Lysimachia vulgaris L., der Goldfelberich, meistens Gemeiner oder Gewöhnlicher Gilbweiderich genannt, gehört zur Familie der Primulaceae (Primelgewächse). Die englischen Namen sind Yellow Loosestrife, Garden Loosestrife. Eppo-Code LYSVU.
Der Goldfelberich ist in Europa und bis nach Asien hinein heimisch. In Deutschland ist er häufig zu finden, nur in höheren Lagen weniger. Nach Nordamerika wurde er verschleppt, vor allem in die nordöstlichen US-Staaten. In Australien und Neuseeland konnte er sich nur wenig ausbreiten. In Südskandinavien ist er weit verbreitet, im Norden kommt er noch bis zum Polarkreis vor, wobei bei der Karte von Finnland auffällt, dass er nicht an den Küsten wächst. Der Goldfelberich ist eine Pflanze der feuchten Standorte, an Flussrändern, auch in nassen Wäldern. In Trockenrasen kommt er nicht vor, obwohl er von benachbarten feuchten Wiesen auf die höher gelegenen, meist trockeneren Wegränder wandert. Im Grünland ist er nicht gern gesehen.
Die mehrjährige Pflanze verbreitet sich nicht nur per Samen, sondern auch durch unterirische Ausläufer. Sie kann beachtliche 1,50 m erreichen und verzweigt sich mit straff aufrechten Seitentrieben. Mit ihren leuchtendgelben Blüten und den runden Kapseln fällt der Goldfelberich sofort auf. Blütezeit ist Juni bis August.
Lysimachus (360 - 281 v. Chr.) war ein General Alexander des Großen. Nach dessen Tod war er u.a. König von Thrakien und gründete dort die Stadt Lysimachia, seine Residenzstadt, an der engsten Stelle der Dardanellen. Heute gibt es nur eine Straße Lysimachou im griechischen Komitini nahe der Grenze zur Türkei. Die Blüten und Blätter wurden in der Naturheilkunde gegen vieles verwendet, ebenso als Färbepflanze.
| Der Goldfelberich kann eine Wiese völlig dominieren. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter sind breit lanzettlich und sitzen ohne Stiel am Stängel. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Oberseite der Blätter ist glänzend, weitgehend kahl und häufig dunkel gepunktet. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blattunterseite ist vor allem auf den Adern mit längeren Haaren besetzt, ansonsten nur Blasenhaare. (Bild: W. Wohlers) |
| Im unteren Teil der Pflanze sitzen die Blätter zu viert kreuzförmig zusammen. Es werden auch vier Seitentriebe gebildet. (Bild: W. Wohlers) |
| Oben jeweils zwei gegenständige Blätter mit zwei Seitentrieben. Die Stängel sind dicht behaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Seitentriebe wachsen straff aufrecht mit einem 30-Grad-Winkel zur Hauptachse. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kronblätter erscheinen. Sie sind leuchtend gelb. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kelchblätter haben immer einen orangefarbenen Rand. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Knospe öffnet sich. (Bild: W. Wohlers) |
| In der noch halb geschlossenen Blüte reißen bereits die Antheren auf. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Pollen ist gelb. (Bild: W. Wohlers) |
| Hier die leeren Antheren, die die Narbe eng umschließen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die fünfzählige Blüte misst etwas mehr als 1 cm im Durchmesser. Ein Thrips läuft hier herum. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Filamente der Antheren sind zur Hälfte zu einer Röhre zusammen gewachsen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die ganze Blüte ist mit Blasenhaaren besetzt. (Bild: W. Wohlers) |
| Auch die Filamentröhre trägt Blasenhaare, die hier schon etwas eingetrocknet sind. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blasenhaare auf den Kronblättern, noch frisch. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüten stehen in lockeren Trauben. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Traube des Hauptstängels mit den Tragblättern. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kronblätter sind abgefallen, die reifende Kapsel schwillt an. Typisch der orangefarbene Rand der Kelchblätter. (Bild: W. Wohlers) |
| Einige Blüten vertrocknen und setzen keine Samen an. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. September 2021.
Fotos vom Pollen des Goldfelberichs siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank, zu sehen.