa wird benutzt, gehört zur Familie der Cyperaceae (Sauer- oder Riedgräser). Die englischen Namen sind Chufa Sedge, Earth Almond, Yellow Nutsedge. EPPO-Code CYPES.

Die Erdmandel ist eine Kulturpflanze, die vor einigen Jahrzehnten aus dem Mittelmeerraum mit Blumenzwiebeln in die Niederlande verschleppt und später auch in einigen Teilen Deutschland zu einem lästigen Unkraut wurde. In Spanien, aber auch in einigen afrikanischen Ländern wird sie angebaut. Die bohnengroßen Knollen werden geerntet und wie Mandeln oder Haselnüsse gegessen und verarbeitet. Auch in Deutschland wurde sie bereits Anfang des 19ten Jahrhunderts als Kulturpflanze im Oldenburger Raum angepflanzt, jedoch ohne kommerziellen Erfolg.

Sie wurde weltweit verschleppt, so nach Australien und Neuseeland, ebenso wie nach Nordamerika. Neben der eingeführten Unterart leptostachyus treten dort allerdings noch zwei einheimische Unterarten auf, von denen macrostachyus besonders weit verbreitet ist. Die Erdmandel wächst auf allen Böden und verträgt gut Trockenheit. Sie ist frostempfindlich, aber nicht so stark, dass sie in kalten Wintern völlig verschwindet.

Die Pflanze kann bis zu 50 cm hoch werden, auf guten Standorten auch noch höher. Der Stängel ist dreikantig. Die linealen Blätter sind ca 5 mm breit und entspringen meist basal. Die braun grünen Blüten stehen in einer endständigen Dolde.

Das Besondere der Erdmandel sind die Rhizome, aus denen 1 cm dicke Knollen gebildet werden, die gut überdauern und stark zur Verbreitung beitragen. Sie können bis in 40 cm Tiefe im Boden liegen, meistens jedoch nicht tiefer als 15 cm. Die Vermehrungsrate ist ernorm. Aus einer Knolle können innerhalb eines Jahres über 1000 Pflanzen mit mehreren tausend neuen Knöllchen entstehen, die einen Radius von 2 m bewachsen.

In einigen Gebieten Deutschlands ist die Erdmandel zu einem nicht zu unterschätzenden Unkraut geworden. In allen Frühjahrkulturen kann sie sich rasant vermehren - wenn sie erst einmal da ist - und schädigt die Kulturpflanzen als starker Wasser-Konkurrent. In eng stehendem Getreide hat sie keine Chance, bleibt aber im Boden vorhanden.

Was ist möglich als Bekämpfungsmaßnahme? Eine schnell deckende Kultur im Frühjahr unterdrückt die Erdmandel, da sie wärmeliebend ist und deshalb erst ab Anfang Mai sprießt, je nach Witterung und Lage.

Verfasser: Wohlert Wohlers, August 2021.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Cyperus esculentus – Erdmandel (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
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21 August 2021 05:43:35). Abgerufen am 6. März 2025, 11:20 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Cyperus_esculentus_–_Erdmandel_(JKI-Pflanzenportraits)