Galium aparine – Kletten-Labkraut, Klebkraut (JKI-Pflanzenportraits)

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Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
Logo des Julius Kühn-Instituts (c) JKI
(Bild: W. Wohlers, JKI)

Galium aparine, das Kletten-Labkraut, auch Klebkraut, gehört zur Familie der Rubiaceae (Rötegewächse). Die englischen Namen sind Common Cleavers, Catchweed Bedstraw, Goosegrass, Stickywilly und viele andere Namen. EPPO-Code GALAP.

Das Kletten-Labkraut ist mit Beginn der Landwirtschaft vor etwa 7.000 Jahren aus unseren mitteleuropäischen Sümpfen und Wäldern auf die Äcker gewandert. Es hat sich hervorragend angepasst und ist in Deutschland weit verbreitet. Im Norden wächst es bis zum 62 Breitengrad; kaum darüber hinaus. Es ist eine Pflanze der gesamten nördlichen Halbkugel, so auch von Nordamerika, während sie nach Australien und Neuseeland verschleppt wurde.

Die einjährige Pflanze kommt in vielen Kulturen vor, bevorzugt im Wintergetreide, da es sowohl im Herbst wie im Frühjahr keimt, und daher auch im Sommergetreide auftritt. Es ist seltener in Obstanlagen. Das Kletten-Labkraut bevorzugt nährstoffreiche Humusböden, ist aber auch auf Lehm- und Tonböden zu finden. Es ist schattentolerant und gilt als Zeigerpflanze für eine gute Stickstoffversorgung, die die Verzweigung fördert. Es ist ein starker Konkurrent. Eine Pflanze pro qm vermindert den Ertrag im Weizen um 15 kg pro ha.

Das Kletten-Labkraut hat sein Namen zu Recht. An den Blättern und Stängeln befinden sich Hakenborsten, mit denen es an anderen Pflanzen hochklimmen kann. Die Samen sind ebenfalls dicht mit Haken besetzt. Sie haften damit an Fell und Kleidung und werden dadurch vor allem von Tieren verbreitet. Der australische Name goosegrass ist absurd, zumindest grass, denn mit Gras kann man es wirklich nicht verwechseln.

Der Name Labkraut kommt von alters her. Der Name Galium wurde schon in der Antike verwendet und kommt von Griechisch gala, die Milch, da es Milch zum Gerinnen bringt; meistens verwendete man dazu aber Galium verum, das Echte Labkraut. In der Naturheilkunde wird es gegen verschiedene Krankheiten eingesetzt, teilweise schon seit Jahrhunderten. Der Name bedstraw kommt wohl schon aus germanischen Bräuchen, nämlich die Pflanze mit ins Bett zu stopfen, was Geburten erleichtern sollte.

Verfasser: Wohlert Wohlers. April 2018.

Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.

Fotos vom Pollen des Kletten-Labkrauts gibt es bei PalDat, einer palynologischen Datenbank, zu sehen.

Interessant sind die spezifischen Regulierungsstrategien für den Ökologischen Landbau, erstellt von B. Jüttersonke, B. Pallut, P. Marx und S. Kühne, alle Mitarbeiter des JKI.

Herbizide schauen Sie bitte im aktuellen, amtlichen Pflanzenschutzmittelverzeichnis nach. Stichwort Kletten-Labkraut.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Galium aparine – Kletten-Labkraut, Klebkraut (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
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29 Juni 2021 10:18:44). Abgerufen am 6. März 2025, 17:31 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Galium_aparine_–_Kletten-Labkraut,_Klebkraut_(JKI-Pflanzenportraits)