(Bild: Arno Littmann, JKI)
Herniaria hirsuta, das Behaarte oder Raue Bruchkraut, gehört zur Familie der Caryophyllaceae (Nelkengewächse). Der englische Name ist Hairy Rupturewort. EPPO-Code HEQHI.
Das Behaarte Bruchkraut ist längst nicht so häufig wie seine kahle Verwandte Herniaria glabra. Es kommt in Deutschland nur am Rhein und Main vor. In die USA wurde es verschleppt und tritt dort in den Staaten der Pazifikküste und im Nordosten auf. Es wächst an sonnigen Wegen, auf Brachflächen und Äckern und braucht nährstoff- und humusarme, kalkfreie, vor allem nicht zu feuchte Sandböden.
Die ein-, manchmal auch mehrjährige Pflanze liegt dem Boden immer flach an und verzweigt sich stark. Die Stängel sind mehr oder weniger behaart, die Blätter klein, elliptisch, meistens spitz auslaufend und borstig bewimpert. In den Achseln der Blätter stehen die unscheinbaren Blüten in dichten Knäueln, von denen nur die Kelchblätter zu sehen sind. Blütezeit ist Juni bis Oktober.
Es gibt mehrere Bruchkrautarten in Mitteleuropa. Herniaria hirsuta wurde ebenso wie H. glabra in der Volksmedizin gegen Hernia, die Bruchkrankheiten verwendet. Der deutsche wie der lateinische Gattungsname beziehen sich darauf. Die Pflanze enthält Cumarine und Saponine.
| Pflanzenbestand im Unkrautgarten des JKI. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der dichte Bestand ist nur 10 cm hoch. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Blätter sind am Rand beborstet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel sind behaart, die Kelchblätter eher beborstet. Die Kronblätter sind winzig und nicht zu sehen. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Keimblätter sind gestielt und klein. Die beiden langen Blätter sind das erste Blattpaar, im 90-Gradwinkel dazu die beiden Keimblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Mai 2012