Die Gattung Gladiolus in Deutschland (Gregor Stolley)

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Hinweis: Dieser Schlüssel ist mit dem Autornamen gekennzeichnet und die Mitarbeit ist auf Gregor Stolley beschränkt. Auf der Diskussionsseite sind Kritik und Verbesserungsvorschläge willkommen! Direkte Verbesserungen und Illustrationen sind insbesondere in der frei veränderlichen Version in offener Zusammenarbeit erwünscht: Gladiolus (Deutschland).
Diese Arbeit ist eine Originalarbeit, die erstmalig hier publiziert ist.
Zitiervorschlag: Teil von: Stolley, Gregor 2010. Die wilden, verwildernden und das ökologische Potenzial zu verwildern besitzenden Schwertliliengewächse (Iridaceae), exklusive der Gattung Iris, in Deutschland. http:/​/​offene-naturfuehrer.​de/​wiki/​Die_​wilden,_​verwildernden_​und_​das_​ökologische_​Potenzial_​zu_​verwildern_​besitzenden_​Schwertliliengewächse_​(Iridaceae),_​exklusive_​der_​Gattung_​Iris,_​in_​Deutschland_​(Gregor_​Stolley)

Gladiolus communis L. subsp. byzantinus (Miller) R. C. V. Douin 1931 – Byzantinische Siegwurz

[Basionym: Gladiolus byzantinus Miller 1768; Synonyma: Gladiolus communis L. subsp. byzantinus (Miller) A. P. Hamilton 1978 nomen superfluum, Gladiolus communis L. var. byzantinus (Miller) O. Bolòs & Vigo 2001]

Diese Unterart wird bereits seit dem Altertum als Zierpflanze kultiviert, in Mittel-Europa wird sie bereits seit dem 16. Jahrhundert als Gartenpflanze kultiviert. Von den hier behandelten Sippen ist diese im Sortiment des Gartenhandels auch heute noch die gängigste. Die Sippe erträgt so eben noch Temperaturen bis zu –15 °C (Grenzfall). Die Unterart gilt daher bei uns als winterhart, es wird aber empfohlen ihr in Gebieten mit harten, rauen Wintern einen leichten Winterschutz in Form von Reisig oder Mulch zu gönnen. Dem Verfasser sind vier Gartenbaufirmen bekannt, die diese Sippe auch über das Internet jährlich anbieten. Allerdings scheint die Sippe bei den heutigen Gartenliebhabern etwas aus der Mode gekommen zu sein. Moden können sich aber bekanntlich wieder ändern. Auf eventuelle Verwilderungen dieser Unterart sollte geachtet werden. Die Chromosomenzahlen der Sippe sind 2n = 90, 120 (Stace 2010). Die Sippe wächst am Mittelmeer in Zwergpalmengebüsch und Getreidefeldern (Jäger 2008).

Gladiolus communis L. 1753 subsp. communis – Gewöhnliche Siegwurz

Dem Verfasser ist nicht bekannt, ob diese Unterart im Gartenhandel heutzutage überhaupt noch angeboten wird. Er bezweifelt dies ernsthaft. Es muss aber zugegebenermaßen erst noch sorgfältig eruiert werden, ob diese Unterart vielleicht unerkannt vermischt mit der Unterart der Byzantinischen Siegwurz vertrieben wird. Früher müssen jedenfalls beide Unterarten im Handel gewesen sein, so führt z. B. Laban (1867: 272) in seiner Garten-Flora für Norddeutschland beide Sippen (als „Gladiolus communis L.“ und „Gladiolus byzantinus Mill.“) an.

Gladiolus illyricus W. D. J. Koch 1837 – Illyrische Siegwurz

Diese Art gehört ganz und gar nicht zum gängigen Sortiment des Gartenhandels. Sie wird auch nur selten als Zierpflanze in Naturgärten verwendet. Die Chromosomenzahl dieser Art ist 2n = 60 (Stace 2010). In ihrer Heimat wächst sie in feuchten Wiesen bis in ca. 1200 m Höhe (Jäger 2008).

Gladiolus imbricatus L. 1753 – Dachziegelige Siegwurz

[Synonym: Gladiolus pauciflorus Berdau 1859]

Auch diese Art gehört ganz und gar nicht zum gängigen Sortiment des Gartenhandels. Sie wird ebenfalls nur selten als Zierpflanze in Naturgärten verwendet. Die Art erträgt Temperaturen bis zu –15 °C und ist daher bei uns völlig winterhart. Ein weiterer deutscher Name dieser Art ist Wiesen-Siegwurz. Die Chromosomenzahl(en) der Art ist/sind 2n = 14 (60) (Oberdorfer 1994). In ihrer Heimat wächst sie in wechselfeuchten Pfeifengraswiesen, entlang von Laubwaldrändern und in Feldern (Jäger 2008).

Gladiolus palustris Gaudin 1828 – Sumpf-Siegwurz

Diese Art ist im Sortiment des Gartenhandels relativ gängig, sie wird aber etwas seltener angeboten als die Byzantinische Siegwurz. Dem Verfasser sind zwei Gartenbaufirmen bekannt, die diese Art auch über das Internet jährlich anbieten. Die Art kommt bei uns auch wild vor und wächst selten in Moorgebieten, aber auch auf kalkreichen, wechselfeuchten Magerwiesen. Für den Garten wird empfohlen sie in ein nährstoffarmes Substrat an den Teichrand, ein gutes Stück oberhalb der Wasserlinie (also nicht dauerhaft feucht), zu pflanzen. Die Art erträgt ebenfalls Temperaturen bis zu –15 °C und ist daher bei uns völlig winterhart. Die Chromosomenzahl der Art ist 2n = 60 (Oberdorfer 1994).

Literatur

  • Jäger, E. J. (2008): Familie Schwertliliengewächse – Iridaceae Juss. In: Jäger, E. J.; Ebel, F.; Hanelt, P. & Müller, G. K. (eds.): Exkursionsflora von Deutschland Band 5 – Krautige Zier- und Nutzpflanzen: 740–751, Springer, Berlin.
  • Laban, F. C. (1867): Garten-Flora für Norddeutschland. Eine Anweisung zum Selbstbestimmen der in unsern Gärten vorkommenden Bäume, Sträucher, Stauden und Kräuter. – 314 S., Otto Meißner, Hamburg.
  • Oberdorfer, E. (1994): Pflanzensoziologische Exkursionsflora. – 7. Auflage, 1050 S., Eugen Ulmer, UTB 1828, Stuttgart.
  • Stace, C. A. (2010): New Flora of the British Isles. – 3rd edition, 1231 S., Cambridge University Press, Cambridge.
Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Die Gattung Gladiolus in Deutschland (Gregor Stolley) (Zuletzt geändert:
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1 März 2011 09:01:44). Abgerufen am 12. Dezember 2024, 19:41 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Die_Gattung_Gladiolus_in_Deutschland_(Gregor_Stolley)