Die Gattung Bassia (Rolf Wißkirchen)

Aus Offene Naturführer
Wechseln zu: Navigation, Suche
Hinweis: Dieser Schlüssel ist mit dem Autornamen gekennzeichnet und die Mitarbeit ist auf Rolf Wißkirchen beschränkt. Auf der Diskussionsseite sind Kritik und Verbesserungsvorschläge willkommen!
Diese Arbeit ist eine Originalarbeit, die erstmalig hier publiziert ist.
Zitiervorschlag: Teil von: Wißkirchen, Rolf 2014. Chenopodiaceae – Bestimmungsschlüssel der in Deutschland wachsenden Gänsefußgewächse. http:/​/​offene-naturfuehrer.​de/​web/​Chenopodiaceae_​–_​Bestimmungsschlüssel_​der_​in_​Deutschland_​wachsenden_​Gänsefußgewächse_​(Rolf_​Wißkirchen)

Bassia All. (Radmelde) umfasst ca. 20 Arten von einjährigen Kräutern und Halbsträuchern. Ihr Verbreitungsgebiet reicht vom westlichen Mittelmeer bis nach Ostasien. Sie besiedeln trockene Standorte wie Steppen und Halbwüsten, kommen aber auch an Salzstellen vor oder sekundär an Ruderalstandorten. Meist sind die Pflanzen weich behaart. Sie wachsen aufsteigend bis aufrecht. Die schraubig gestellten Blätter sind ± ungestielt, oft linealisch und im Querschnitt flach bis halbstielrund. Ihre Spitzen sind unverdornt. Nach oben gehen die Blätter allmählich in kurze Tragblätter über. Die Blüten sind in ährenartigen Blütenständen zu 1-5 blattachselständig angeordnet. Vorblätter fehlen. Die Blüten sind wie bei den meisten Chenopodiaceen strukturiert. Sie sind zwittrig und haben 5 Hüllblätter (Tepalen), 5 Staubgefäße und einen einfächrigen Fruchtknoten mit 2 fädigen Griffeln. Die Blütenhüllblätter sind in der unteren Hälfte miteinander verbunden. Ähnlich wie bei der mit Bassia eng verwandten Gattung Salsola bilden sich bei der Fruchtreife auf den Außenseiten (Rücken) der Hüllblätter oft horizontale, nach außen abstehende Anhängsel (Flügel, Dornen) aus, während die Tepalenspitzen sich zur Mitte neigen und die Frucht weitgehend einhüllen. Die Radmelden gehören zu den C4-Pflanzen (spezieller Photosyntheseweg). Nach neuen Erkenntnissen (Kadereit & Freitag 2011) gehört das bisherige Bassia hirsuta nicht zu Bassia, sondern zu einer eigenen monotypischen Gattung Spirobassia – Im Gebiet 2 Arten


Literatur

Aellen, P. : Chenopodiaceae. In: Hegi, G. (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Bd. 3, Nr. 2, Paul Parey, Berlin, S. 533-747.
Jäger, E. J. (Hrsg.) 2011: Rothmaler, W. (Begr.), Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. 20. Auflage. Bd. 2, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin.
Kadereit, G. & Freitag, H. 2011: Molecular phylogeny of Camphorosmeae (Camphorosmoideae, Chenopodiaceae): Implications for biogeography, evolution of C4-photosynthesis and taxonomy. In: Taxon. Bd. 60, Nr. 1, S. 51-78.
Scott, A. J. 1978: A revision of the Camphorosmioideae (Chenopodiaceae). In: Feddes Repertorium. Bd. 89, Nr. 1-2, Berlin, S. 101-119, doi:10.1002/fedr.19780890202.


Schlüssel

Bassia (Radmelde; Chenopodiaceae)
Von: Rolf Wißkirchen
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland — Mitarbeit begrenzt auf: Rolf Wißkirchen
1
Die auswärts gestellten Flügel der Blütenhüllblätter bei der Fruchtreife ei-rautenförmig, deutlich voneinander getrennt, Blätter fädlich, ca. 0,5 mm breit, Pflanze 20-50 cm hoch 
 Sand-Radmelde  –  Bassia laniflora
1*
Die auswärts gestellten Flügel der Blütenhüllblätter bei der Fruchtreife breit eiförmig, rel. kurz, nicht deutlich voneinander getrennt, Blätter lanzettlich-linealisch, 4-9 mm breit, Pflanze 30-150 cm hoch 
  ▼▼ a  –   Besen-Radmelde  –  Bassia scoparia
a
Blütenstand lockerblütig, Blüten am Grunde kahl oder nur mit wenigen Haaren 
 Gewöhnliche Besen-Radmelde  –  Bassia scoparia subsp. scoparia
a*
Blütenstand dichtblütig, Blüten am Grunde von einem dichten Haarkranz umgeben 
 Dichtblütige Besen-Radmelde, Sommerzypresse  –  Bassia scoparia subsp. densiflora

Bassia laniflora (S.G. Gmel.) A.J. Scott

Synonyme:

  • Salsola laniflora S.G. Gmel.
  • Kochia laniflora (S.G. Gmel.) Borbás
  • Kochia arenaria (Maerkl.) Roth

Sand-Radmelde

Bassia scoparia (L.) Voss

Synonyme:

  • Chenopodium scoparium L.
  • Kochia scoparia (L.) Schrad.

Besen-Radmelde

Bassia scoparia subsp. densiflora (B.D. Jacks.) Cirujano & Velayos

Dichtblütige Besen-Radmelde, Sommerzypresse

Bassia scoparia subsp. scoparia

Gewöhnliche Besen-Radmelde

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Die Gattung Bassia (Rolf Wißkirchen) (Zuletzt geändert:
Dieses Attribut ist ein Spezialattribut in diesem Wiki.
18 März 2015 21:16:44). Abgerufen am 12. Dezember 2024, 21:51 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Die_Gattung_Bassia_(Rolf_Wißkirchen)