Iberis amara L., die Bittere Schleifenblume, auch Bitterer Bauernsenf, gehört zur Familie der Brassicaceae oder Cruciferae (Kreuzblütler). Der englische Name ist Wild Candytuft. EPPO-Code IBEAM.
Die Bittere Schleifenblume ist eine wunderschöne Zierpflanze und außerdem ein Heilkraut, das, wie der Name sagt, bitter schmeckt. Der lateinische Artname amara heißt bitter. Früher wuchs sie auf Getreidefeldern und in Weinbergen, heute ist sie aber in der freien Natur, vor allem in Deutschland, sehr selten geworden und ist vom Aussterben bedroht. Sie stammt ursprünglich aus Südeuropa und liebt warme, trockene, kalkhaltige Lehm- und Lössböden. Nördlich der Elbe tritt sie gar nicht auf, aber in Schweden wächst sie wohl noch und ganz selten auch in Finnland bis zum 65 Breitengrad. Nach Nordamerika wurde sie verschleppt, kommt aber nur in einigen Staaten vor, auch in Australien und Neuseeland ist sie selten.
Die ein-, manchmal zweijährige Pflanze kann bis zu 40 cm hoch werden und ist leicht behaart. Die unteren Blätter sind lang gestielt und Rombus-förmig, die oberen schmal und vorne typisch gezähnt. Die Trugdolden bilden anfangs einen Schirm. Die Blütenblätter einer Blüte sind unterschiedlich groß: zum Rand der Trugdolden sind sie vergrößert und geben dadurch dem Blütenstand ein charakteristisches, attraktives Aussehen. Die Schoten sind fast rund.
Die Pflanze enthält Senföl- und Flavonol-Glykoside und die bitter schmeckenden Cucurbitacine, die giftig und vor allem im Samen konzentriert sind. Die Pflanze wird in der Homöopathie sowie in Kombinationsarzneimitteln gegen der Magen- und Darmkrankheiten verwendet.
| Die Bittere Schleifenblume wird im JKI-Unkrautgarten 40 cm hoch. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Als Zierpflanze ist die Schleifenblume durchaus geeignet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die unteren Blätter sind lang gestielt und Rombus-förmig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die oberen Blätter sind schmal. Aus jeder Blattachsel entsprießen Seitentriebe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das Blatt ist am Rand nur wenig behaart. Es hat eine Mittelrippe und hier zwei weitere, parallel laufende Adern. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattunterseite ist unbehaart, weist aber eine besondere Zellanordung auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel sind längs gerippt und mit wenigen, sehr kurzen Haaren besetzt, die teilweise stark gekrümmt sind. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die oberen Blätter sind länglich und vorne an beiden Seiten gezähnt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter werden oben immer kleiner. Grüne Knospen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen sind rundlich, häufig rot angehaucht. Die Kelchblätter haben einen weißen Rand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten haben unterschiedlich lange, weiße Kronblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die zum Rand der Trugdolde zeigenden Kronblätter sind länger. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die entweder hellgelben oder rötlichen Stiele der Antheren setzen sich farblich von den reinweißen Kronblättern ab. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die jungen Antherenstiele sind gelb, altern schnell zu rot, die Anthere selbst verfärbt sich weiß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine ältere Blüte. Der sonst weiße Rand der Kelchblätter ist hier violett, wohl durch Trockenheit und starke Sonneneinstrahlung im Jahr 2018. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kelchblätter der Knospen sind noch weiß, die der Blüten hier violett. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Blütenstand streckt sich. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Schoten sitzen auf relativ kurzen Stielen. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine einzelne, 5 mm große Schote. Sie ist fast rund und flach mit zwei Spitzen neben der Narbe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Reife Samenstände. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind oval und abgeplattet, nur jeweils zwei pro Schote. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind ca. 5 mm groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Bei den ersten richtigen, noch kurzen Blättern sind die kleinen Zähnchen schon vorhanden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. August 2018.