Microthlaspi perfoliatum (= Thlaspi perfoliatum L.), das Stängelumfassende Hellerkraut oder Öhrchen-Hellerkraut, gehört zur Familie der Brassicaceae oder Cruciferae (Kreuzblütler). Die englischen Namen sind Cotswold Pennycress, Perfoliate Pennycress. EPPO-Code THLPE.
Das Stängelumfassende Hellerkraut ist eine eurasische Pflanze und kommt in Europa bis Südschweden, auch in England, in den Cotswolds, vor. In Deutschland wächst es nur im Süden, nicht in der norddeutschen Tiefebene. Nach Nordamerika wurde es verschleppt. Es bevorzugt kalkhaltige, nährstoffhaltige, auch trockene Böden und ist manchmal auch auf Felder zu sehen.
Die einjährige Pflanze wird bis zu 25 cm hoch und ist völlig unbehaart. Die Blattfarbe ist blaugrün, die Stängelblätter haben lange, breite Ohren. Die Blüten sind klein und reinweiß mit auffallenden, gelben Antheren. Blütezeit ist April bis Juni. Die Schötchen stehen auf langen Stielen und sind breit herzförmig. Ihre löffelartige Form und ihre horizontale Stellung dienen der Verbreitung des Samen. Werden sie von Regentropfen getroffen, so biegen sich die Stiele etwas, beim Rückfedern werden die Samen aus den aufplatzenden Schötchen fortgeschleudert. 80 cm sollen möglich sein.
| Hier stehen mehrere Pflanzen eng zusammen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| So sieht der Bestand im JKI-Unkrautgarten vor der Blüte aus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die wenigen Blätter der Rosette sind eiförmig mit langem Stiel. (Bild: W. Wohlers) |
| Die aufrechten Blätter in der Mitte zeigen, dass die Pflanze zu schossen beginnt; die Knospen sind bereits zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Pflanzen mit Grund- und Stängelblättern. (Bild: W. Wohlers) |
| Bereits die unteren Stängelblätter laufen spitz aus mit gezähntem Rand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängelblätter haben breite Ohren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Öhrchen sind fast stängelumfassend. (Bild: W. Wohlers) |
| Aus den Blattachseln sprießen Seitentriebe, anfangs sind nur weitere Blätter zu sehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Trieb mit Blüten und Knospen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kelchblätter sind häufig rötlich gefärbt mit weißem, häutigem Rand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten stehen über den Knospen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kronblätter sind reinweiß, der Pollen gelb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Sechs Antheren wie bei allen Kreuzblütlern. Die Blüte ist nur 1,5 mm groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Narbe ist weiß. Die kleine Schote ist bereits zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nach der Blüte schließen sich die Kelch- und Kronblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die weißen Kronblätter werden an beiden Seiten der jungen Schote zusammengeschoben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein Trieb mit Blüten und Schötchen Anfang Juni. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Schötchen haben einen langen Stiel und stehen mit ca 80 Grad vom Stängel ab. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Schötchen sind flach. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein Blick von oben auf Knospen, Blüten und Schötchen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Stängel streckt sich und die Schötchen stehen nicht mehr so eng zusammen. (Bild: W. Wohlers) |
| Verblüht und reifend. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Schote ist herzförmig mit der gut sichtbaren Sollbruchstelle in der Mitte. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die reifen Schötchen färben sich gelb orange. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Samen sind gelb orange. (Bild: W. Wohlers) |
| Die fast runden Keimblätter sind 6 mm groß plus dem langen Stiel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten richtigen Blätter haben noch einen glatten Rand und keine Zähnchen. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. März 2020.
Fotos von Pollen des Stängelumfassenden Hellerkrauts siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.