Misopates orontium (= Antirrhinium orontium L.), das Feld- oder Acker-Löwenmäulchen, auch Großer Orant oder Katzenmaul genannt, gehört zur Familie der Plantaginaceae (Wegerichgewächse), ehemals zu den Scrophulariaceae (Braunwurzgewächse) gehörig. Der englische Name ist Lesser oder Small Snapdragon. EPPO-Code ATHOR.
Das Ackerlöwenmaul kommt aus dem Mittelmeergebiet, ist in Deutschland aber schon lange vorhanden. Es kommt nicht überall vor, südlich der Donau gar nicht, und gilt als gefährdet. Nach Nordamerika wurde es verschleppt. Man findet es vermehrt aber eigentlich nur in Oregon, während es in Australien und Neuseeland weiter verbreitet ist. In Skandinavien wächst es noch in Südschweden, ist aber selten. Das Ackerlöwenmaul ist wärmeliebend und wächst auf Äckern, vor allem Getreidefeldern, und Weinbergen, auch Brachen mit kalkarmen, lockeren Lehm- oder Sandlehmböden.
Die Pflanze ist einjährig. Sie wird bis zu 50 cm hoch, meistens jedoch nicht mehr als 30 cm. Die Blätter sind lineal-lanzettlich und wechselständig. Die Blüten stehen einzeln im oberen Stängelteil in den Blattachseln. Die Kelchblätter sind untereinander deutlich ungleich. Sie überragen die Kronenblätter und später auch die Frucht. Die Blütenblätter können weiß, hell- oder dunkelrosa mit dunkleren Adern sein und sind ca 1 cm lang. Blütezeit ist Juli bis Oktober.
| Der Bestand des Feld-Löwenmauls im JKI-Garten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Frisch gepflanzt im Unkrautgarten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Untere Stängelblätter sind breit lanzettlich. Dies hier ist 11cm lang und 2,5 cm breit. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Dies mittlere Blatt misst immerhin noch 8 cm. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ganze Pflanze ist mit Drüsenhaaren besetzt. Sie sind so durchsichtig, dass sie auf der Blattoberfläche nicht auffallen. (Bild: W. Wohlers) |
| Bei jungen Trieben sind die Stängel allerdings dicht mit Haaren besetzt, die auffallen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Haare sind ca 0,5 mm lang mit einem kleinen drüsigen Kopf. (Bild: W. Wohlers) |
| An der Blattbasis sind auch lange Haare zu sehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Vielfach sind die Stängel aber auch kahl. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Seitentriebe werden in den meisten Blattachseln gebildet. (Bild: W. Wohlers) |
| Triebspitze mit den ersten, ganz versteckten Knospen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Knospe und Blätter sind aufwärts gerichtet. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüte besteht aus den hier weißen Kronblättern und fünf grünen Kelchblättern, die genauso aussehen wie das grüne Tragblatt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Oberlippe ist stark gewachsen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter weisen auch einige lange Haare auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüte streckt sich. (Bild: W. Wohlers) |
| Die dunklen Antheren werden sichtbar, die dann von den sich vergrößernden Kronblättern verdeckt werden. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein Trieb mit voll entwickelten, weißen Blüten mit dunklen Adern. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüte ist spiegelsymmetrisch mit großer Ober- und Unterlippe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Kurze Drüsenhaare auf der Oberlippe. (Bild: W. Wohlers) |
| Auf der Unterlippe befinden sich einige lange Haare. (Bild: W. Wohlers) |
| Blüte mit aufgebogener Oberlippe. Die Blüten können weiß oder rosa sein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zwischen Tragblatt und Blüte entwickelt sich eine Knospe. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine grüne, noch kleine Kapsel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Mit zunehmender Reife verfärbt sich die Kapsel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine reife, oben geöffnete Kapsel. Die Stängel verfärben sich rot. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die schwarzbraunen Samen sind nur ca. 1 mm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind anfangs rhomboid, mit weiterem Wachstum aber länglich. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten richtigen Blätter sind breit und hier 25 mm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Juli 2020.