Kickxia spuria (Antirrhinum spurium L.), das Eiblättrige oder auch Unechte Tännelkraut, gehört zur Familie der Plantaginaceae (Wegerichgewächse). Der englische Name ist Round-leaved Fluellen, Toadflax oder Cancerwort. EPPO-Code KICSP.
Das Eiblättrige Tännelkraut ist in den wärmeren Gebieten Mitteleuropas und im Mittelmeerraum heimisch. In Deutschland tritt es vor allem im Süden auf. Es ist selten und die Bestände gehen zurück. In Skandinavien wächst es so gut wie gar nicht. Nach Nordamerika wurde es verschleppt, ebenso nach Australien, wo es aber kaum zu finden ist. Es wächst auf kalkhaltigen Böden.
Die einjährige Pflanze wächst eher kriechend, nur der Haupttrieb wird bis zu 30 cm hoch. Sie verzweigt sich vielfach und ist stark behaart. Die älteren Blätter sind eiförmig, später dann am Blattstiel abgestumpft bzw. herzförmig. Aus den Blattachseln entsprießen einzelne Blüten, die durch ihre dunkelviolette Oberlippe auffallen. Die Unterlippe ist gelb.
Die Gattung wurde 1827 nach dem belgischen Botaniker Jean Kickx (1775 bis 1831) benannt. Es gibt in Europa zwei Kickxia-Arten: neben dem Eiblättrigen noch das Echte Tännelkraut (Kickxia elatine) mit den spießförmigen Blättern, das noch etwas häufiger zu finden ist.
| Viele Pflanzen des Eiblättrigen Tännelkrauts im August auf einem Feld nach der Ernte in den Abruzzen. (Bild: W. Wohlers) |
| Das Eiblättrige Tännelkraut wächst vor allem in die Breite. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nur die ersten Blätter haben einen relativ langen Stiel. Sie sind wie ein Ei geformt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Pflanzen bildet in der Regel einen aufrechten Hauptrieb und unten mehrere lange Seitentriebe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Pflanze ist weich und lang behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ober- wie Unterseite der Blätter sind gleich behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Neben den langenHaaren gibt es noch viele kürzere Haare mit einer Blase am Ende. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die oberen Blätter sind herzförmig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattadern sind versenkt, hier die Blattunterseite. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter an den Trieben werden zur Spitze hin, hier unten, kleiner. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die niederliegenden Stängel können bis 30 cm lang werden. Ganz links der Haupttrieb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Haupttrieb wächst straff aufrecht. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| In den Blattachseln der Triebspitzen werden entweder Blüten oder kleine Seitentriebe gebildet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die oberen Seitentriebe bilden meistens nur eine Blüte. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine Knospe. Die Kelchblätter sind dicht behaart, die Kronblätter weniger. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Einzelne Blüte mit der typisch schwarzvioletten Oberlippe und dem langen Sporn. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kronblätter sind miteinander halb verwachsen, die Unterlippe ist zum Schlund behaart. Die Antheren sind teilweise schwarz. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An einem Trieb sind Knospen, blühende und verblühte Blüten unregelmäßig verteilt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nach der Blüte fallen die Kronblätter raus, die Kelchblätter schließen sich. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Frucht schwillt an. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Frucht ist eine Deckelkapsel, hier bereits geöffnet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Oberfläche des ca 1 mm großen, abgeflachten Samens ist stark strukturiert: (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das Keimblatt ist nur 5 mm groß und hat eine eingezogene Spitze. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das erste richtige Blattpaar ist eiförmig und hat nur andeutungsweise Zähnchen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das zweite Blattpaar ist vor dem Größenwachstum leicht gezähnt. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. August 2022.
Fotos vom Pollen des Eiblättrigen Tännelkrauts gibt es bei PalDat, einer palynologischen Datenbank, zu sehen.