Papaver hybridum L., der Bastard-Mohn, auch Krummborstiger Mohn gehört zur Familie der Papaveraceae (Mohngewächse). Die englischen Namen sind Rough Poppy, Round Pricklyhead Poppy. EPPO-Code PAPHY.
Der Bastard-Mohn war schon immer selten in Mitteleuropa. Eigentlich kann man ihn in Deutschland nur im Saale-Unstrut-Gebiet und im Rheingraben finden. Auf der deutschen Roten Liste gilt er als stark gefährdet. Nach Nordamerika wurde er zwar verschleppt, tritt dort aber kaum auf, während er in Australien häufig ist, weniger in Neuseeland. In Skandinavien ist er gar nicht zu finden. Seine Heimat ist Innerasien bis zum Mittelmeerraum. Der Bastard-Mohn ist wärmeliebend und bevorzugt trockene, kalkhaltige Lehm- oder Sandböden. Er wächst auf Getreidefeldern und freien Stellen.
Die einjährige Pflanze kann 60 cm hoch werden. Sie verzweigt sich nur wenig und ist schütter behaart. Die Blüte ist leuchtend rot-orange mit dunkler Basisfärbung, die aber auch fehlen kann. Leicht erkennbar ist er an den vielen schwarzen Antheren und deren stark verdickten Filamenten sowie den sich überlappenden Kronblättern. Blütezeit ist Mai bis August. Die Kapseln sind rundlich und tragen nach oben gebogene Borsten. Sie haben vier bis acht Kompartments.
| Der Bastard-Mohn wird im Unkrautgarten des JKI nur 40 cm hoch. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Eine Rosette mit sieben, flach am Boden liegenden Blättern. Sie können 15 cm lang werden (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter der Rosette sind doppelt oder dreifach gefiedert, nicht immer gegenständig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das erste Stängelblatt sieht genauso aus wie ein Grundblatt. Der Stängel, siehe links, ist behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Fieder dieses Stängelblatts sind lang und schmal. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter haben nur wenige Haare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Haare haben die Blätter eigentlich nur an der Unterseite auf den Adern und am Blattrand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zwischen den mittleren Stängelblättern ist die Knospe bereits zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospe hat nur zwei Kelchblätter. Die Basis ihrer Borsten ist auffällig groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattfieder haben am Enge einen kleine Zahn mit einem Haar. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Blütenstiel hat sich gestreckt. Am unteren Ende ist er stark behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hier ist der Übergang von abstehenden zu anliegenden Haaren zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen nicken (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die oberen Blätter sind schmal, wesentlich kürzer und wenig gefiedert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Blattgrund hat lange, weiße Haare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Basis der Knospe ist hier weiß behaart, während der Stiel keine Haare unterhalb der Knospe trägt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zwei Blütenstiele und zwei Stängelblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen richten sich auf und schwellen stark an. Unter den Kelchblättern ist schon die rote Farbe der Kronblätter zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine sich gerade entfaltende Blüte. Die Basis der vier Kronblätter ist dunkelrot. Hier gibt es noch ein fünftes, etwas kleineres Kronblatt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Typisch die orange-farbenen Blüten mit dem kräftig roten Zentrum. Vier sich überlappende Kronblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Pollen ist dunkelblau. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die vier Narbenäste sind dunkelblau, fast schwarz. Daneben sind innerhalb des Antherenkranzes schon die Borsten der Kapsel zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Filamente der Antheren sind stark verbreitert, aber flach wie ein Blatt, und schwarz. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die schwarzen, breiten Filamente und die blauen Antheren lassen den Hybridmohn leicht erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blütenblätter verbleichen häufig vom Rand her. Die Kapsel fängt an zu wachsen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Fruchtkapseln mit den krummen Borsten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine noch reifende und eine reife, bereits geöffnete Kapsel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen werden unterhalb des festsitzenden Deckels durch Öffnungen entlassen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Oberfläche der dunklen, nierenförmigen Samen ist strukturiert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind nadelförmig schmal. Das zweite Blattpaar gestielt und nicht gefiedert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das dritte richtige Blatt hat drei Lappen, erst das vierte Blatt ist gefiedert. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Oktober 2021.