Galeopsis tetrahit L., der Stechende oder Gemeine Hohlzahn, auch Hanfnessel genannt, gehört zur Familie der Lamiaceae (Lippenblütler). Der englische Name ist Common Hemp-nettle. EPPO-Code GAETE.
Der Stechende Hohlzahn ist von allen Galeopsis-Arten wohl am weitesten verbreitet. Ursprünglich aus den kühlfeuchten Zonen Europas und Asiens stammend, ist er jetzt auch in Nordamerika heimisch. Er gedeiht an Wegen, auf Brachflächen und auf dem Acker; sowohl im Getreide als auch zusammen mit anderen Kulturpflanzen wächst er gut, ebenso wie im Garten. Im Gemüsebau ist er häufig. Er liebt humose, gut durchlüftete Böden.
Die einjährige Pflanze wird 40 cm, kann aber auch 1 m hoch werden. Die Samen sind mindestens zehn Jahre im Boden keimfähig. Sie keimen vor allem im April, aber auch im März und Mai aus 1 bis 4 cm Tiefe. Der Stechende Hohlzahn ist nicht winterhart und kommt daher in Sommergetreide vor. Die Schadensschwelle liegt dort bei drei bis fünf Pflanzen pro m². Er ist ein Flachwurzler, bei denen sich die Mehrzahl der Wurzeln bis 20 cm Bodentiefe befindet. Die Blüten sind blass oder dunkel purpurn gefärbt. Sie tragen auf der Unterlippe gut sichtbar die hohlen Zähne, die der Gattung den deutschen Namen gegeben haben. Die Kelchblätter sind besonders hart und stechen. Auch der lateinische Name bezieht sich auf das Aussehen der Blüte: griechisch gale heißt Wiesel oder Katze, opsis = Aussehen, nämlich wegen der zwei Zähne auf der Unterlippe.
| Die Pflanze verzweigt sich unter guten Bedingungen stark. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind gezähnt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattadern sind versenkt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blattunterseite mit den deutlichen Adern. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im unteren Bereich des Haupttriebes werden in den Blattachseln Seitentriebe gebildet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der junge Stängel ist am und unterhalb des verdickten Knotens stark behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blattstängel wie Triebstängel können sich verfärben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Mit zunehmendem Alter bilden sich Drüsenhaare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die lang gezähnten Kelchblätter tragen Drüsenhaare. Knospe seitlich. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Knospe von oben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Knospe seitlich. Die fünf Kelchblätter sind verwachsen, die Kronblätter behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten sind 15 bis 20 mm lang und stehen in Scheinquirlen der oberen Blätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten sind hell oder dunkel lila gefärbt. Die Unterlippe ist gemustert und trägt zwei Zähne. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Bei den Antheren sind typisch für die Gattung Galeopsis die inneren, kleinen Klappen gewimpert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Trieb ist noch am wachsen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Neben den alten Kelchblättern bilden sich weitere Knospen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein sehr kompakter Scheinquirl mit vielen Blüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An den Seitentrieben sitzen weniger Blüten als am Haupttrieb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Noch grüne Samen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hier wurden drei Samen in einer Blüte gebildet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind ca 4 mm lang. Es sind die für Lippenblütler typischen Klausen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Spitze der rundlichen Keimblätter ist eingezogen. Typisch der Zahn an beiden Seiten des Stiels. Hier ist noch eine Samenhülle zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Oktober 2011.