Leucanthemum vulgare (= Chrysanthemum leucanthemum L.), die Wiesen-Margerite gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütler). Der englische Name ist Ox-eye Daisy. EPPO-Code CHYLE.
Die Wiesen-Margerite kommt ursprünglich in ganz Europa und bis nach West- und Zentralasien vor, in Deutschland fast überall.. In Nordamerika ist sie jetzt weit verbreitet und selbst auf Hawaii wächst sie. In Neuseeland und im südöstlichen Australien ist sie viel zu finden. In Skandinavien kommt sie noch am Polarkreis vor.
Als typischer Magerkeitsanzeiger gedeiht sie auf nährstoffarmen Böden jeglicher Art, vor allem auf sandigem Ödland. Heute ist sie viel an Autobahnböschungen zu sehen. Früher war sie viel auf Wiesen vertreten. Aber sobald diese gedüngt werden, verschwindet sie, da sie wenig konkurrenzstark ist.
Die mehrjährige Pflanze kann 60 cm hoch werden. Sie ist unbehaart oder nur wenig behaart, die Blätter glänzend. Sie bildet lockere Horste. Die Blütenkörbe sind ca. 6 cm im Durchmesser und sehen mit ihren weißen Zungenblüten und den leuchtend gelben Röhrenblüten sehr dekorativ aus. Deswegen findet man sie heute auch in vielen Samenmischungen für Blumenwiesen. Blütezeit ist Mai bis zum Frost.
Früher wurde die Wiesen-Margerite der Gattung Chrysanthemum zugeordnet. Aber jetzt hat sie eine eigene Gattung bekommen, der sich von ihrem alten Artnamen ableitet und der „weiße Blüte“ bedeutet, nicht mehr die „Goldblüte". Das ist die Bedeutung von Chrysanthemum. Wer Wiesen-Margeriten abpflückt und ins Zimmer stellt, wird schnell einen etwas absonderlichen Geruch feststellen. Die Wiesen-Margerite enthält ätherische Öle und Pyrethrin, Cinerin sowie Jasmolin.
| Ein typischer Bestand an einer Autobahn. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im wenig gedüngten Rasen siedelt sie sich recht schnell an. (Bild: W. Wohlers) |
| Sie trieb gleich nach dem Rasenmähren wieder Blüten, hier noch mit kurzen Stielen, nicht höher als Gänseblümchen bei Trockenheit. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blütenstiele können auch im Rasen ziemlich lang werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Pflanze überwintert mit grundständigen, spatelförmigen Blättern. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Ausläufer bewurzeln sich. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Untere Stängelblätter. Sie sind länglich, an der Spitze gezähnt. Die Zähne an der Basis sind wohl Seitenblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Obere Stängelblätter haben nicht mehr den zahnlosen, mittleren Blattteil wie die unteren Stängelblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aus den Blattachseln sprießen Seitentriebe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Seitentrieb von oben mit Knospe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind nur sehr schütter behaart, hier die Blattoberseite. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Schüttere Behaarung auf der Blattunterseite. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die kantigen Stängel sind ebenfalls nur wenig behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Wiesen-Margerite ist häufig verlaust. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die endständigen Knospen sitzen anfangs eng aneinander. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen haben ein kleines Vorblatt. Hier ist die spärliche Stängelbehaarung gut zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Blütenkorb öffnet sich. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Zungenblüten wachsen aus dem Korb heraus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüte misst ca 6 cm im Durchmesser. Schneeweiße Zungenblüten und goldgelbe Röhrenblüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Am linken Rand der Röhrenblüten war eben ein Rüsselkäfer zu sehen. Hier frisst er wohl vom Pollen. Außerdem eine Tachinide, eine Raupenfliege. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Es könnte Kirbya moerens sein. Raupenfliegen leben von Nektar. Sie legen ihre Eier auf Insektenlarven, die dann von den schlüpfenden Larven der Raupenfliege parasitiert werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samenmischungen für Blumenwiesen können einen hohen Prozentsatz an Margeriten aufweisen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aus dem Korb sind bereits einige Samen herausgefallen. Die Samen sind längs gerippt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind ca 3mm lang und längs geriffelt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter messen 6 mm. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die hier unscharfen, 2,5 cm langen Primärblätter haben noch keinen gekerbten Rand wie die nächsten Blätter (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Oktober 2020.
Fotos vom Pollen der Wiesen-Margerite siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.