Iva xanthiifolia – Schlagkraut (JKI-Pflanzenportraits)

Aus Offene Naturführer
Wechseln zu: Navigation, Suche
Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
Logo des Julius Kühn-Instituts (c) JKI
(Bild: W. Wohlers, JKI)

Iva xanthiifolia (= Cyclachaena xanthiifolia), das Spitzblättrige Schlagkraut oder Spitzkletten-Rispenkraut, gehört zur Familie der Asteraceae, früher Compositae (Korbblütler). Die englischen Namen sind False Ragweed, Burweed Marsh-elder, Giant Sumpweed. EPPO-Code IVAXA.

Das Spitzblättrige Schlagkraut ist in Nordamerika heimisch und wurde im 19ten und 20ten Jahrhundert nach Osteuropa und Westasien eingeführt. Es kam dann mit importiertem Weizen aus der Ukraine und Kasachstan in die DDR und hat sich in Ostdeutschland entlang der Bahnlinien angesiedelt, ebenso wie auf Ödland, selbst am Potsdamer Platz und im Bereich der Mauer gibt es Bestände. In Westdeutschland ist es selten. Es ist eine wärmeliebende Pflanze, die gut auf stickstoffreichen Böden gedeiht. Im Acker konkurriert sie aufgrund ihrer Größe von 1 bis 2 m mit den Kulturpflanzen.

Die einjährige Pflanze wächst aufrecht und verzweigt sich kaum. Sie hat aber in fast jeder Blattachsel einen oder zwei kurze Seitentriebe. Die lang gestielten, ca. 15 bis 20 cm breiten wie auch ebenso langen, dreieckigen Blätter sind stark gesägt. Blätter wie auch die ganze Pflanze sind weich behaart, teilweise drüsig, vor allem im oberen Bereich. Die in Rispen angeordneten Blütenkörbe sind mit 5 mm Durchmesser winzig. Sie enthalten nur knapp zwei Dutzend Röhrenblüten, die entweder männlich oder weiblich sind. Blütezeit ist August und September.

Iva xanthiifolia kann allergische Reaktionen beim Menschen hervorrufen, vor allem bei Hautkontakt mit den Blättern. Tees aus der Pflanze wurde bei den Navajo-Indianern gegen Husten und Erkältungen verwendet. Auch sollte es vor Hexen schützen. Mit Iva wurde in Europa meistens die in den Ostalpen verbreitete Moschusschafgarbe (Achillea moschata) bezeichnet. Aus ihr wird heute noch der Ivalikör/Ivabitter hergestellt.

Zur Geschichte von I. x. in Deutschland: Herbert Sukopp (2003) Flora and Vegetation Reflecting the Urban History of Berlin. Die Erde 134, S 295 – 316. Außerdem: Vestal, Paul A. (1952) The Ethnobotany of the Ramah Navaho. Papers of the Peabody Museum of American Archaeology and Ethnology 40(4):1-94 (p. 52)

Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. September 2012.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Iva xanthiifolia – Schlagkraut (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
Dieses Attribut ist ein Spezialattribut in diesem Wiki.
18 Februar 2020 12:35:12). Abgerufen am 6. März 2025, 17:26 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Iva_xanthiifolia_–_Schlagkraut_(JKI-Pflanzenportraits)