Orobanchaceae in Deutschland (Andreas Fleischmann)

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Hinweis: Dieser Schlüssel ist mit dem Autornamen gekennzeichnet und die Mitarbeit ist auf Andreas Fleischmann beschränkt. Auf der Diskussionsseite sind Kritik und Verbesserungsvorschläge willkommen! Direkte Verbesserungen und Illustrationen sind insbesondere in der frei veränderlichen Version in offener Zusammenarbeit erwünscht: Orobanchaceae.
Diese Arbeit ist eine Originalarbeit, die erstmalig hier publiziert ist.
Zitiervorschlag: Fleischmann, Andreas 2015. Schlüssel zu den Orobanchaceae in Deutschland. http:/​/​offene-naturfuehrer.​de/​web/​Orobanchaceae_​in_​Deutschland_​(Andreas_​Fleischmann)


Orobanchaceae – Sommerwurzgewächse

Orobanchaceae (Sommerwurzgewächse; Lamiales)
Von: Andreas Fleischmann
Daten nach Bolliger (1996), Fischer (2004), Schmeil-Fitschen (2009), Rothmaler (2005), Scheunert et al. (2012), Tutin (1972), Weber (1978), IUCN Rote Liste (2002).
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland — Mitarbeit begrenzt auf: Andreas Fleischmann
1
Pflanzen ohne Blattgrün, Blätter schuppenartig, reduziert   ► 2
Lathraea Habitus (A.Fleischmann).jpg
Orobanche Habitus (A.Fleischmann).JPG
1*
Pflanzen mit grünen Laubblättern   ► 3
Rhinanthus Habitus (A.Fleischmann).JPG
Melampyrum Habitus (A.Fleischmann).jpg
2 (1)
Blüten in einseitwendiger Traube, oder am Boden sitzend, Blütenstand ohne deutlichen Stiel, Kelch deutlich röhrig und aufgeblasen, Blütenstand kahl oder mit wenigen einfachen Haaren, Blütezeit im Frühjahr (März–April, Pflanzen im Gebirge gelegentlich bis August), Pflanzen in Laub- oder Nadelwäldern, Auwäldern, parasitisch auf Bäumen, daher Blüten in der Regel im Wurzelbereich von Bäumen 
 Schuppenwurz  –  Lathraea
Lathraea Habitus (A.Fleischmann).jpg
2*
Blüten in allseitwendigen Trauben oder Ähren, Blütenstand deutlich gestielt, Kelch zu zwei schmalen Zipfeln reduziert, Blütenstand mit Drüsenhaaren (und gelegentlich zusätzlichen einfachen Haaren) bedeckt, Blütezeit im Sommer ((Mai)Juni–August(Oktober)), Pflanzen in der Regel in offenem Gelände oder in Hecken, parasitisch auf krautigen Pflanzen (im Geltungsbereich nur zwei Arten auf Sträuchern und daher gelegentlich in Wäldern) 
 Sommerwurz  –  Orobanche
Orobanche Habitus (A.Fleischmann).JPG
3 (1)
Blätter fiederschnittig oder gefiedert, Blätter unten in grundständiger Rosette, am Stängel wechselständig, seltener quirlig oder gegenständig (je eine Art im Geltungsbereich), Oberlippe der Blütenkrone helmförmig, Alpenpflanzen oder Pflanzen in Mooren, Sickerfluren oder wechselfeuchten Rasen 
 Läusekraut  –  Pedicularis
Pedicularis Habitus (A.Fleischmann).jpg
3*
Blätter immer ungeteilt, ganzrandig oder meist gezähnt, Blätter gegenständig, zur Blütezeit in der Regel ohne grundständige Rosette, Oberlippe der Blütenkrone helmförmig oder flach ausgebreitet   ► 4
4 (3)
Oberlippe der Krone an der Spitze deutlich zweilappig, die beiden Lappen meist nach oben gebogen, Oberlippe kürzer als die Unterlippe, Kronröhre kurz, weit offen, Blüten weiß, violett, oder rötlich-gelb mit gelbem Schlundfleck auf der Unterlippe, oder gelb mit rotbraunen Punkten auf der Unterlippe   ► 5
4*
Oberlippe helmförmig, an der Spitze höchstens schwach ausgerandet, Kronröhre lang, typische Lippenblüte, Blüten einfarbig gelb, violett, oder rosa (nur bei Bellardia zweifarbig weiß/rot oder rosa)   ► 6
5 (4)
Kronröhre undeutlich zweilippig, fast radiär anmutend, gelb mit rotbraunen Punkten auf der Unterlippe, Oberlippe flach ausgebreitet, Blütenstiel deutlich erkennbar (3-7 mm lang), Früchte fast kugelförmige, einsamige Nüsschen, grün mitsamt dem anhaftenden Kelch abfallend 
 Alpenrachen  –  Tozzia alpina Linné
Ausdauernder Halbparasit mit fleischigem, schuppigen Rhizom (erste Entwicklungsphase unterirdisch als chlorophyllfreier Vollschmarotzer, später grüner Halbparasit), Stängel kahl, schwach verzweigt oder unverzweigt, ca. 10-50 cm hoch (zur Fruchtzeit Triebe bis 100 lang, stark etioliert), Blätter gegenständig, gezähnt, kahl, glänzend. Krone ca. 1 cm lang, schwach zweilippig (fast radiär anmutend), gelb, Unterlippe bräunlich-rot punktiert. Blütezeit Juni- August.
Alpenpflanze. Feuchte Hochstaudenfluren, Pestwurz-Bestände, (sicker)frische Gebüsche, seltener offenere Sickerfluren; Im Geltungsbereich nur im südlichen Bayern (Alpen und Alpenvorland, nach Norden etwa bis München).
Die Oberlippe der Krone ist bei Tozzia flach ausgebreitet, die Spitze ist zweilappig, die beiden Lappen sind meist aufgebogen. Die Oberlippe ist viel kürzer als die Unterlippe
Habitus von Tozzia alpina
5*
Kronröhre deutlich zweilippig, weiß, violett, oder gelb mit gelbem Schlundfleck auf der Unterlippe, Oberlippe helmförmig aufgewölbt, Blüten fast sitzend (Blütenstiel kürzer als 3 mm), Früchte Streukapseln mit mehreren weißen Samen 
 Augentrost  –  Euphrasia
Die Oberlippe der Krone ist bei Euphrasia helmförmig ausgebreitet, die Spitze ist zweilappig, die beiden Lappen sind meist aufgebogen. Die Oberlippe ist viel kürzer als die Unterlippe
6 (4)
Kelch bauchig aufgeblasen, seitlich zusammengedrückt, Krone kräftig gelb, die helmförmige Oberlippe an der Spitze mit zwei kurzen, weißlichen oder bläulichen stumpfen Zähnen, Samen relativ groß, stark abgeflacht (linsenförmig), mit häutigem Rand, braun 
 Klappertopf  –  Rhinanthus
Rhinanthus Habitus (A.Fleischmann).JPG
6*
Kelch nicht bauchig aufgeblasen, sondern röhrig, glockig oder zweilippig, Krone violett, rosa, gelb, helmförmige Oberlippe ohne Zähne, Samen relativ klein, drehrund, oder mit kurzen Flügelleisten, weiß, braun oder gelblich   ► 7
7 (6)
Pflanze ausdauernd, mit schuppigem Rhizom, Stängel unverzweigt, Blüten dunkelviolett, Kronröhre außen dicht mit Drüsenhaaren besetzt 
 Alpenhelm, Trauerblume, Bartschie  –  Bartsia alpina Linné
Ausdauernder Halbparasit mit fleischigem, schuppigen Rhizom, Stängel unverzweigt, abstehend flaumig behaart, ca. 5-20 cm hoch, Blätter gegenständig, eiförmig, gezähnt, flaumig behaart, Hochblätter dunkel violett. Krone ca. 2 cm lang, zweilippig, dunkel braunviolett, drüsig. Blütezeit Juni- August.
Alpenpflanze. Feuchte Sickerfluren, Quellmoore, Flachmoore, sickerfrische Steinrasen; Im Geltungsbereich nur im südlichen Bayern (Alpen und Alpenvorland, nach Norden etwa bis Augsburg) und südwestlichen Baden-Württemberg (Süd-Schwarzwald)
Habitus von Bartsia alpina
Die Krone von B. alpina ist trüb violett und flaumig behaart
7*
Pflanze einjährig, Wurzeln schwach entwickelt, Stängel in der Regel mit wenigen Seitenästen, selten unverzweigt, Kronröhre außen kahl oder behaart, aber nicht drüsig   ► 8
Bei einigen Arten von Odontites, die aber nicht im Geltungsbereich vorkommen, kann die Kronröhre auch dicht drüsig sein, im Geltungsbereich ist der Schlüssel jedoch eindeutig
8 (7)
Tragblätter deutlich von den Laubblättern verschieden, meist deutlich tief gesägt oder gezähnt, oft violett oder gelblich-grün (bei Melampyrum sylvaticum und M. pratense jedoch sattgrün wie die Laubblätter), Krone gelb, Oberlippe der Krone seitlich zusammengedrückt, der Rand nach außen aufgeschlagen, Unterlippe am Gaumen mit zwei Höckern, Samen gelblich oder braun, walzlich, mit Elaiosom 
 Wachtelweizen  –  Melampyrum
Melampyrum Habitus (A.Fleischmann).jpg
8*
Tragblätter kaum von den Laubblättern verschieden, Krone gelb, rötlich, rosa oder weißlich, Oberlippe der Krone nicht seitlich zusammengedrückt, der Rand nicht umgeschlagen, Unterlippe ohne Höcker am Gaumen, Samen weiß, trocken, ohne Anhängsel   ► 9
9 (8)
Staubblätter aus der Krone herausragend, Unterlippe der Krone kürzer oder in etwa gleich lang wie die Oberlippe, Krone rosa (fleischfarben) oder gelb 
 Zahntrost  –  Odontites
9*
Staubblätter in der helmförmigen Oberlippe der Krone verborgen, Unterlippe der Krone deutlich länger als die Oberlippe, Krone gelb oder weißlich/rosa-rot 
 Teerkraut, Bellardie  –  Bellardia (incl. Parentucellia)
Parentucellia flower (A.Fleischmann).JPG

Melampyrum – Wachtelweizen (Deutschland)

Melampyrum (Wachtelweizen; Orobanchaceae)
Von: Andreas Fleischmann
Daten nach Schmeil-Fitschen (2009), Rothmaler (2005), Weber (1978), IUCN Rote Liste (2002)
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland — Mitarbeit begrenzt auf: Andreas Fleischmann
1
Blüten allseitwendig   ► 2
1*
Blüten einseitwendig   ► 3
2 (1)
Blütenstand drehrund, Hochblätter flach ausgebreitet, Rand grob fransig gezähnt, Hochblätter kräftig hellviolett (purpurn), Krone violett, an der Spitze gelb, ca. 2 cm lang 
 Acker-Wachtelweizen  –  Melampyrum arvense Linné
Einjähriger Halbparasit, Stängel ca. 10-50 cm hoch, schwach verzweigt, Tragblätter kräftig purpur-violett, gezähnt, Kronröhre violett mit gelber Spitze, verschlossen. Blütezeit Mai-August.
Extensive genutzte, trockene Äcker, (Halb)Trockenrasen, Trockengebüsche, Trockenhänge. Im Geltungsbereich verbreitet, aber südlich der Donau und im Norden Deutschlands selten.
Melampyrum Habitus (A.Fleischmann).jpg
Melampyrum arvense flower (A.Fleischmann).jpg
2*
Blütenstand vierkantig, Hochblätter gefaltet, Rand fein kammartig gezähnt, Hochblätter gelblich-grün oder rötlich überlaufen, Krone hellgelb bis gelblich weiß, ca. 1,5 cm lang 
 Kamm-Wachtelweizen  –  Melampyrum cristatum Linné
Einjähriger Halbparasit, Stängel ca. 10-50 cm hoch, schwach verzweigt, Tragblätter gelblich-grün oder rötlich, kammartig gezähnt, Kronröhre hellgelb, verschlossen. Blütezeit Mai-September.
(Halb)Trockenrasen, trockene, lichte Wälder und Gebüsche, Waldränder. Im Geltungsbereich im Alpenvorland und Mittel-Deutschland zerstreut, sonst selten.
Melampyrum cristatum flower (A.Fleischmann).jpg
3 (1)
Tragblätter grün wie die Laubblätter, lanzettlich, ganzrandig, an der Basis mit einzelnen Zähnen, Kelch kahl   ► 4
3*
Tragblätter violett, breit eiförmig, Rand mit borstigen Zähnen, Kelch wollig behaart 
 Hain-Wachtelweizen  –  Melampyrum nemorosum Linné
Einjähriger Halbparasit, Stängel ca. 20-70 cm hoch, schwach verzweigt, Tragblätter violett, borstig gezähnt, Kronröhre goldgelb, Spitze oft rot überhaucht, verschlossen. Blütezeit Mai-September.
Lichte (Laub)Wälder, Waldränder. Im Geltungsbereich in Thüringen und Sachsen verbreitet, sonst zerstreut.
4 (3)
Kronröhre relativ kurz, etwa so lang wie der Kelch, gekrümmt, Krone vorne weit geöffnet (Kronoberlippe von der Unterlippe divergierend), Krone goldgelb (dunkel gelb), 5-10 mm lang 
 Wald-Wachtelweizen  –  Melampyrum sylvaticum Linné
Einjähriger Halbparasit, Stängel ca. 10-30 cm hoch, schwach verzweigt, Tragblätter grün, ganzrandig oder mit wenigen Zähnen an der Basis, Kronröhre 5-10 mm lang, goldgelb, weit geöffnet. Blütezeit Mai-August.
Lichte (Nadel)Wälder, Waldränder, alpine Zwergstrauchgesellschaften, kalkmeidend. Submontan bis alpin. Im Geltungsbereich in den Alpen und im Alpenvorland verbreitet, zudem im Schwarzwald und im Harz.
4*
Kronröhre lang, deutlich länger als der Kelch, gerade, Kronoberlippe fest auf Unterlippe gepresst, daher Krone vorne verschlossen, Krone hellgelb, seltener dunkelgelb, 12-20 mm lang 
 Wiesen-Wachtelweizen  –  Melampyrum pratense Linné
(= Melampyrum paludosum (Gaudin) Prantl)
Einjähriger Halbparasit, Stängel ca. 10-50 cm hoch, schwach verzweigt, Tragblätter grün (selten bräunlich-rot), ganzrandig oder mit wenigen Zähnen an der Basis, Kronröhre 12-20 mm lang, hellgelb, verschlossen. Blütezeit Mai-August.
Lichte Wälder, Waldränder, Waldlichtungen, Heiden, Hochmoore, alpine Zwergstrauchgesellschaften, kalkmeidend. Im Geltungsbereich im Süden häufig, im Norden verbreitet.

Rhinanthus – Klappertopf (Deutschland)

Rhinanthus (Klappertopf; Orobanchaceae)
Von: Andreas Fleischmann
Daten nach Schmeil-Fitschen (2009), Rothmaler (2005), Weber (1978), IUCN Rote Liste (2002).
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland — Mitarbeit begrenzt auf: Andreas Fleischmann
1
Kelch und Deckblätter kahl (oder höchstens an den Rändern mit wenigen kurzen Borsten), Krone 15-20 mm lang   ► 2
Rhinanthus minor Habitus (A.Fleischmann).JPG
1*
Kelch und Deckblätter mit langen zottigen Haaren, Krone 20 mm lang 
 Zottiger Klappertopf  –  Rhinanthus alectorolophus (Scopoli) Pollich
(= Rhinanthus major Linné, Rhinanthus hirsutus Lamarck, Alectrolophus hirsutus Allioni)
Einjähriger Halbparasit, Stängel ca. 10-60(80) cm hoch, Tragblätter hell gelblich-grün, behaart, ihr Rand gleichmäßig gezähnt, Kronröhre verschlossen, schwach aufwärts gekrümmt, goldgelb, Zahn der Oberlippe bläulich violett. Blütezeit Mai-August.
Fettwiesen, Halbtrockenrasen, Wegränder, Getreideäcker. Im Geltungsbereich im Süden häufiger, in der Mitte zerstreut, im Norden selten.
Der Kelch von Rh. alectorolophus ist dicht mit zottigen Haaren besetzt; die Kronröhre ist verschlossen, die Kronoberlippe trägt an der helmförmigen Spitze mit zwei bläuliche Zähne
1**
Kelch und Deckblätter mit Drüsenhaaren, Krone 1 cm lang, im Geltungsbereich nur in Thüringen (Jena) 
 Drüsiger Klappertopf  –  Rhinanthus rumelicus Velenovský
(= Rhinanthus aschersonianus (M.Schulze) O.Schwarz)
Einjähriger Halbparasit, Stängel ca. 15-60 cm hoch, Tragblätter drüsig behaart, hell gelblich grün, ihr Rand gleichmäßig gezähnt, Kronröhre verschlossen, schwach aufwärts gekrümmt, goldgelb, Zahn der Oberlippe bläulich violett. Blütezeit Mai-August.
Halbtrockenrasen. Im Geltungsbereich selten im Osten Thüringens, bei Jena (vermutlich Neophyt aus Südosteuropa).
2 (1)
Die beiden Zähne der Kron-Oberlippe breiter als lang, weißlich, selten bläulich, Kronröhre gerade, kurz (kürzer als der Kelch) 
 Kleiner Klappertopf  –  Rhinanthus minor Linné
Einjähriger Halbparasit, Stängel ca. 5-50 cm hoch, Tragblätter kahl, rötlich-braun überhaucht oder hell gelblich-grün, ihr Rand gezähnt, Kronröhre offen, gerade, hellgelb bis goldgelb, Zahn der Oberlippe meist weißlich, seltener bläulich violett. Blütezeit Mai-September.
Frische bis wechselfeuchte Wiesen, (Halb)Trockenrasen, Bergwiesen. Im gesamten Geltungsbereich verbreitet, nur im Norden seltener.
Die Kronröhre von Rh. minor ist sehr kurz, kürzer als der Kelch; die Kronoberlippe trägt an der helmförmigen Spitze zwei kurze, breite, weiße Zähne
2*
Die beiden Zähne der Kron-Oberlippe länger als breit, bläulich violett (selten weiß), Kronröhre aufwärts gebogen, so lang wie der Kelch oder länger   ► 3
3 (2)
Schlund der Kronröhre geschlossen, Kronröhre relativ lang, schwach gekrümmt 
 Großer Klappertopf  –  Rhinanthus angustifolius C.C.Gmelin
(= Rhinanthus serotinus (Schönheit ex Halácsy & Heinr.Braun) Oborny)
Einjähriger Halbparasit, Stängel ca. 10-80 cm hoch, Tragblätter kahl, hell gelblich-grün, ihr Rand ungleichmäßig gezähnt, Kronröhre geschlossen, schwach gekrümmt, goldgelb, Zahn der Oberlippe bläulich violett. Blütezeit Mai-September.
Feuchte bis frische Wiesen, Magerrasen, (Halb)Trockenrasen, Dünen. Im Geltungsbereich verbreitet im Norden, zerstreut in der Mitte, selten im Süden.
3*
Schlund der Kronröhre offen, Kronröhre kurz, stark aufwärts gekrümmt   ► 4
4 (3)
Deckblätter mit langen, grannenartigen Zähnen, Blätter breit lanzettlich bis linealisch, spitz, Krone 15-20 mm lang 
 Grannen-Klappertopf  –  Rhinanthus glacialis Personnat
(= Rhinanthus aristatus Čelakovský)
Einjähriger Halbparasit, Stängel ca. 5-60 cm hoch, Tragblätter kahl, hell gelblich-grün oder rötlich-braun überhaucht, ihr Rand stark gezähnt mit langen grannenartigen Zähnen, Kronröhre offen, stark aufwärts gekrümmt, gelb, Zahn der Oberlippe bläulich violett. Blütezeit Mai-September.
(Halb)Trockenrasen, wechselfeuchte Wiesen, Bergwiesen, Geröllfelder. Im Geltungsbereich in den Alpen und im Alpenvorland verbreitet, selten und vereinzelt in Hessen, Rheinland, Thüringen, und Sachsen-Anhalt.
Rh. glacialis hat Deckblätter mit langen, grannenartigen verlängerten Zähnen; die gekrümmte Kronröhre hat einen offenem Schlund und trägt zwei bläuliche Zähne an der Spitze der helmförmigen Kronoberlippe
Rhinanthus Habitus (A.Fleischmann).JPG
4*
Deckblätter mit kurzen, spitzen Zähnen, Blätter schmal eiförmig, stumpf, Krone 15 mm lang, im Geltungsbereich nur selten im Südwesten Sachsens (Erzgebirge) 
 Alpen-Klappertopf  –  Rhinanthus pulcher Opiz
(= Rhinanthus alpinus Baumgarten)
Einjähriger Halbparasit, Stängel ca. 15-50 cm hoch, Tragblätter kahl, rötlich überhaucht oder hell gelblich-grün, ihr Rand gezähnt, Kronröhre offen, stark aufwärts gekrümmt, hellgelb (oft mit rötlicher Zeichnung), Zahn der Oberlippe bläulich violett. Blütezeit Juni-Juli.
Bergwiesen, Weiden. Im Geltungsbereich selten im Südwesten Sachsens (Erzgebirge).

Bellardia (incl. Parentucellia) – Teerkraut (Europa)

Bellardia (Teerkraut; Orobanchaceae)
Von: Andreas Fleischmann
Bellardia wird hier in der Fassung inkl. Parentucellia behandelt. Zumindest Bellardia viscosa in Deutschland selten als Neophyt, unbeständig. Die anderen beiden Arten sind mit Potenzial als Neophyten in Deutschland zu erwarten. Quelle: Daten nach Schmeil-Fitschen (2009), Rothmaler (2005), Scheunert et al. (2012), Tutin (1972), IUCN Rote Liste (2002).
Geographischer Geltungsbereich: Europa — Mitarbeit begrenzt auf: Andreas Fleischmann
1
Krone sehr kurz, 8-10 mm lang, Oberlippe rot-purpurn (selten weiß), Unterlippe weiß oder rosa mit gelbem Schlundfleck, Oberlippe dicht mit drüsenlosen Haaren besetzt 
 Breitblättriges Teerkraut  –  Bellardia latifolia (Linné) Cuatrecasas
(= Euphrasia latifolia Linné, Parentucellia latifolia (Linné) Caruel)
Einjähriger Halbparasit, Stängel ca. 5-20(40) cm hoch, wenig verzweigt oder unverzweigt, Korne rötlich und weiß mit gelbem Schlundfleck auf der Unterlippe.
Noch nicht in Deutschland.
1*
Krone 17-25 mm lang, einfarbig gelb oder weiß mit rosa Oberlippe, Oberlippe drüsenhaarig   ► 2
2 (1)
Kelch regelmäßig 4-zähnig (alle Kelchzähne gleich groß), oberste Tragblätter laubblattartig, gezähnt, Krone hellgelb, Stängel mit Drüsenhaaren und einfachen, drüsenlosen Haaren, Samen drehrund, 0,3-0,4 mm lang, 
 Klebriges Teerkraut  –  Bellardia viscosa (Linné) Fischer & C.A.Mey.
(= Bartsia viscosa Linné, Parentucellia viscosa (Linné) Caruel)
Einjähriger Halbparasit, Stängel 10-35(60) cm hoch, unverzweigt bis wenig verzweigt, Blätter eiförmig-lanzettlich, Krone hellgelb. Blütezeit Juni bis August
Feuchte, sandige Straßenränder und Gräben, Böschungen. Seltener Neophyt in Deutschland, ob in Ausbreitung?
Parentucellia flower (A.Fleischmann).JPG
2*
Kelch 2-lippig bis ungleichmäßig 4-zähnig, oberste Tragblätter ganzrandig, von den Laubblättern verschieden, Krone weiß und rosa oder einfarbig gelb, Stängel nur mit einfachen, drüsenlosen Haaren, Samen schmal geflügelt, 0,6-0,7 mm lang, 
 Bellardie  –  Bellardia trixago (Linné) Allioni
(= Bartsia trixago Linné)
Einjähriger Halbparasit, Stängel bis 70 cm hoch, unverzweigt (selten wenig verzweigt), Blätter linealisch bis schmal lanzettlich, Rand gezähnt. Krone rosa und weiß oder einfarbig gelb.
Noch nicht in Deutschland.


Odontites – Zahntrost (Deutschland)

Odontites (Zahntrost; Orobanchaceae)
Von: Andreas Fleischmann
Daten nach Bolliger (1996), Schmeil-Fitschen (2009), Rothmaler (2005), Weber (1978), IUCN Rote Liste (2002).
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland — Mitarbeit begrenzt auf: Andreas Fleischmann
1
Krone gelb, Staubblätter frei, weit aus der Krone herausragend, Staubbeutel parallel zu den Filamenten stehend 
 Gelber Zahntrost  –  Odontites luteus (Linné) Clairville
(= Euphrasia lutea Linné, Orthantha lutea (Linné) Wettstein)
Einjähriger Halbparasit, Stängel ca. 10-70 cm hoch, meist unten verholzt, reich verzweigt mit vielen Seitenästen (selten kleine Exemplare wenig bis unverzweigt), Stängel mit einfachen, anliegenden Haaren besetzt, Blätter lineal-lanzettlich, ganzranding oder mit wenigen, undeutlichen Zähnchen. Blütezeit im Geltungsbereich (Juli)August-Oktober.
Warme, sonnige Trockenrasen und Sandmagerrasen, Trockenwälder und –gebüsche. Im Geltungsbereich v.a. in Wärme- und Trockengebieten.
Gelbe Kronröhre mit weit aus der Oberlippe herausragenden, ausgebreiteten Staubblättern. Bei dieser Verwandtschaftsgruppe der Zahntroste stehen die Staubbeutel parallel zu den Filamenten (Staubfäden) der Staubblätter.
1*
Krone schmutzig rosa (fleischfarben), Staubblätter paarweise aneinander liegend, nicht oder nur wenig aus der Oberlippe der Krone herausragend, Staubbeutel etwa im rechten Winkel zu den Filamenten stehend   ► 2
(Artgruppe Roter Zahntrost, Odontites vernus agg.)
Rosafarbene Kronröhre mit in der Oberlippe verborgenen Staubblättern. Bei dieser Verwandtschaftsgruppe der Zahntroste sind die Staubbeutel rechtwinklig zu den Filamenten (Staubfäden) abgewinkelt.
2 (1)
Stängel vom Grund an verzweigt, Seitenäste etwa rechtwinklig abstehend, viele Seitenäste (3-12 Paare), Blütezeit Hochsommer bis Herbst (Juli-Oktober) 
 Roter Zahntrost, Gewöhnlicher Zahntrost  –  Odontites vulgaris Moench s.str.
(= Euphrasia odontites Linné, Odontites ruber Besser, Odontites serotinus Dumortier))
Einjähriger Halbparasit, Stängel ca. 15-50 cm hoch, sparrig verzweigt, Stängel und Blätter mit anliegenden einfachen Haaren besetzt, Blätter (schmal) lanzettlich, Rand stumpf gezähnt, beidseitig behaart. Blütezeit Ende Juli bis Oktober.
Wiesen, (wechselfeuchte) Trockenrasen, Straßenränder, Wegränder, Schuttplätze, Teichufer, feuchte Gräben, Böschungen. Im gesamten Geltungsbereich
2*
Stängel nur im oberen Teil verzweigt oder unverzweigt, Seitenäste im spitzen Winkel abstehend, nur wenige Seitenäste (1-4 Paare), Blütezeit im Frühsommer (Mai-Juli)   ► 3
3 (2)
Küstenpflanze (Salzpflanze), Laubblätter leicht fleischig, mit abgerundeter, stumpfer Spitze, Stängel oft unverzweigt, im Geltungsbereich nur im Norden Deutschlands (Küsten und Inseln der Nord- und Ostsee) 
 Salz-Zahntrost  –  Odontites litoralis (Fries) Fries
(= Odontites ruber Besser subsp. litoralis Fries)
Einjähriger Halbparasit, Stängel ca. 5-20 cm hoch, meist unverzweigt, selten spärlich verzweigt, Stängel und Blätter mit anliegenden einfachen Haaren besetzt, Blätter lanzettlich, etwas fleischig, Rand stumpf gezähnt, beidseitig behaart. Blütezeit (Mai) Juni bis Juli.
Salzwiesen, Brackwasser-Wiesen, Küstenbereich. Im Geltungsbereich nur an den Küsten und Inseln von Nord- und Ostsee.
3*
Pflanze auf Äckern, Ruderalpflanze, Laubblätter nicht fleischig, vorne zugespitzt, Stängel meist wenig verzweigt, im gesamten Geltungsbereich vorkommend 
 Frühlings-Zahntrost  –  Odontites vernus (Bellardi) Dumortier
Einjähriger Halbparasit, Stängel ca. 10-25 cm hoch, wenig verzweigt, Stängel und Blätter mit anliegenden einfachen Haaren besetzt, Blätter schmal lanzettlich, Rand stumpf gezähnt, beidseitig behaart. Blütezeit Mai bis Juli.
Frische, lehmige Getreidefelder und Äcker. Im gesamten Geltungsbereich


Pedicularis – Läusekraut (Deutschland)

Pedicularis (Läusekraut; Orobanchaceae)
Von: Andreas Fleischmann
Daten nach Schmeil-Fitschen (2009), Rothmaler (2005), Weber (1978), IUCN Rote Liste (2002).
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland — Mitarbeit begrenzt auf: Andreas Fleischmann
1
Krone gelb bis weißlich oder grünlich gelb   ► 2
1*
Krone rosa, rot, trüb purpurn, rotbraun (selten grünlich), selten Exemplare mit rein weißes Blüten   ► 5
2 (1)
Krone sehr groß (ca. 3 cm lang), Kronröhre vorne verschlossen (Unterlippe auf helmförmige Oberlippe geneigt), Tragblätter ganzrandig, deutlich von den fiederteilig gekerbten Rosettenblättern verschieden, Stängel mit relativ wenig Blättern, Pflanze von Mooren und Sickerfluren 
 Karlszepter, Moorkönig  –  Pedicularis sceptrum-carolinum Linné
Ausdauernder Halbparasit mit basaler Blattrosette, Blätter fiederteilig, Stängel ca. 30-100 cm hoch, kahl, wenig beblättert. Blütezeit Ende Juni bis August.
Flachmoore, Sickerfluren, wechselfeuchte Moorwiesen. In Deutschland nur im Süden von Bayern und Baden-Württemberg, und im Bayerischen Wald, selten, gefährdet.
In Deutschland durch Bundesartenschutzverordnung besonders geschützte Art!
2*
Krone kürzer als 3 cm, Schlund vorne geöffnet, Tragblätter fiederteilig oder gefiedert, den Rosettenblättern ähnlich, Stängel mehr oder weniger dicht beblättert, Alpenpflanze (P. elongata (3) als seltener Neophyt in Halbtrockenrasen der Schwäbischen Alb (Bernstadt bei Ulm))   ► 3
3 (2)
Die helmförmige Kronoberlippe an der Spitze schnabelartig verlängert, Krone meist zur Seite gedreht, Kelchzähne gezähnt oder gelappt (den Trag- und Rosettenblättern ähnlich), im Geltungsbereich nur als seltener Neophyt in der Schwäbischen Alb (Bernstadt bei Ulm) 
 Langähriges Läusekraut  –  Pedicularis elongata A.Kerner
Ausdauernder Halbparasit mit basaler Blattrosette, Blätter fiederteilig, Stängel ca. 20-40 cm hoch. Blütezeit Juli bis August.
Alpine Steinrasen und alpine Strauchgesellschaften (Krummholzregion), im Geltungsbereich colline Halbtrockenrasen. In Deutschland nur in der östlichen Schwäbischen Alp (Bernstadt bei Ulm).
Im Geltungsbereich nur P. elongata subsp. elongata. In Deutschland durch Bundesartenschutzverordnung geschützte Art!
3*
Die helmförmige Kronoberlippe ohne schnabelartig verlängerte Spitze, Krone gerade, Kelchzähne ganzrandig oder schwach gekerbt (deutlich von den Laubblättern verschieden)   ► 4
4 (3)
Oberlippe der Krone mit rotbrauner oder dunkelroter Spitze, Krone auf der Oberseite kahl, Tragblätter kürzer als die Blüten, Blütenstand lockerblütig, Blätter einfach fiederschnittig, Pflanze nur 5-20 cm hoch, in Deutschland nur Ammergebirge und Mangfallgebirge 
 Buntes Läusekraut  –  Pedicularis oederi Vahl
(= Pedicularis versicolor Wahlenberg)
Ausdauernder Halbparasit mit basaler Blattrosette, Blätter gekerbt bis schwach fiederschnittig, Stängel ca. 5-20 cm. Blütezeit Ende Juni bis August.
Alpine Matten, (frische) Steinrasen, Felsspalten. In Deutschland nur im Ammergebirge (Allgäu) und Mangfallgebirge (Schlierseer Berge)
In Deutschland durch Bundesartenschutzverordnung geschützte Art!
4*
Oberlippe der Krone einfarbig hellgelb, Krone auf der Oberseite dicht behaart, Tragblätter viel länger als die Blüten (laubblattartig), Blütenstand dichtblütig, Blätter doppelt fiederspaltig, Pflanze 20-50 cm hoch 
 Durchblättertes Läusekraut  –  Pedicularis foliosa Linné
Ausdauernder Halbparasit mit basaler Blattrosette, Blätter doppelt fiederspaltig, Stängel ca. 20-50 cm hoch. Blütezeit Juni bis August.
Alpine (bis subalpine) Matten, Steinrasen, Staudenfluren, alpine Strauchgesellschaften. In den Alpen verbreitet, selten im Jura und in der Schwäbischen Alb.
In Deutschland durch Bundesartenschutzverordnung geschützte Art!
5 (1)
Stängelblätter quirlig stehend (zu 3-4 pro Knoten), Kelch aufgeblasen, zottig behaart 
 Quirlblättriges Läusekraut  –  Pedicularis verticillata Linné
Ausdauernder Halbparasit mit basaler Blattrosette, Blätter fiederteilig, Stängel ca. 5-30 cm hoch. Blütezeit Ende Juni bis August.
Alpine bis subalpine Flachmoore, Sickerfluren, wechselfeuchte Moorwiesen. In Deutschland in den Alpen selten, erst östlich von Füssen.
In Deutschland durch Bundesartenschutzverordnung geschützte Art!
5*
Stängelblätter wechselständig oder gegenständig genähert, Kelch glockig, aber nicht aufgeblasen, kahl oder behaart   ► 6
6 (5)
Krone trüb purpurn oder rotbraun, selten grünlich, helmförmige Kronoberlippe nicht in einen Schnabel ausgezogen, Blütenstand dichtährig 
 Gestutztes Läusekraut  –  Pedicularis recutita Linné
Ausdauernder Halbparasit mit basaler Blattrosette, Blätter fiederspaltig, Stängel ca. 20-60 cm hoch. Blütezeit Juli bis August.
Subalpine Flachmoore, Sickerfluren, Hochstaudenfluren, Gebüsche. In Deutschland in den Alpen nur im Allgäu und den Berchtesgadener Alpen
In Deutschland durch Bundesartenschutzverordnung geschützte Art!
Der dichtährige Blütenstand von P. recutita; die Krone ist dunkel rotbraun (selten grünlich, und dann meistens rötlich überhaucht)
Pedicularis Habitus (A.Fleischmann).jpg
6*
Krone rosa bis hell purpurn, helmförmige Kronoberlippe an der Spitze in einen dünnen Schnabel ausgezogen, Blütenstand mehr oder weniger lockerblütig   ► 7
7 (6)
Schnabel der Kronoberlippe lang und deutlich, helmförmige Oberlippe ohne seitliche Zähne, nur in den Alpen   ► 8
7*
Schnabel der Kronoberlippe sehr kurz, an der Basis beiderseits mit je einem kurzen Zahn, Sumpf- oder Moorpflanze, auch in den Alpen   ► 9
8 (7)
Blütenstand kurz, dichtblütig („kopfig“), Kelchzähne gekerbt (den Tragblättern ähnlich), Kelch kahl (höchstens wenige flaumige Haare auf den Nerven), Pflanze 5-20 cm hoch 
 Kopfiges Läusekraut  –  Pedicularis rostratocapitata Crantz
(= Pedicularis rostrata Jacquin, Pedicularis jacquinii Koch)
Ausdauernder Halbparasit mit basaler Blattrosette, Blätter fiederteilig, Stängel ca. 5-20 cm hoch. Blütezeit Ende Juni bis August.
Alpine Steinrasen und Matten, feuchte Geröllfelder, Felsspalten. In Deutschland in den Alpen verbreitet
In Deutschland nur Pedicularis rostratocapitata subsp. rostratocapitata. In Deutschland durch Bundesartenschutzverordnung geschützte Art!
8*
Blütenstand verlängert, lockerblütig („ährig“), Kelchzähne ganzrandig (von den Tragblättern verschieden), Kelch dicht wollig behaart, Pflanze 15-45 cm hoch, in Deutschland nur in den Berchtesgadener Alpen 
 Ähren-Läusekraut  –  Pedicularis rostratospicata Crantz
(= Pedicularis incarnata Jacquin)
Ausdauernder Halbparasit mit basaler Blattrosette, Blätter fiederteilig, Stängel ca. 15-45 cm hoch. Blütezeit Juli bis August.
Alpine Matten, Steinrasen. In Deutschland nur in den Berchtesgadener Alpen.
In Deutschland nur Pedicularis rostratospicata subsp. rostratospicata. In Deutschland durch Bundesartenschutzverordnung geschützte Art!
9 (7)
Alle Stängel aufrecht stehend, 20-70 cm hoch, Kelch deutlich 2-lippig, Blüten fast sitzend, Kronunterlippe am Rand bewimpert 
 Sumpf-Läusekraut  –  Pedicularis palustris Linné
Zweijähriger bis kurzlebiger Halbparasit mit basaler Blattrosette (zur Blütezeit oft nicht mehr vorhanden), Blätter fiederteilig, Stängel ca. 20-70 cm hoch. Blütezeit Ende Mai bis August.
Flachmoore, Übergangsmoore, Feuchtwiesen, wechselfeuchte Halbtrockenrasen, Teichufer, Sickerfluren. In Deutschland in den Alpen und im Alpenvorland verbreitet, sonst zerstreut bis selten
In Deutschland durch Bundesartenschutzverordnung geschützte Art!
9*
Steintriebe niederliegend, nur Haupttrieb aufrecht, Pflanze 5-20 cm hoch, Kelch 5-zähnig, Blüten deutlich gestielt, Kronunterlippe kahl 
 Wald-Läusekraut  –  Pedicularis sylvatica Linné
Zweijähriger bis kurzlebiger Halbparasit mit basaler Blattrosette (zur Blütezeit oft nicht mehr vorhanden), Blätter fiederteilig, Stängel ca. 5-20 cm hoch, niederliegend. Blütezeit Ende Mai bis Juli.
Hochmoore, Quellmoore, Sickerfluren, (wechsel)feuchte Moorwiesen und Heiden, Gräben, frische Waldränder- und Wege, kalkmeidend. In Deutschland zerstreut vorkommend
In Deutschland durch Bundesartenschutzverordnung geschützte Art!
Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Orobanchaceae in Deutschland (Andreas Fleischmann) (Zuletzt geändert:
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27 Mai 2020 20:56:51). Abgerufen am 12. Dezember 2024, 19:44 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Orobanchaceae_in_Deutschland_(Andreas_Fleischmann)