Lathyrus hirsutus L., die Rauhhaarige oder einfach nur Haarige oder Behaarte Platterbse, gehört zur Familie der Fabaceae oder Leguminosae (Schmetterlingsblütler). Die englischen Namen sind Hairy Vetchling, Caley pea. EPPO-Code LTHHI.
Die Behaarte Platterbse ist im Mittelmeergebiet heimisch, tritt aber auch in Europa nördlich der Alpen auf. Sie kommt vor allem in Süddeutschland vor. Sie gilt als stark gefährdet. In Skandinavien ist sie nicht vorhanden. In Schottland nur bis zum 56° Breitengrad. Nach Nordamerika wurde sie verschleppt. Sie wächst an Rainen und unter Hecken, aber auch auf Grasfluren und Getreidefeldern. Sie gedeiht gut auf nährstoffreichen, lockeren, kalkhaltigen Lehm- oder sandigen Lehmböden.
Die einjährige Pflanze kann bis zu 1 m lange Triebe bilden, mit denen sie an anderen Pflanzen emporwächst. Die Stängel endet an den vier Kanten mit einer kleine Haut, die allgemein als Flügel bezeichnet wird, bei der Behaarten Platterbse aber kaum sichtbar sein kann. Die Blätter sind auf zwei Fiederblättchen reduziert plus einige Ranken. Die violetten Blüten, manchmal auch rosa oder weiß, stehen meistens zu zweit an einem Blütenstängel. Blütezeit ist Juni bis August. Die Pflanze ist weitestgehend kahl, nur die Hülsen sind stark behaart.
| Eine einzelne Pflanze ohne Rankstütze Anfang August. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein Blatt besteht aus zwei kleinen Nebenblättern, zwei Fiederblättchen und Ranken. Sie sind nackt oder kaum behaart (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Nebenblätter sind schmal und haben lange Spitzen zu beiden Seiten. (Bild: W. Wohlers) |
| Zwei Haartypen auf der Blattunterseite auf bzw. neben der Mittelrippe im Elektronenmikroskop, nicht mehr ganz turgeszent. (REM-Bild: K. Richert-Pöggeler, JKI) |
| Das Fiederblatt endet mit einer kleinen Spitze. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Spitze des Fiederblattes setzt sich deutlich vom Blatt ab, auch in der Struktur der Zellen. (REM-Bild: K. Richert-Pöggeler, JKI) |
| Die Ranke weist längliche Zellen auf. (REM-Bild: K. Richert-Pöggeler, JKI) |
| Die Spitze der Ranke unterscheidet sich stark von der Spitze des Fiederblattes. Zellstrukturen sind nicht zu erkennen. (REM-Bild: K. Richert-Pöggeler, JKI) |
| Der Stängel ist vierkantig und leicht geflügelt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aus jeder Blattachsel sprießt ein Blütenstängel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Oberste Blätter und Knospen stehen eng zusammen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten stehen paarweise. Nur die Blütenstängel sind schütter behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kelchblätter sind zur halben Länge verwachsen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Haare am Blütenstiel. (REM-Bild: K. Richert-Pöggeler, JKI) |
| Die Kelchblätter sind behaart. (REM-Bild: K. Richert-Pöggeler, JKI) |
| Das obere Kronblatt, die Fahne, ist meistens sichtbar geädert, die beiden unteren Kronblätter, das Schiffchen, ist häufig heller, manchmal sogar weiß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Beim Verblühen geht die Blütenfarbe eher ins Blaue. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Pollen kann bis 50 um lang sein, hier schon etwas eingetrocknet, ein Pollenkorn besonders stark. (REM-Bild: K. Richert-Pöggeler, JKI) |
| Die Hülse ist stark behaart, die weißliche Basis der Haare fällt auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hülsen werden ca. 5 cm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zwei Haartypen auf den Hülsen. Die Basis der langen Haare sind besonders auffallend. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zwei Typen von Haaren auf den Hülsen. Unten rechts die Spitze eines Kelchblattes. Die Basiszellen der langen Haare sind geschrumpft. (REM-Bild: K. Richert-Pöggeler, JKI) |
| Die reifen Hülse sind braun. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine kleine Pflanze kurz nach der Keimung. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aus den Achseln der ersten beiden, sehr kleinen Tragblätter wachsen bereits Seitentriebe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten Blätter haben noch keine oder nur kleine Ranken. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Februar 2018.
Bilder von Pollen von Lathyrus-Arten sind bei PalDat zu sehen, einer palynologischen Databank.