Lepidium latifolium L. (= Cardaria latifolia), die Breitblättrige Kresse oder auch Pfefferkraut, gehört zur Familie der Brassicaceae, ehemals Cruciferae (Kreuzblütler). Die englischen Namen sind Dittander, Broadleaved Pepperwort. EPPO-Code LEPLA.
Die Breitblättrige Kresse ist in Europa und Westasien heimisch, ist aber relativ selten. Sie gilt als nicht gefährdet, kommt aber nur in einigen Gebieten Deutschlands vor. Nach Nordamerika wurde sie verschleppt. Dort wird in einigen Staaten eine Bekämpfung empfohlen, da sie entlang von Flüssen und am Meer die dort heimische Flora verdrängt. Sie wächst bevorzugt in feuchten Gebieten und tritt auf gewässernahen Flächen und Wiesen auf.
Die mehrjährige Pflanze bildet Grundblätter, die 10 cm breit und 20 cm lang werden können plus einem 10 cm langen Stiel. Sie sind breit lanzettförmig, glatt mit einem gezähnten Rand. Die Breitblättrige Kresse bildet nur wenige, häufig nur einen steif aufrechten Stängel, aber dieser hat viele Seitentriebe. Die weiß belegten Stängel werden 80 cm hoch oder höher. Die kleinen Blüten sind weiß, weitgehend auch die Kelchblätter, die Frucht ist violett mit langen, weißen Haaren. Blütezeit ist Juni bis August. Die zweiklappigen Schötchen bilden, wie für Lepidium typisch, nur einen Samen pro Fach. Die Breitblättrige Kresse hat ein ausgedehntes und tiefreichendes Wurzelsystem, mit denen es Frostperioden überdauert und sich verbreiten kann.
Wie alle Kresse-Arten enthält die Breitblättrige Kresse Bitterstoffe, sodass nur die jungen Blättern roh genießbar sind.
| Die blühende Pflanze im JKI-Unkrautgarten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine nur zwei Monate alte, aus Samen gekeimte Pflanze. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Pflanze bildet sofort Ausläufer, an denen Blätter gebildet werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nach fünf Monaten haben sich die wenigen ausgesäten Pflanzen ziemlich ausgebreitet. Sie blühen im ersten Jahr nicht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An den Trieben sitzen lanzettförmige, gezähnte Blätter, in deren Achseln sich Seitentriebe bilden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kelchblätter sind weiß mit grünem und violettem Grund. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auf dem violetten, weiß behaarten Fruchtknoten sitzt eine weiße Narbe. Gelbe Antheren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Schoten sind abgeflacht und rund. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Stängel mit den Schoten streckt sich nicht, sondern bildet einen auffallend kompakten Samenstand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nach der Blüte bleiben die harten Stängel stehen, die Blätter bleiben bis zum Frost grün. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind länglich oval und klein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. September 2012.