Setaria pumila (= Panicum glaucum L., P. helvolum, Setaria glauca), die Fuchsrote oder Gelbe Borstenhirse gehört zur Familie der Poaceae oder Gramineae
(Süßgräser). Die englischen Namen sind Yellow Bristle Grass, Cat-tail Grass. EPPO-Code SETPU.
Die Fuchsrote Borstenhirse ist in Europa und Asien heimisch und in Deutschland weit verbreitet. Nach Nordamerika wurde sie verschleppt, nur im äußersten Norden wächst sie nicht. In Skandinavien ist sie selten, in den Tropen viel zu finden. In Neuseeland wird sie als Gefahr im Grünland angesehen, da sie wenig gefressen wird, nicht nur aufgrund der Borsten auf den Ähren, sondern wegen des Blattes mit harten Zähnchen am Rand. In Mitteleuropa ist sie außer an Wegrändern vor allem in Weinbergen und im Mais zu sehen. Sie gedeiht gut auf sauren bis stark sauren Sand- und Gesteinsböden, ist aber sehr anpassungsfähig.
Die einjährige Pflanze keimt erst spät, in Mitteleuropa meistens nach der Aussaat des Mais. Durch dessen verstärkten Anbau konnte sie sich seit etwa siebzig Jahren stark ausbreiten; vorher wuchs sie nur in Weinbergen auf den immer freien, sonnenerwärmten Böden. Die Fuchsrote Borstenhirse kann über 1 m hoch werden. Sie bestockt sich stark und kann damit und aufgrund ihrer langen Ähren sehr viele Samen bilden. Die langen Borsten der Ähren mit der gelben oder fuchsroten Farbe waren namensgebend. Siehe dazu den Bestimmungsschlüssel des offenen Naturführers: C. Ährenrispengräser. Der Name Setaria kommt von Lateinisch seta = Borste. Es sind keine Grannen, sondern quasi Tragblätter. Blütezeit ist Juli bis Oktober.
| Im Unkrautgarten des JKI sind die Pflanzen 1 m hoch. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| In einem Rasen in Italien war sie die bestimmende Pflanzenart mit nur 20 cm hohen Ähren. (Bild: W. Wohlers) |
| Die jungen Pflanzen fangen bald an zu bestocken. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Halme sind häufig am Grund dunkelrot. Die unteren Blattscheiden sind gekielt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Pflanze ist unbehaart, nur am Grund der Blattspreite stehen einige lange Haare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blühbeginn ist Anfang Juli in Mitteleuropa. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Antheren sind dunkelviolett, fast schwarz, hier bereits leer. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die zweiästigen Narben sind violett. Die Borsten sind gelblich rot. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Bestand im Gegenlicht. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Borsten sind nicht lang und ragen nur drei oder vier Millimeter über die Körner hinaus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das Korn verfärbt sich zur Reife, die Deckspelze ist querrunzelig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine Hüllspelze bedeckt die Deckspelze nur halb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Körner sind reif dunkelbraun und ca 3 mm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das reife Korn fällt mit den Spelzen ab und lässt nur die drei bis elf Borsten pro Korn zurück. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das Keimblatt ist 5 cm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. September 2021.