Heracleum sphondylium L., der Wiesen-Bärenklau, gehört zur Familie der Apiaceae, ehemals Umbelliferae (Doldenblütler). Die englischen Namen sind Common Hogweed, Cow Parsnip, Eltrot. EPPO-Code HERSP.
Der Wiesen-Bärenklau ist in Europa heimisch und weit verbreitet. Er wurde nach Nordamerika verschleppt. Er wächst in Auenwäldern, an Ufern, Dämmen und an Wegrändern. Im Grünland ist er häufig. Dort wird er allgemein als Unkraut angesehen, obwohl die Weidetiere ihn gerne fressen. Aber er nimmt viel Platz ein mit seinen großen Blättern. Er gedeiht am besten auf nährstoffreichen Lehmböden.
Die mehrjährige Pflanze wird 1 m, maximal 2 m hoch mit einer tiefreichenden Pfahlwurzel. Die dicken Stängel sind steif und hohl. Die Grundblätter können bis 50 cm lang werden, sie sind fünfteilig gegliedert mit großlappigen Fiedern. Die Blüten sind Doppeldolden, deren äußere Kronblätter etwas größer sind als diejenigen im Zentrum. Die Früchte sind Doppelnüsse, Achänen, die bei der Reife in zwei Teile zerfallen.
Wie sein wesentlich größerer Verwandter, der Riesen-Bärenklau Heracleum mantegazzianum, so enthält auch der Wiesen-Bärenklau Furano-Cumarine, die die Haut reizen, wenn sie mit der Pflanze in Berührung kommen, allerdings in wesentlich geringeren Mengen und bei höherem Alter der Pflanze.
| Ein Bestand im Grünland mit bereits reifen, dunkleren und noch blühenden, hellen Dolden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nach einer Mahd treibt der Wiesen-Bärenklau schnell wieder aus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind gefiedert mit großen, breiten Lappen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der häufig rötliche Stängel ist rau behaart, die Scheiden der Seitentriebe und Blüten sind stark ausgeprägt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine sich entfaltende Dolde mit der ausgeprägten Blattscheide. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Stängel und Tragblätter der Dolde sind stark behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine blühende Dolde kann 25 cm im Durchmesser betragen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Doldenblüten werden viel von Insekten besucht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die äußeren Blüten einer Dolde haben größere Kronblätter an der Außenseite und keine Antheren, sie sind männlich steril. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Öffnet sich die Blüte, so werden die grünen Antheren sichtbar. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Filamente der Antheren strecken sich stark. Die Fruchtknoten sind aufgrund eines darauf sitzenden Nektariums für viele Insekten attraktiv. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nach der Blüte schließen sich die reifenden Samen zusammen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Narben stehen anfangs aufrecht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die reife Dolde öffnet sich wieder. Die Narben haben sich nach unten umgebogen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein Same ist bereits abgefallen. Der Fruchthalter (Karpophor) wird sichtbar. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Mai 2012