Diplotaxis muralis (= Sisymbrium murale L.), die Mauer-Rauke oder der Mauer-Doppelsame, gehört zur Familie der Brassicaceae oder Cruciferae (Kreuzblütler). Der englische Name ist Annual Wall Rocket. EPPO-Code DIPMU.
Der Mauer-Doppelsame ist im Westen Nordafrikas und in Westeuropa heimisch. In Deutschland wächst er nicht überall. Er kommt noch in Südschweden vor, aber nicht weiter nördlich. Nach Nordamerika wurde er verschleppt, ebenso nach Australien und Neuseeland. Man findet ihn an Mauern, Wegrändern, Schuttplätzen und Kiesgruben. Er liebt lichte, warme Standorte, sowie lockere, nährstoffreiche Böden.
Den Namen Mauerrauke hat sie von der Form der Blätter, die denen der Garten-Rauke (Diplotaxis tenuifolia), dem Rucola, sehr ähnlich sehen. Allerdings sind ihre Blätter nicht unbedingt zum Verzehr zu empfehlen, denn sie können etwas streng riechen. Aus einer Rosette erheben sich meist unverzweigte Stängel von bis 50 cm Länge, die leicht behaart sind. Blütezeit ist Mai bis Oktober. Die Hüllblätter tragen grobe Haare. Die Kelchblätter sind anfangs zitronengelb und können 1 cm groß sein. Die Schoten stehen schräg aufrecht und enthalten viele kleine Samen, die in einer Doppelreihe angeordnet sind. Daher der Name Doppelsame.
| Pflanzen bei Beginn der Blüte. (Bild: W. Wohlers) |
| Pflanzen in voller Blüte, deren Stängel 50 lang werden können. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine kleine Rosette im April. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter der Rosette, hier Ende Mai, können 10 cm lang werden. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter der Rosette sind einfach gefiedert und häufig etwas gezähnt. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Fiederung muss nicht paarig sein. (Bild: W. Wohlers) |
| Einige Blätter sind ungefiedert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zwei Triebe mit Knospen und auch Seitentrieben. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Haare am Stängel weisen nach unten. (Bild: W. Wohlers) |
| Stängelblätter haben die gleiche Form wie die Grundblätter. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein oberes Stängelblatt mit nur zwei Fiedern. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter sind kaum behaart, hier nur auf den Adern der Unterseite und an der Spitze des Fieders. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein Insekt hat am Rand genagt und auch etwas Epidermis weggefressen, sodass ein Loch mit der zurückgebliebenen, vertrockneten Epidermis entstand. Außerdem eine Blattlaus. (Bild: W. Wohlers) |
| Knospen an einem niedrigen Trieb, ganz mit Sand bedeckt, der vom Regen hoch geworfen wurde. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kelchblätter tragen wenige, gerade abstehende Haare. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Knospen stehen recht dicht beieinander. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Manchmal sind die Hüll- wie auch die Blütenblätter rötlich gefärbt. Die Narbe ist bereits zu sehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Narbe hat eine fein strukturierte Oberfläche. Antheren wie Narbe sind gelb. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Pollen ist gelb. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine Blüte von der Seite. (Bild: W. Wohlers) |
| Vier Antheren auf langen Filamenten sowie zwei auf kürzeren, wie häufig bei Cruciferen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die leeren Antheren sind über die Narbe hinaus gewachsen. (Bild: W. Wohlers) |
| In der Blüte im vorigen Bild hatte sich ein Thrips versteckt, wahrscheinlich Pollen fressend. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Antheren verfärben sich dunkel, die junge Schote beginnt zu wachsen und schiebt die Narbe aus der Blüte heraus. (Bild: W. Wohlers) |
| Rechts ist die Schote schon gut zu sehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Schoten haben lange Stiele. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein völlig unbehaarter Stängel. Selten ist mehr als eine Blüte pro Stängel geöffnet. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Schoten können bis zu 5 cm lang werden. (Bild: W. Wohlers) |
| Reifender Bestand. (Bild: W. Wohlers) |
| Das Keimblatt misst ca 1 cm, plus Stiel, und ist fast rund, aber mit leicht eingezogener Spitze. (Bild: W. Wohlers) |
| Das Primärblatt ist glattrandig, das zweite Blatt leicht gezähnt, während das dritte und vierte Blatt schon die Fiederung erkennen lassen. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, März 2020.