Euphorbia exigua, die Kleine Wolfsmilch, gehört zur Familie der Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse). Der englische Name ist Dwarf Spurge. EPPO-Code EPHEX.
Die Kleine Wolfsmilch ist in ganz Europa verbreitet, teilweise jedoch selten. So gilt sie in den Alpen als gefährdet. Im Norden Deutschlands kommt sie nicht vor. Sie liebt trockene Standorte mit nährstoffreichen, mittelschweren Böden und kommt auf Getreidefeldern vor, heute mehr auf Ödland.
Die einjährige, aufrechte Pflanze kann bis zu 40 cm hoch werden. Die Blätter haben eine blaugrüne Färbung. Sie sind linealisch und 1 bis 2 cm lang, bis zu 3 mm breit. Wie alle Euphorbien hat sie Scheinblüten, Cyathien. Dabei übernehmen Nektardrüsen die Anlockung von Insekten. Bei der Kleinen Wolfsmilch sind diese leuchtend gelb gefärbt. Die Kapseln haben drei Kammern, die bei Reife aufspringen und die Samen weit verstreuen können.
Die Gattung Euphorbia ist eine sehr komplexe und mit über 2.000 Arten auch sehr umfangreiche Gattung mit vor allem tropischen Pflanzen. Der Name wurde schon von Plinius (23 bis 79 n. Chr.) verwendet und auch Linné nannte die Gattung nach dem um Christi Geburt in Mauretanien lebende Arzt Euphorbos. Er schrieb über die abführende Wirkung einer Euphorbie. Der englische Name spurge leitet sich davon ab (Mittelenglisch espurge – abführen). Der deutsche Name weist auf den weißen Saft der Pflanzen hin, den so genannten Latex. Er soll scharf schmecken, beißend. Daher der Name Wolfsmilch. Viele Euphorbien sind stark giftig.
| Die Pflanzen der Kleinen Wolfsmilch sind meistens stark verzweigt (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Blätter sind linealisch und bis 2 cm lang, bis zu 3 mm breit. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Blühbeginn. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Am Ende der Saison sieht die Pflanze völlig anders aus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Cyathien. Links in der Mitte eine sechskammerige Frucht, die häufig als erste Frucht erscheint, sonst nur drei Kammern. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Scheinblüten werden viel von Insekten besucht und bestäubt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aus den gegenständigen Blättern wächst eine Blüte mit jeweils zwei seitlichen Blüten, die wiederum zwei weitere Blüten haben können. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Neben dem Insekt ein ganz junges Cyathium, dessen Nektardrüsen noch seitlich am Fruchtknoten stehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nochmal ein junges Cyathium, links; das ältere rechts daneben zeigt die gelben Antheren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Fruchtknoten schiebt sich aus dem Kranz der vier Nektardrüsen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Fruchtknoten hat drei Griffel, die zwei Äste tragen, siehe Schatten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Fruchtknoten senkt sich ab. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Reifender Fruchtknoten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Sind die Samen reif, so richtet sich der Fruchtknoten wieder auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Wenn die Kapsel aufgeplatzt ist, dann bleibt nur das Mittelsäulchen zurück. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Oben die zentrale Samenkapsel mit mehr als drei Kammern. Die Samen haben kleine, unregelmäßige Grübchen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sehen nicht viel anders aus als die ersten richtigen Blätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. September 2011