(Bild: Arno Littmann, JKI)
Heracleum mantegazzianum, ( = H. giganteum) der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude, Herkuleskraut genannt, gehört zur Familie der Apiaceae, ehemals Umbelliferae (Doldenblütler). Der englische Name ist Giant Hogweed. EPPO-Code HERMZ.
Der Riesen-Bärenklau ist einer der Neophyten Deutschlands, die zu einem Problem geworden sind. Er wurde vor knapp zweihundert Jahren aus dem Kaukasus nach Europa gebracht. So wuchs er im Schlosspark Königswart des Fürsten Metternich in Böhmen. In der DDR wurden Versuche unternommen, ob er als Futterpflanze geeignet sei, mit negativem Ergebnis. Die Blüten werden wie die aller Apiaceae gerne von Insekten besucht. Der Riesen-Bärenklau wurde daher zeitweise Imkern zum Anpflanzen empfohlen. Bis in die neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts stand er als Zierpflanze in Gärten, häufig als dekorativer Solitär. Er konnte sich wild wachsend auf Ruderalflächen, an Bahndämmen und Flussufern ansiedeln. Auch in Nordamerika ist er inzwischen verbreitet.
Die Haare an den Blättern und Stängeln setzen bei Berührung Furano-Cumarine frei, die die Haut gegen UV-Strahlung sensibilisieren und darauf folgend zu Verbrennungen dritten Grades führen können. Siehe dazu die Datenblätter der Universität Zürich (Suchbegriff Heracleum mantegazzianum)
Der Riesen-Bärenklau ist zwei- oder mehrjährig. Er kann bis zu vier Meter hoch werden mit bis zu 10 cm dicken Stängeln. Durch die häufig mehr als 1 m langen, fünf- bis neunteilig gelappten Blätter ist die Pflanze sehr konkurrenzfähig. Je nach Wachstumsbedingungen bildet die Pflanze bis zu 80.000 Blüten aus, verteilt auf mehrere Dolden. Blütezeit ist Juni und Juli. Bei ungestörtem Wachstum stirbt die Pflanze nach der Blüte ab. Wird sie gemäht oder abgeschnitten, so treibt die lange Pfahlwurzel im nächsten Jahr wieder aus.
| Pflanzen mit maximaler Höhe: Die Zentraldolde reift bereits ab, die ersten Blätter vergilben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die jungen Blätter sehen sehr attraktiv aus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im August sind die Blätter meistens schon gelb gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Schaut man vorsichtig auf die Blattunterseite, so fallen die Haare nicht auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Haare sind klein und sitzen auf den Blattadern, hier Blattunterseite. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der junge Stängel ist dicht und lang behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel werden richtig dick. Die etwa 1 cm lange Lucilia-Fliege zum Vergleich. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| 1 m hohe Pflanze Ende Mai. Die Blüten werden von großen Hüllblättern geschützt. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Diese Pflanze ist bereits 2,80 m hoch. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An den Enden der Hüllblätter wachsen häufig grüne Blätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Spitzen der Hüllblätter können fast wie normale Blätter geformt sein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auch Nebendolden werden von Hüllblättern geschützt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hüllblätter können erhebliche Größen aufweisen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eng gepackte Blüten der sich entfaltenden Döldchen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die weiße Blüte ist attraktiv. Deswegen wurde der Riesen-Bärenklau als Zierpflanze angepflanzt. (Bild: A. Littmann, JKI) |
| Dolden weisen sehr viele Döldchen auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten eines Döldchens entfalten sich vom Rand her. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die äußeren Kronenblätter sind größer als die inneren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein Döldchen von der Seite fotografiert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die äußeren Blüten öffnen sich. Die Narben der inneren Blüten sind bereits zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine Blüte am Rand der Dolde mit den größeren Außenblättern. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kronblätter sind am Grund grün und dicker als die weißen Zipfel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kronblätter haben eine nach innen gebogene Spitze, hier mit einem Rapsglanzkäfer. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die äußeren Blüten der Dolden haben häufig nur vier Antheren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Antheren sind grün. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Rapsglanzkäfer fressen den Pollen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattscheiden sind groß. Aus den Achsen wachsen kleine Dolden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Kleine Samenstände, die direkt am Boden als Ersatz für zuvor abgeschnittene Stängel gebildet werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die behaarten Samen sind eine runde, flache Scheibe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die typischen Samen eines Doldenblütlers, Doppelachänen, die bei der Reife auseinanderfallen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die gestielten Keimblätter sind etwas über 1 cm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das erste Blatt hat nur am Rand einige wenige Haare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein besonders schönes Ensemble am Rand eines Zuckerrübenfeldes Mitte Juni. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Oktober 2012