Dittrichia graveolens (= Erigeron graveolens L., Inula graveolens), der Klebrige Alant, auch Schmalblättriger Kleb-Alant, gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Asterngewächse oder Korbblütler). Die englischen Namen sind Stinkwort, Stinking Fleabane, Khaki Weed. EPPO-Code INUGR.
Der Kleb-Alant kommt aus dem Mittelmeerraum. Er hat die Alpen vor weniger als hundert Jahren überquert. In Deutschland hat er sich etabliert, ist allerdings nicht überall zu finden, vor allem nicht im Norden. Nach Nordamerika wurde er verschleppt. Dort ist er bisher nur im Nordosten in wenigen Staate und in Californien zu finden, wo er stellenweise häufig ist, ebenso wie in Australien und Neuseeland, wo eine strikte Bekämpfung empfohlen wird. Im Norden, in Skandinavien kommt er nicht vor.
Der Kleb-Alant ist wärmeliebend und wächst an trockenen Ruderalstellen, auch an Eisenbahngleisen und Autobahnen. Die Winterstreuung scheint ihm nicht viel auszumachen. Die Pflanze wird bis 1,30 m hoch und stinkt, daher auch der lateinische Artname grave-olens – stark oder auch übel riechend, unter anderem nach Campher. Die Pflanze ist dicht mit Drüsenhaaren besetzt. Tiere fressen ihn ungern, seine Inhaltstoffe verändern den Geschmack von Milch und Fleisch. Aufgrund der Borsten auf dem Pappus des Samens ist der Kleb-Alant gefährlich für Tiere. Er kann bei Kontakt Dermatitis hervorrufen und bei Fraß durch Verletzung der Magenhäute sogar zum Tod führen. Auch beim Menschen kann er Irritationen der Haut verursachen.
| Pflanzenbestand im JKI-Unkrautgarten (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten Blätter sind breit lanzettlich. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Obere Blätter sind bis zu 3cm lang, werden zur Pflanzenspitze immer kürzer und haben einen nach oben gewölbten Rand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Triebspitze. Die ganze Pflanze ist mit dünnen, weißen Haaren und mit sehr vielen, kurzen Drüsenhaaren besetzt. (Bild: W. Wohlers) |
| In den Blattachseln werden Seitentriebe gebildet. (Bild: W. Wohlers) |
| Die hellen Haare und die weißen Enden der Drüsenhaare fallen vor dem roten Stängel besonders auf. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Endzellen der Drüsenhaare sind unterschiedlich groß. (Bild: W. Wohlers) |
| Im Spätsommer werden in den Blattachseln Knospen gebildet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein blühender Bestand Anfang September. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Pro Blattachsel werden auch mehr als eine Knospe gebildet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hüllblätter sind dicht mit Drüsenhaaren besetzt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hüllblätter können auch lange, weiße Haare tragen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hüllblätter sind in drei Reihen angeordnet, die inneren sind besonders lang und schmal, die äußeren abstehend. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein junger Trieb mit mehreren Seitentrieben, vielen Knospen und drei Blüten, zwei davon bereits verblüht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Trieb mit Blütenkörben. Sie sind knapp 1 cm lang und 4 mm breit und öffnen sich kaum. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zwischen den Blüten hatte sich eine Theridiidae, eine Kugel- oder Haubennetzspinne, niedergelassen und eine Biene gefangen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die äußeren Blütchen sind Zungenblüten, die nur wenig über die Hüllblätter hinausragen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die gelbe Narbe ist zweiästig, hier nur oben rechts bei einer Zungenblüte zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im Blütenkorb ist alles gelb und kaum etwas zu unterscheiden. Aber einige Pollen heften außen an Hüllblättern fest. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüte geht zu Ende, die Zungenblüten fallen mit ihrem bräunlichem Rot auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Verblühte Körbe schließen sich nicht vollständig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Sind die Samen reif, öffnet sich der Korb weit. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Reife Pflanzenbestände fallen durch ihre vielen, beige-grauen Samenstände auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der ca 2 mm große Samen ist mit langen eng anliegenden Haaren besetzt, oben beim Pappus auch mit einigen Drüsenhaaren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der leere Blütenkorb zeigt 30 Ansatzstellen für Samen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind knapp 1 cm lang; die ersten richtigen Blätter nur sehr spärlich behaart. Vielleicht sind die Haare beim Gießen abgebrochen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das fünfte richtige Blatt weist kleine Zähne am Rand auf, wie sie später bei älteren Blättern, siehe Foto 2, auch noch zu sehen sind. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Mai 2019.
Literatur:
Brullo S, de Marco G 2000. Taxonomical Revision of the Genus Dittrichia (Asteraceae) Portugaliae Acta Biol. 19: 341-354